Etwas mehr als ein Jahr nach dem Start ist am Freitag die letzte Ausgabe von "Spiegel Daily" veröffentlicht worden. "Wir haben Daily immer als ein Labor betrachtet, in dem wir neue Formate entwickeln und ausprobieren, ein bisschen so, wie es das ZDF mit neo macht", schrieben Anke Dürr und Oliver Trenkamp, die gemeinsam die Redaktion leiteten. Vieles von dem, was man in 257 Ausgaben entwickelt hat, soll nun "ins Hauptprogramm" wechseln, also zu "Spiegel Online" und "Spiegel+", dem neuen Bezahlmodell, das bereits am Montag an den Start gehen soll.

Dazu zählt auch die Video-Kolumne von Ex-Late-Night-Talker Harald Schmidt, für den das Ende von "Spiegel Daily" nun schneller kam als gedacht, wie er am Freitag sagte. Dürr und Trenkamp betonten indes, dass es im zurückliegenden Jahr mit der "Abendzeitung" gelungen sei, fast jeden zweiten Gratis-Abonnenten zu einem zahlenden zu machen. "Zur Wahrheit gehört aber auch: Insgesamt hat es wirtschaftlich nicht gereicht, wir haben einfach zu wenig Abos verkauft, um uns zu finanzieren."

Bereits vor wenigen Wochen hat das Team um den neuen Produktchef Stefan Plöchinger einen Einblick in die Pläne zu "Spiegel+" gegeben (DWDL.de berichtete). Geplant ist demnach eine Flatrate, die zum Preis von 19,99 Euro monatlich Zugang zu allen digitalen Inhalten umfasst. Dieser Preis liege im Markt "am unteren Rand". Wer sich für die Kombi aus Digital und Print entscheidet, zahlt künftig 24,99 Euro pro Monat. Starten soll das neue Modell, das sich schon ab dem kommenden Jahr rechnen soll, "vermutlich bis zur Ferienzeit".

Die Marke "Daily" soll derweil auch in Zukunft erhalten bleiben - in Form eines "Daily Updates", das täglich gegen 17:00 Uhr auf der Startseite von "Spiegel Online" erscheinen soll und sich als eine Art "Abend-Briefing" versteht. Das Update soll auch als Newsletter und in der App verfügbar sein.

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