Es hat mittlerweile schon eine gewisse Tradition, dass die Bavaria Film einmal im Jahr zum Pressegespräch nach München lädt, um über die laufenden Geschäfte zu sprechen. Am Montag war es wieder soweit - und CEO Christian Franckenstein gab sich betont zufrieden. "Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017/18 zurück, in dem wir wieder solide gewirtschaftet und gute Ergebnisse erzielt haben", sagte er und verwies auf Umsatzerlöse in Höhe von 224,5 Millionen Euro - leicht mehr als im Jahr zuvor.

Die Gesamtleistung betrug 268,2 Millionen Euro, ein Plus von fast 43 Millionen Euro gegenünber dem Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis lag bei 16,4 Millionen Euro. Auffällig ist allerdings, dass die Eigenkapitalquote nur noch bei 33,6 Prozent Euro lag. Dieser Wert hatte im vorangegangenen Geschäftsjahr noch bei 43,5 Prozent gelegen. Zurückzuführen sei das auf die produktionsbedingt gestiegene Bilanzsumme, hieß es. Heute, so betonte Franckenstein, seien die Anforderungen eben "komplexer und größer" geworden.

Mit Blick in die Zukunft erklärte der CEO, die Bavara Film durch Investitionen weiter stärken zu wollen. "Angesichts einer voll ausgelasteten Branche, unserer Standorte in attraktiven Metropolregionen und der fortschreitenden Digitalisierung werden wir in den Bereichen Human Rescources und IT einen noch höheren Stellenwert beimessen. In bewegten Zeiten, gerade in unserer Medienindustrie, freuen wir uns, für unsere Auftraggeber und Geschäftspartner ein zuverlässiger und leistungsbereiter Anbieter zu sein." Hinsichtlich der IT sieht Franckenstein noch "Nachholbedarf in unserer Branche". Grundsätzlich sei man "sehr wachsam, was unsere Herausforderungen angeht".

Zufrieden zeigen sich Franckenstein und sein Geschäftsführer-Kollege Achim Rohnke mit Blick auf die Auslastung der Studiokapazitäten - gerade erst hat die Bavaria mit der ZDF-Satireshow "Die Anstalt" einen neuen Kunden gewinnen können. Darüber hinaus gelang es, den Neuaufbau des eigenen Weltvertriebs von Film- und TV-Rechten abzuschließen. Im Content-Bereich hat man außerdem die Kinoaktivitäten neu ausgerichtet und mit Markus Zimmer einen neuen Geschäftsführer für die Bavaria Filmproduktion an Bord geholt. Hinzu kommen Serien-Langläufer wie "Die Rosenheim-Cops", "Sturm der Liebe" oder "In aller Freundschaft".

Produktionen wie diese bildeten ein "stabiles Grundfundament" und seien Voraussetzungen für eine intensive Entwicklungstätigkeit und die Produktion von High-End-Serien wie "Das Boot" für Sky. Insgesamt sei man "solide aufgestellt", betonte Christian Franckenstein in München. Nur mit Blick auf die Tochter Bavaria Entertainment klang der CEO nicht ganz so überschwänglich - womöglich auch vor dem Hintergrund des gerade bekannt gewordenen Abgangs von Oliver Fuchs (DWDL.de berichtete).

Fuchs habe erklärt, er wolle neue Wege einschlagen, so Franckenstein. "Welche Wege das sind, hat er uns noch nicht gesagt." Man könne jetzt jedenfalls "nicht die Hände ind en Schoß legen", mahnte der Bavaria-Film-Chef. Er sei jedoch "verhalten optimistisch". Mit der Neuauflage der "Montagsmaler" steht ab September zunächst einmal das nächste spannende Projekt im Entertainment-Bereich an.