Der Saarländische Rundfunk nimmt immer weniger Geld durch Rundfunkbeiträge von Zahlern aus dem Saarland ein. 2017 waren es demnach 2,6 Millionen Euro weniger als im Vorjahr und sogar 5,1 Millionen Euro weniger als ursprünglich vom zentralen Beitragsservice für den SR prognostiziert. "Der Effekt der von den Ländern beschlossenen Umstellung von der Rundfunkgebühr auf den Rundfunkbeitrag wurde für das Saarland deutlich überschätzt", sagt Wolfgang Krause, Vorsitzender des SR-Rundfunkrats anlässlich der Genehmigung des Jahresergebnisses.

Der Saarländische Rundfunk nahm daher im Jahr 2017 weniger ein als ursprünglich angenommen: 126,9 Millionen Euro waren es, gerechnet hatte man im Wirtschaftsplan noch mit 128,3 Millionen Euro. "Die zwischenzeitige Konsolidierung der SR-Finanzen durch den mühsam ausgehandelten, jüngsten ARD-Finanzausgleich ist damit aufgrund dieser politischen Entscheidung unglücklicherweise erneut massiv in Gefahr", so Krause.

Allerdings bleibt auch festzuhalten, dass die Gesamterträge des SR 2017 trotz des Rückgangs der Beitragseinnahmen deutlich über dem Vorjahr lagen. 2016 hatten diese sich noch auf 120,2 Millionen Euro belaufen. Weil die Aufwendungen weniger schnell anstiegen, blieb anders als im Vorjahr auch ein kleiner Überschuss in Höhe von 0,8 Millionen Euro übrig. Gelungen ist das unter anderem, weil man das Investitionsvolumen zurückgefahren hat. 2016 wurden noch 6,9 Millionen Euro investiert, 2017 waren es nur noch 5,8 Millionen Euro. Geplant hatte man ursprünglich mit 8 Millionen Euro Investitionen.

"Hätte Intendant Kleist nicht schon früh durch Wirtschaftsplansperren, ein erneutes, schmerzhaftes und im Land heftig diskutiertes Sparpaket sowie eiserne Ausgabendisziplin die Notbremse gezogen, wäre der SR schon im ersten Jahr der neuen Beitragsperiode 2017-2020 in finanzielle Turbulenzen geraten. Nur durch diesen konsequenten Sparkurs ist es dem SR gelungen, das Wirtschaftsjahr 2017 sogar mit einem leichten Plus in der Ertrags- und Aufwandsrechnung abzuschließen", so der Rundfunkratsvorsitzende.

Auch Joachim Rippel, Vorsitzender des Verwaltungsrats, wies auf die seit 2014 Jahr für Jahr rückläufigen Beitragseinnahmen hin und appellierte an die Politik: "Das ist eine durch den SR unverschuldete, strukturelle Negativentwicklung, die für den Sender aber eine wachsende Bedrohung darstellt. Nur die Politik kann dieses Problem lösen. Und sie muss es tun, denn auch für den SR gilt der verfassungsrechtlich garantierte Anspruch auf eine bedarfsgerechte finanzielle Ausstattung."