Nachdem im August in unserem Frische-Index, für das wir jeden Monat bei den acht großen Vollprogrammen den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren im Abendprogramm (20:15 Uhr bis Mitternacht) berecnen, noch RTL die Tabelle angeführt hatten, erwachten im September auch die Öffentlich-Rechtlichen wieder weitgehend aus ihrem Sommerschlaf. Sowohl Das Erste als auch das ZDF bestückten nur noch jeweils rund ein Fünftel ihres Programms mit Wiederholungen, Frische-Sieger wurde dabei knapp das ZDF.

Die großen Privatsender hatten im August schon einen Frühstart hingelegt, um die Quotendelle durch den Fußball-Sommer möglichst wieder wettzumachen, hatten im August dann allerdings nur wenig nachzulegen (wie RTL), oder sogar wieder einen leicht steigenden Wiederholungsanteil wie Sat.1 und ProSieben vorzuweisen. Bei Sat.1 ist aber zu beachten, dass dort immerhin "Promi Big Brother" als tägliches Event weggefallen ist und der Frische-Anteil trotzdem fast konstant blieb, ProSieben litt etwas unter der vorzeitigen Absetzung von "Time Battle" am Samstagabend.

Sogar noch hauchdünn vor Sat.1 ging Vox über die Ziellinie - und hätte man nicht "Take Two" wegen enttäuschender Quoten vorerst verschoben, dann hätte es noch für ein paar Pünktchen mehr gereicht. Bemerkenswert ist aber auch das Abschneiden von kabel eins, das 16 Prozentpunkte über dem September-Wert des Vorjahres lag und damit auf Jahressicht der größte Aufsteiger war.

DWDL.de-Frische-Index - September 2018

  FIX-Punkte
September 2018
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum September 2017
ZDF
81 von 100
+21
-6
Das Erste
80 von 100
+16
+2
RTL
69 von 100
+4
-11
Vox
61 von 100
+18
+1
Sat.1
61 von 100
-1
+2
ProSieben
47 von 100 -7
+7
RTL II
46 von 100
+8
-9
kabel eins
36 von 100
+5 +16

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.