Vor ziemlich genau einem Jahr hat ProSiebenSat.1 auf seinem Capital Markets Day, wo der Konzern Investoren und Analysten regelmäßig Einblicke in die Unternehmensstrategie gibt, angekündigt, dass 7TV zur zentrale Videoplattform für das Medienhaus werden soll. Damals war Thomas Ebeling noch Chef von ProSiebenSat.1 - mit dem Amtsantritt von Max Conze haben die Pläne in Sachen SVoD noch einmal einen neuen Schub bekommen. Im Juni 2018 kündigten ProSiebenSat.1 und Discovery daher an, dass man an einer neuen Plattform arbeite, in die mal sowohl 7TV, als auch Maxdome und den Eurosport Player überführen werde (DWDL.de berichtete).

Die Ankündigung der beiden Medienkonzerne war groß. ProSiebenSat.1-CEO Conze erklärte, man wolle einen "deutschen Champion" schaffen. Gleichzeitig lud er alle anderen Sender dazu ein, sich am Projekt zu beteiligen. Die Branche diskutierte daraufhin zwar über neue Strategien und Möglichkeiten, bislang kochte dabei aber jeder sein eigenes Süppchen. Die Mediengruppe RTL will ihr eigenes Angebot, TV Now, noch in diesem Winter umfassend relaunchen. ARD-Intendant Ulrich Wilhelm hat eine europäische Super-Mediathek ins Spiel gebracht und vom ZDF hieß es bislang meist, man konzentriere sich auf das eigene Angebot.

Auf der Suche nach Partnern sind Max Conze und Discovery-CEO David Zaslav jetzt aber doch auf dem Lerchenberg fündig geworden. Auf dem diesjährigen Capital Markets Day hat Conze bekanntgegeben, dass demnächst auch die ZDF-Sender mit ihren Live-Signalen bei 7TV zu finden sein werden. Wann genau ZDF, ZDFneo und ZDFinfo aufgeschaltet werden, ist noch nicht klar. Conze sprach aber davon, dass das bereits in rund einem Monat geschehen soll - also noch weit vor dem Start des neuen SVoD-Portals. Man stehe in einem sehr aktiven und offenen Dialog mit dem ZDF, so Conze, der erklärte, auch mit anderen Marktteilnehmern Gespräche zu führen.

Zum neuen SVoD-Portal, an dem derzeit 200 Leute arbeiten, gab es unterdessen wenig neue Informationen. Conze stellte lediglich einen Start Mitte des kommenden Jahres in Aussicht. Bislang war von einem Start in der ersten Jahreshälfte die Rede. Der Dienst, dessen Name noch unbekannt ist, soll dann innerhalb von zwei Jahren zehn Millionen Kunden generieren. "Wir werden die entsprechenden Ressourcen und Mittel dafür einsetzen", erklärte Conze bereits im Sommer. Heute komme alleine 7TV auf monatlich 2,5 Millionen aktive User.