Anlässlich seines ersten Romans hat Entertainer Jürgen von der Lippe der "Bild am Sonntag" ein Interview gegeben - und darin über das Fernsehen hergezogen. Auf die Frage, ob er es vermisse, große TV-Shows zu moderieren, antwortet von der Lippe, dass es im Gegenteil sogar befreiend sei. "Ich ertrage diese Mechanismen nicht mehr." Er sei zwar noch gerne in Sendungen zu Gast, aber er bemitleide die Menschen, "die den Laden am Laufen halten müssen".


Jürgen von der Lippe: "Ich habe noch die goldenen Zeiten erlebt. Da gab es keine Fernsehdirektoren, irgendwelche Bereichsleiter und all diese Pöstchen." Und dann würde es immer heißen, es gebe kein Geld für das Programm. "Na klar, weil es zu viele Idioten gibt, die das Programm verhindern. Dabei gibt es da draußen genug tolle Leute." Als Positiv-Beispiel nennt von der Lippe RTL-Moderator Daniel Hartwich. Was der aber alles machen müsse, sei nicht schön. "Aber ich weiß ja, wie es zustande kommt. RTL gibt ihm irgendeine Scheiße und sagt: Mach mal."

Als "große Geißel unserer Tage" nennt in dem Interview mit der "Bild am Sonntag" von der Lippe Political Correctness. "Gendersprech ist das eine, deren Kleinlichkeit meiner Meinung nach an den Bereich der Kriminalität grenzt." Leute, die berühmte Kinderklassiker wie "Pippi Langstrumpf" umschreiben wollen, das andere. "Dann müssen wir auch an die Bibel ran." Witze über den Islam macht von der Lippe übrigens nie - und hat dafür auch einen ernsten Grund. "Da bin ich nicht genug eingelesen. Aber selbst, wenn ich das wäre, würde ich mich wohl nicht trauen. Da ist mir mein Leben wichtiger als ein guter Gag."