So deutlich wird es nur selten, wenn langjährige Mitarbeiter Unternehmen verlassen. Man trenne sich aufgrund von "erheblichen Differenzen zu wesentlichen Fragen der strategischen Ausrichtung", heißt es von der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM). Der Vertrag von Geschäftsführer Martin Deitenbeck wird dennoch einvernehmlich zum 31. März aufgelöst, darauf hat sich Deitenbeck mit dem Medienrat der SLM geeinigt.

Deitenbeck verlässt die SLM also Ende März, wird bis dahin aber beurlaubt bleiben. In der vergangenen Woche hatte die SLM überraschend die Suspendierung des langjährigen Geschäftsführers bekanntgegeben (DWDL.de berichtete), Deitenbeck stand seit dem Jahr 2000 an der Spitze der SLM. Davor war er Pressesprecher der Landesanstalt.

Worin genau die "erheblichen Differenzen" liegen, will die SLM nicht sagen. Die Parteien hätten sich auf Stillschweigen vereinbart. Zuletzt kam es in den Medien zu diversen Spekulationen rund um die Suspendierung Deitenbecks. Die SLM stellt dazu klar: "Zu den Gründen der Abberufung von Martin Deitenbeck gehört im Übrigen ausdrücklich nicht seine Mitarbeit an dem schwierigen Verfahren um den 2. bundesweiten DAB+-Multiplex." So hatte die "Bild" berichtet, dass in diesem Verfahren eine Schadenersatzklage in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro auf die SLM zukommen könne. Deitenbeck sei der Sündenbock von Medienratspräsident Michael Sagurna, so die Zeitung weiter.

Wer anstelle von Deitenbeck nun Geschäftsführer der SLM wird, ist noch nicht klar. Der Medienrat will die Stelle ausschreiben und anschließend "zügig" einen Nachfolger berufen.