Auch wenn Preisverleihungen in den USA generell ein deutlich größeres Publikum erreichen als hierzulande: Auch dort kämpfen die großen Award-Shows seit Jahren mit rückläufigen Quoten. Als Antwort darauf kündigte die Academy im vergangenen Jahr eine Reform der Oscar-Verleihung an. Um wieder mehr Zuschauer anzusprechen, wollte man beispielsweise eine explizite Blockbuster-Kategorie einführen - wovon man nach kurzer Zeit wieder Abstand nehmen musste. Nun musste man auch die Pläne, die Show zeitlich deutlich zu straffen, indem man einige Kategorien in die Werbepause auslagert, wieder zurücknehmen.

Der ursprüngliche Plan sah vor, dass im jährlichen Wechsel einige, für die Zuschauer meist weniger interessante technische  Kategorien nicht mehr in voller Länge zu zeigen. Im ersten Jahr hätte das die Preisträger in den Bereichen Kamera, Schnitt, Live Action-Kurzfilm sowie Make-up & Haarstyling betroffen, 2020 wären dann andere der insgesamt 24 Kategorien an der Reihe gewesen.

Als die Kritik daran immer lauter wurde und zahlreiche namhafte Hollywood-Stars und Oscar-Preisträger und Nominierte in anderen Kategorien in einem Offenen Brief harsche Kritik an den Plänen übte, verteidigte die Academy sich zunächst noch damit, dass man die Preisträger nicht verschweigen wolle. Aus der Sendung geschnitten würde beispielsweise der Weg zur Bühne, die Dankesrede hingegen wolle man - evtl. leicht gekürzt - nach der Werbepause nachreichen. Kritiker ließ auch das nicht verstummen, sodass die Academy nun mitteilte, dass die Preisverleihung auch in diesen vier Kategorien nun doch ungeschnitten und live in voller Länge zu sehen sein werden.