Das "SZ Magazin" hat sich von einem freien Mitarbeiter getrennt, der in mindestens einer Geschichte einen Protagonisten erfunden haben soll. Über einen entsprechenden Schritt des Magazins berichtet "Meedia". Eine Verlagssprecherin erklärte gegenüber dem Branchenmagazin, dass es sich dabei um einen "groben Verstoß gegen journalistische Standards" gehandelt habe. Nachdem innerhalb der Redaktion Zweifel an dem Text aufgekommen waren, räumte der Autor ein, dass diese berechtigt seien.

"Das Süddeutsche Zeitung Magazin hat eine für den Druck vorgesehene Geschichte eines freien Journalisten nicht veröffentlicht, weil Redaktion und Dokumentation des Magazins feststellen mussten, dass eine die Geschichte tragende Person nicht existiert", heißt es von der Sprecherin gegenüber "Meedia". Trotz der Tatsache, dass die Prüfmechanismen gegriffen hätten, wolle man den Fall zum Anlass nehmen, um "unsere redaktionsinternen Abläufe gerade bei der Verifizierung und Dokumentation von Texten weiter zu verbessern".

"Meedia" nennt den Namen des Journalisten nicht und begründet das damit, dass dieser sich noch nicht geäußert habe. Verschiedene Kontaktversuche seien erfolglos geblieben. Der Reporter soll unter anderem schon mit dem Henri-Nannen-Preis sowie dem Reporterpreis ausgezeichnet worden sein. Auch der ehemalige "Spiegel"-Journalist Claas Relotius war vielfach ausgezeichnet worden, bevor seine Fälschungen bekannt wurden.

Der SZ Verlag überprüft nun andere Geschichten des betroffenen Journalisten, hat bislang nach eigenen Angaben aber keine weiteren schwerwiegenden Verstöße festgestellt. Laut "Meedia" hat der Autor auch Texte bei "Spiegel" und der Zeit Verlagsgruppe veröffentlicht. Diese würden die entsprechenden Geschichten nun prüfen. Auch hier gab es bislang aber offenbar noch keine weiteren Fälschungen.