"The year‘s strangest TV Show is already here", schrieb die britische Zeitung "The Guardian" Anfang Januar nach der Ausstrahlung der ersten Folge im US-Fernsehen. Und die Kollegen haben Recht: Viel schräger als "The Masked Singer" kann man sich große Primetime-Unterhaltung 2019 kaum vorstellen: Prominente Kandidaten singen in extravaganten Ganzkörper-Kostümen um die Gunst von Jury und Publikum. Niemand weiß, wer in den Kostümen steckt - nicht einmal die anderen Kandidaten. Jede Woche scheidet der oder die Schwächste aus - und enthüllt seine Identität. Die Prominenten sind dabei nicht  zwangsläufig professionelle Sängerinnen oder Sänger.

Der Reiz des Formats liegt neben dem Wettbewerb der Stimmen, die in ihren Kostümen selbstredend ulkig aussehen, natürlich im Rätsel um die Identität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Darüber wird in jeder Sendung spekuliert - und die Jury darf mit einzelnen Fragen der möglichen Identität auf die Spur kommen. Die Geheimhaltung während der Produktion ist eine dementsprechend große Herausforderung, die künftig auch ProSieben und die Produktionsfirma EndemolShine Germany meistern müssen.

Das Produktionshaus EndemolShine, das auch die US-Version produziert, hat sich die Rechte an dem koreanischen TV-Format gleich für weitere Märkte gesichert, darunter Deutschland. Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de hat nun ProSieben den Zuschlag bekommen, nachdem zuvor mehrere Sender daran interessiert waren (mehr dazu am Montag bei DWDL.de). Was sagt der Sender? Auf Anfrage teilte ein ProSieben-Sprecher am Wochenende mit, man kommentiere die Information nicht.

In Südkorea läuft "The King of Mask Singer" bzw. "Mystery Music Show: Masked Singer’s King" wie es dort wörtlich übersetzt heißt, schon seit vier Jahren. 2015 probierte China eine Staffel, 2016 folgte Thailand und seit 2017 sind Indonesien und Vietnam dabei, aber erst im vergangenen Jahr wurde der Weltmarkt auf die Showidee aus Asien aufmerksam, nachdem im Dezember 2017 bekannt wurde, dass sich der US-Sender Fox die Rechte gesichert hat.

 

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Das Interesse eines US-Senders lässt stets aufhorchen. Bei den Fernsehmessen u.a. in Cannes und allen Marktbeobachtungen wurde nun über das Format des südkoreanischen TV-Konzerns MBC Entertainment gesprochen. Zu früh aber wollte niemand mehr auf eine TV-Idee springen. Aus Fehlern wie dem schon sehr früh gehypten "Rising Star" vor einigen Jahren hat der Markt gelernt. Alle warteten auf den Start der US-Version am 2. Januar, die dann auf Anhieb ein großer Erfolg war.

Die Auftaktsendung verfolgten 9,36 Millionen US-Amerikaner live und mit zeitversetzter Nutzung binnen sieben Tagen wurden es 12,97 Millionen Zuschauern, was "The Masked Singer" zum erfolgreichsten Show-Neustart der USA seit Jahren machte. Abgesehen von Sport gelang Fox zuletzt 2011 eine höhere Quote mit einer Unterhaltungssendung (damals "X Factor"). Wichtiger aber noch: Die Neugier auf die Auflösungen, die der Format-Architektur innewohnt, hielt die Einschaltquoten auf einem hohen Niveau. Das Halbfinale am vergangenen Mittwoch sahen live 8,27 Millionen Zuschauer.