Die Hoffnungen waren groß: Mit bis zu 14,3 Prozent Marktanteil erwies sich der Testlauf von "Auf fremden Sofas" im RTL-Nachmittagsprogramm Ende vergangenen Jahres als solider Erfolg - im Schnitt verzeichnete die Dokusoap damals zweistellige Werte in der Zielgruppe. Entsprechend schnell gab der Sender grünes Licht für eine Fortsetzung, die nun seit Ende März auf dem Sendeplatz um 15:00 Uhr ausgestrahlt wird.

An die Quoten vom Winter kann "Auf fremden Sofas" bislang allerdings nicht anknüpfen: Der durchschnittliche Marktanteil der seither ausgestrahlten Folgen liegt bei weniger als acht Prozent und zu Wochenbeginn schalteten zwischenzeitlich gerade mal 270.000 Zuschauer ein. Daher zieht RTL jetzt die Notbremse und nimmt das Format, unter das sich zuletzt auch Wiederholungen mischten, kurzerhand aus dem Programm: Schon an diesem Freitag wird die vorerst letzte Folge zu sehen sein.

Ab der kommenden Woche behilft sich RTL stattdessen mit Doppelfolgen der Trödelshow "Die Superhändler - 4 Räume, 1 Deal". Damit hatte der Sender erst im März recht gute Erfahrungen gemacht. Von der Programmänderung unberührt bleibt dagegen die Scripted Reality "Meine Geschichte - Mein Leben", die den Sendeplatz um 16:00 Uhr vorerst behält, obwohl auch hier die Quoten alles andere als überzeugend sind.

Perspektivisch will sich RTL am Nachmittag komplett von der Scripted-Reality-Programmfarbe trennen. Dass jetzt mit "Auf fremden Sofas" einer der Hoffnungsträger enttäuschte, ist für den Privatsender ein schwerer Rückschlag. Jetzt dürfte man besonders auf die Dokusoap "Mensch Papa! Väter allein zu Haus" bauen, von der Imago TV jüngst neue Folgen produzierte. Hinter "Auf fremden Sofas" steht die Produktionsfirma Norddeich TV.