Die RTL Group hat ihren Gesamtumsatz im ersten Quartal 2019 um 7,2 Prozent auf 1,518 Milliarden Euro gesteigert, der bereinigte Umsatz lag bei 1,496 Milliarden Euro. Getrieben wurde das Wachstum vom Umsatz aus der Inhalteproduktion bei Fremantle, wo vor allem "American Gods" und "America's Got Talent: The Champions" für ein Plus von 41,3 Prozent auf 383 Millionen Euro verantwortlich waren. Gleichzeitig stieg der Digitalumsatz der Multi-Plattform-Netzwerke sowie von SpoX um 25 Prozent auf 105 Millionen Euro.

Den mit Abstand größten Teil vom Kuchen macht weiterhin das Sendergeschäft aus, allerdings musste die RTL Group im ersten Quartal erneut ein Minus von 2,0 Prozent hinnehmen, weil die TV-Werbemärkte in Deutschland, den Niederlanden und Belgien rückläufig waren - zum Teil sei das auf das Ostergeschäft zurückzuführen, das diesmal erst im April gemacht wurde. Deutschland ist nach Schätzung der RTL Group besonders betroffen: Das Unternehmen geht davon aus, dass die Netto-TV-Werbemärkte zwischen Januar und März hierzulande zwischen 5,5 und 6,0 Prozent zurückgegangen sind.

Das VoD-Geschäft kann das bislang nicht ausgleichen, auch wenn der Umsatz hier um fast elf Prozent auf 51 Millionen Euro stieg. Thomas Rabe, seit wenigen Wochen CEO der RTL Group, sprach am Donnerstag dennoch von "guten Fortschritten" und erklärte, dass TVNow und das niederländische Pendant gemeinsam 1,15 Millionen zahlende Abonnenten zählen, was einem Wachstum von 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Quartal entspricht. Unterm Strich sei die RTL Group "gut in das Jahr 2019" gestartet, so Rabes Quartals-Bilanz.

Zugleich wurde der Ausblick für das Gesamtjahr 2019 bestätigt. Demnach erwartet die RTL Group, dass der Gesamtjahresumsatz moderat zwischen zwei und fünf Prozent steigen wird, auch hier getrieben durch das Digitalgeschäft und Fremantle. Investitionen in Programminhalte und die VoD-Dienste sollen gleichzeitig aber für einen Rückgang des EBITA in ähnlicher Höhe sorgen.

Zeitgleich zu den Zahlen der RTL Group hat auch Bertelsmann seine Geschäftszahlen für das erste Quartal veröffentlicht. So konnte man den Umsatz um 5,4 Prozent auf 4,21 Milliarden Euro nach oben schrauben, das war der höchste Wert seit 2008. Organisch betrug das Wachstum 3,5 Prozent. Treiber dieser Entwicklung waren die Digital- und Wachstumsgeschäfte des Konzerns. Bertelsmann-Boss Thomas Rabe sagt: "Der Jahresauftakt verlief sehr vielversprechend; Bertelsmann blickt auf eines der besten ersten Quartale der vergangenen Jahre zurück. Der strategische Ausbau unserer Wachstumsgeschäfte macht sich mehr und mehr bemerkbar. In den ersten Monaten 2019 sind uns erneut zahlreiche Fortschritte bei unserer Strategieumsetzung gelungen. Ein Schwerpunkt lag auf dem verstärkten Aufbau von Kooperationen, beispielsweise der Bertelsmann Content Alliance in Deutschland. Wir werden im Jahresverlauf weiter in Kreativität und Unternehmertum unserer Geschäfte investieren und sind zuversichtlich, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen."