Wie mehrere US-Medien, darunter das "Wall Street Journal" und die "Los Angeles Times", berichten, hat sich Harvey Weinstein mit einigen seiner mutmaßlichen Opfer auf eine außergerichtliche Entschädigung geeinigt. Gegen eine Zahlung von 44 Millionen Dollar sollen die Zivilklagen gegen den ehemaligen Hollywood-Mogul fallengelassen werden. Die Regelung umfasst alle mutmaßlichen Opfer und Gläubiger Weinsteins und gilt nicht nur für die USA, sondern auch für Kanada und Großbritannien.

Komplett fix ist die Einigung aber noch nicht, da sie noch nicht unterzeichnet wurde. Laut den Medienberichten sollen aber 30 Millionen Dollar direkt an mutmaßliche Opfer, Gläubiger der inzwischen insolventen Weinstein Company sowie frühere Mitarbeiter des Unternehmens fließen. Die weiteren 14 Millionen Dollar seien für Prozesskosten eingeplant, heißt es in den Berichten.

Kommt der Deal tatsächlich zustande, wären die juristischen Auseinandersetzungen für Weinstein aber noch längst nicht beendet. Die strafrechtlichen Prozesse sind nämlich nicht von der Einigung betroffen und würden ungeachtet dessen weiterlaufen. Weinstein muss sich unter anderem wegen einer angeblichen Vergewaltigung im Jahr 2013 sowie mutmaßlich erzwungenem Oralverkehr 2006 verantworten. Der Ex-Filmmogul bestreitet sämtliche Vorwürfe, bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozessbeginn ist für den Herbst eingeplant. Etliche Frauen warfen Weinstein seit 2017 sexuelle Belästigung vor. Durch Bekanntwerden dieser Vorwürfe entstand damals die "Me too"-Bewegung.