Schon seit einigen Tagen sieht sich der Journalist Georg Restle Anfeindungen von Rechts ausgesetzt. Der "Monitor"-Chef hatte in der vergangenen Woche in den "Tagesthemen" in einem Kommentar über die Entscheidung des Verfassungsschutzes, die Identitäre Bewegung als rechtsextrem einzustufen, gesprochen. In dem Kommentar sagte Restle auch, dass man die AfD nach dieser Entscheidung nicht mehr außen vor lassen könne. Zu nah würden sich Partei und Identitäre stehen. Restle bezeichnete die AfD auch als "parlamentarischen Arm einer rechtsextremistischen Bewegung". 

Seither steht der "Monitor"-Chef, der für seine klare Haltung gegen Rechts bekannt ist, in der Schusslinie von Rechtsextremisten. Auch die AfD hat sich bereits bei WDR-Intendant Tom Buhrow über Restle beschwert. AfD-Mediensprecher Martin E. Renner spricht von "ehrabschneidenden Unterstellungen" und "blanker Hetze". 

Beim WDR reagierte man bereits, aber wohl anders als von der AfD gehofft. Programmdirektor Jörg Schönenborn erklärte bereits vor Tagen: "Georg Restle ist ein exzellenter Journalist, der in seinen Kommentaren klar Position bezieht und dabei nicht vor Kontroversen zurückschreckt. Die Äußerungen über ihn sind indiskutabel. Gerade auch diejenigen, die immer wieder betonen, demokratisch gewählt worden zu sein, müssen sich an die demokratischen Spielregeln halten. Dazu gehört im Kern, die Meinungsfreiheit zu respektieren und Kritiker/-innen nicht durch Beleidigungen zu diskreditieren."

Restle hat inzwischen auch eine Morddrohung erhalten, wogegen der WDR nun vorgeht. Der Sender hat mitgeteilt, eine Strafanzeige gestellt zu haben. Das entsprechende Schreiben sei dem Anschein nach dem "rechtsextremen Spektrum" zuzuordnen. Intendant Tom Buhrow sagt: "Dass es eine Morddrohung gegen einen unserer Journalisten gibt, entsetzt und erschüttert mich. Wir tun alles, um unseren Kollegen - wie alle anderen auch - zu schützen und ihn zu unterstützen. Georg Restle ist ein ausgezeichneter investigativer Journalist, der die politische Landschaft in Deutschland kritisch begleitet. Perfide Drohgebärden dieser Art werden uns nicht davon abhalten, unseren Job als Journalisten zu machen. Meinungsfreiheit und Pressefreiheit sind ein hohes Gut. Wer das nicht akzeptiert, ist ein Feind der Demokratie."