Es ist der zweite Streik innerhalb von drei Tagen: Am Donnerstag haben an allen elf Standorten des WDR in Nordrhein-Westfalen angestellte und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit niederlegen. In den Morgenstunden hatte der DJV-NRW zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, der erneut Auswirkungen auf den laufenden Sendebetrieb zur Folge hat.

So konnte das vom WDR verantwortete Vormittagsmagazin "Live nach Neun" nicht wie geplant ausgestrahlt werden. Stattdessen wurde ein Best-Of vergangener Ausgaben ausgestrahlt. "Mit diesem zweiten Streiktag innerhalb einer Woche tragen wir dem Wunsch der Kolleginnen und Kollegen in der Region Rechnung, ihren Unmut ebenfalls äußern zu können", sagte der DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. "Spätestens jetzt sollte die Geschäftsführung verstanden haben, dass sie den Beschäftigten im WDR ein faires Angebot schuldig ist."

Aus Sicht der Gewerkschaften hat der WDR ein "völlig unzureichendes Angebot" vorgelegt. Konkret sieht dieses Angebot eine Lohnerhöhung um 1,7 Prozent ab dem 1. April 2019 und weitere 1,9 Prozent ab dem 1. April 2020 vor. Das wäre deutlich weniger als der Abschluss im öffentlichen Dienst, mit Erhöhungen von jeweils knapp über drei Prozent für 2019 und 2020. "Die Tarifsteigerungen im WDR haben sich in der Vergangenheit immer am öffentlichen Dienst orientiert. Es gibt keinen Grund das jetzt zu ändern", erklärte Kah.

Schon am Dienstag hatte sich der Warnstreik auf das laufende Programm ausgewirkt. So musste vom "ARD-Morgenmagazin" zeitweise eine Auszeichnung gesendet werden, am Nachmittag musste zudem das WDR-Magazin "Hier und heute" entfallen. Am Donnerstag fiel darüber hinaus in der Mittagsausgabe von "WDR aktuell" der Sportblock aus. Und auch im Hörfunk kam es vereinzelt zu Beeinträchtigungen, darunter in der Sendung "Der Tag um 12".

WDR-Verwaltungsdirektorin Dr. Katrin Vernau: "Noch in dieser Woche findet die nächste Verhandlungsrunde mit den Gewerkschaften statt, der wir aufgeschlossen entgegensehen. Um einen erfolgreichen Abschluss zu erzielen, müssen sich beide Seiten aufeinander zubewegen. Weiterhin gilt: Wir sind bereit zu einer Lösung, die unserer Verantwortung gegenüber den Beitragszahlern in NRW gerecht wird."

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