MDR-Chefredakteur Torsten Peuker hat sich für eine Formulierung entschuldigt, die Moderatorin Wiebke Binder am Sonntag in der ARD-Wahlsendung verwendet hat. "Eine Wahlsendung ist eine Live-Sendung, da ist ein Versprecher, eine Verwechslung, eine Unschärfe in einer Formulierung auch mal möglich. Hier handelte es sich klar um einen Versprecher, für den wir uns entschuldigen", so Peuker.

Binder hatte eine mögliche Koalition zwischen CDU und AfD in einem Interview mit Marco Wanderwitz von der sächischen CDU als "bürgerlich" bezeichnet und dafür in Folge dessen viel Kritik einstecken müssen. So bezeichnete etwa der Ostbeauftragte der Bundesregierung Christian Hirte (CDU) in der "Bild"-Zeitung die Aussage als "ungeschickt" und "total unpassend". Noch am Sonntag hatte sich der MDR in einem ersten Statement ähnlich geäußert wie der Chefredakteur, der die Moderatorin zugleich in Schutz nahm.

"Jede Moderatorin, jeder Moderator, alle Reporterinnen und Reporter sowie alle Sendungsverantwortlichen stehen bei einer solchen Doppelwahl, mit ständig neuen Ergebnissen, wechselnden Runden, Köpfen und Konstellationen unter erheblichem Stress", betonte Peuker. "Natürlich werten wir jede Sendung mit allen Beteiligten aus - entsprechend auch mit den Moderatorinnen und Moderatoren. Es ist ein anspruchsvoller Job unter schwierigen Bedingungen und Wiebke Binder ist und bleibt eine wichtige Moderatorin unserer politischen Formate."

Inzwischen war Wiebke Binder erneut im Ersten auf Sendung. Am Montagabend moderierte sie den "Brennpunkt" zu den Folgen der Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg. Binder moderiert seit mehr als zehn Jahren für den MDR, seit 2014 steht sie regelmäßig für "MDR aktuell" vor der Kamera.