Bahnt sich im Poker um die Übertragungsrechte für die Fußball-EM 2024 eine Sensation an? Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge hat sich die Deutsche Telekom die Übertragungsrechte an allen 51 Spielen der Fußball-Europameisterschaft 2024 gesichert. Die "FAZ" beruft sich auf UEFA-Kreise. Auch die "Bild"-Zeitung berichtet über einen entsprechenden Deal, hält sich allerdings noch etwas zurück - demnach soll die Entscheidung erst in den nächsten Tagen fallen.  


Im deutschen Fernsehen wäre das ein Novum: In der Vergangenheit waren die großen Fußball-Turmiere stets bei ARD und ZDF zu sehen - mit Ausnahme einiger Spiele, an denen RTL oder Sat.1 die Rechte hielten. Mit dem EM-Erwerb würde die Telekom ohne Zweifel ihr Fernsehangebot Magenta TV stärken, schließlich zählt das Turnier zu den größten Quoten-Hits. Schon jetzt zeigt die Telekom über Magenta TV zahlreiche Sport-Übertragungen, darunter die 3. Fußball-Liga.

Komplett hinter der Bezahlschranke wird die Europameisterschaft aber nicht verschwinden, denn einige Spiele stehen auf der sogenannten TV-Schutzliste. Sämtliche Spiele mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft sowie das Eröffnungsspiel, die Halbfinals und das Finale müssen den Zuschauern unverschlüsselt und ohne Zusatzkosten angeboten werden. Nicht ausgeschlossen also, dass die Telekom eine Sublizenzierung an ARD und ZDF oder einen Privatsender anstrebt.

Eine offizielle Bestätigung steht bislang noch aus. Weder die Deutsche Telekom noch die öffentlich-rechtlichen Sender haben sich bislang zum Stand der Verhandlungen geäußert. Die paneuropäische EM wird im kommenden Jahr noch einmal wie gehabt bei ARD und ZDF zu sehen sein, an den Qualifikationsspielen hält RTL die Rechte.