Die Geschichte von Sisi wird neu erzählt: Story House Pictures und die österreichische Satel Film planen eine sechsteilige Serie über die ungarisch-österreichische Kaiserin Elisabeth, kurz Sisi. Die Produktionsarbeiten sollen demnach schon im kommenden Jahr starten, einen deutschen Senderpartner gibt es bereits. Wer das ist, haben die Produktionsfirmen vorerst aber noch nicht verraten. Über weitere Abnehmer der Serie gibt es derweil noch keine Informationen. In Österreich wäre etwa der ORF ein sehr naheliegender Partner für das Projekt. 

Die Bücher für die "Sisi"-Serie stammen von Dorothee Schön und Sabine Thor Widemann ("Charité"). Die Produzenten sind Andreas Gutzeit (Story House) und Heinrich Ambrosch (Satel Film). Der Cast, insbesondere die Besetzung von Sisi selbst, ist noch nicht bekannt. Für die beiden Produktionsfirmen ist es das nächste Großprojekt: Story House hat zuletzt an der Thriller-Serie "Dignity" gearbeitet, die ab Dezember bei Joyn zu sehen sein wird. Satel Film hat zuletzt "Freud" für ORF und Netflix produziert. 

Sisi© Story House Media Group/SHP
Die ungarisch-österreichische Kaiserin Elisabeth ist spätestens seit ihrer Ermordung eine Legende. Befeuert wurde das noch von drei Kinofilmen mit Romy Schneider, die alle zu echten Kassenschlagern wurden. Die "Sissi"-Filme gehören zu den erfolgreichsten deutschen Filmproduktionen überhaupt. Die nun geplante Serie "Sisi" (nicht "Sissi" wie in den Filmen) erzählt das außergewöhnliche Leben der Kaiserin, das einem einzigen Drama glich: Zwei Kinder verliert Sisi unter unglücklichen Umständen, sie sucht Liebe, findet sie aber nur kurz. Einsam am kaiserlichen Hof, der für Sisi mehr und mehr zum Kerker wird, entflieht sie, auch wenn sie damit ihre Familie zerstört. Zu ihrer Zeit als "schönste Frau Europas" bekannt, ist Sisi aber vor allem eine gebildete und moderne Frau, die mit ihrer Star-Power beherzt Politik macht und bereits ahnt, dass sich Europa nur wenig später selbst zu Grunde richten wird.

Autorin Sabine Thor-Wiedemann sagt über Sisi: "Sie ist eine gleichermaßen empfindsame wie widerständige Frau, die ihrer Zeit weit voraus war und sich mit Fragen auseinandersetzt, die für Frauen von heute genauso relevant sind wie für Sisi vor 150 Jahren." Dorothee Schön ergänzt: "Wir zeigen Sisi, wie sie der Zuschauer bisher noch nicht kennengelernt hat. Eine Kaiserin, die das Ende der Monarchie fürchtet und gleichzeitig herbeisehnt."

Produzent Andreas Gutzeit verspricht eine "Premium TV-Serie", die den Glanz der Habsburgermonarchie aufleben lassen soll. "Sisi ist eine große Marke und unsere Serie zahlt auf diese Marke ein." Heinrich Ambrosch: "Gerade haben wir mit ‚Freud‘ die Neuinterpretation einer österreichischen Ikone am Start. Wir freuen uns mit ‚Sisi‘ eine weitere heimische Legende vom verstaubten & starren Image zu befreien."

Gut möglich, dass es damit nun zu einem Rennen um die erste "Sisi"-Serie kommt. Bereits im April meldete schließlich "Deadline", dass auch in den USA an einem entsprechenden Projekt gearbeitet wird. Vorlage für die US-Adaption der Geschichte der Kaiserin soll demnach das Buch der amerikanischen Autorin Allison Pataki sein. 2009 gab es schon einmal einen von Xaver Schwarzenberger inszenierten Zweiteiler über Sisi, der Historienfilm für ORF, ZDF und RAI kostete damals elf Millionen Euro.