In den vergangenen 20 Jahren hat das Jugendmagazin "Bravo" mehr als 90 Prozent seiner verkauften Auflage verloren. Das machte dem Bauer Verlag schon in den vergangenen Jahren zu schaffen. 2014 zog man daher weitreichende Konsequenzen und stellte von einem wöchentlichen Erscheinungsrhythmus auf eine 14-tägliche Erscheinung um. Das sorgte auch tatsächlich kurz für einen Anstieg in den IVW-Verkaufszahlen, seither geht’s aber wieder steil bergab. Im dritten Quartal 2019 wurden nur noch knapp 77.000 Hefte verkauft, ein Jahr zuvor waren es noch  mehr als 100.000. 

Aufgrund dieses Auflagenschwundes streicht Bauer die Erscheinungsweise des Magazins weiter zusammen, künftig erscheint "Bravo" nur noch alle vier Wochen. Über das gesamte Jahr hinweg sind 13 Ausgaben geplant. Verlagsleiter Karsten Binke bezeichnet das Magazin als "Premiummedium" im "Bravo"-Universum. 

Darüber hinaus hat Bauer nun angekündigt, die Bereiche Digital und Bewegtbild bei "Bravo" ausbauen zu wollen. Wie genau, das verrät der Verlag nicht. So heißt es in einer Pressemitteilung lediglich, dass man die Jugendlichen durch die neue Strategie "in den Fokus" rücken und die Marke "Bravo" gezielt auf die bevorzugte Mediennutzung der Teenager ausrichten wolle. "Bravo" ist unter anderem auf Snapchat, Instagram, YouTube, Facebook, Pinterest, WhatsApp und TikTok aktiv, zudem gibt es seit November einen regelmäßigen Dr. Sommer-Podcast. 

"Der strategische Ausbau in die Wachstumsbereiche Digital und Bewegtbild ist eine Investition in die Zukunft unserer starken Marke 'Bravo'. 96 Prozent der Jugendlichen nutzen heute das Internet, 90 Prozent bewegen sich auf den Social Media-Plattformen. Wir müssen dort sein, wo sich unsere Zielgruppe aufhält, um nicht an Relevanz zu verlieren. ‘Bravo’ verfügt zwar über eine extrem hohe Beliebtheit und Vertrauen bei den Jugendlichen – aber Teenager sind längst nicht so markentreu wie ältere Zielgruppen", sagt Karsten Binke.