In den vergangenen Tagen wurde in den sozialen Netzwerken und von einigen Politikern Kritik an RTL laut. Sie warfen dem Sender Zynismus und Pietätlosigkeit vor, weil trotz der verheerenden Buschbrände auf dem Kontinent das Dschungelcamp wie geplant durchgeführt werde. De facto ist das Camp nicht direkt von den Bränden bedroht, sie befinden sich in größerer Entfernung vom Gelände. Eine Absage stand für RTL daher auch nicht zur Debatte. Die große Aufmerksamkeit nutzt der Sender nun aber, um für Spenden aufzurufen.

Daniel Hartwich sagte in der Auftaktsendung: "Wir wollen unsere Präsenz und Power auch dazu nutzen, um zu helfen. Nicht als Ausrede, sondern aus Überzeugung und in tiefer, gewachsener Verbundenheit mit dem Land und den Menschen." Sonja Zietlow: "Wir sind hier seit 16 Jahren vor Ort und haben hier Freunde und ein bisschen auch eine zweite Heimat gefunden." Und weiter: "Und wenn Sie der Meinung sind, man sollte mehr machen als TV-Unterhaltung, super! Dann sind wir einer Meinung. Also machen Sie es wie wir: Spenden Sie."

Auch von der australischen Botschaft in Berlin erhielt RTL Unterstützung für seine Entscheidung, die Sendung durchzuführen - eine Absage würde auch den dort beschäftigten Mitarbeitern weiter schade. Botschafterin Lynette Wood: "Viele der von den Buschfeuern in den vergangenen Monaten betroffenen Regionen sind auf den Tourismus zur Unterstützung ihrer lokalen Wirtschaft und der Existenz ihrer Gemeinschaften angewiesen. Die australische Regierung begrüßt daher touristische und geschäftliche Aktivitäten zur Unterstützung des wirtschaftlichen Wiederaufbaus. Ich hoffe, dass alle Besucher um die wundervollen Erfahrungen und Eindrücke wissen, die Australien zu bieten hat. Seit über zehn Jahren wird die deutsche Fernsehshow 'Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!' im Norden von New South Wales gedreht. Seitdem haben sich viele persönliche Beziehungen mit den Menschen und Unternehmen vor Ort gebildet. Wir sind dankbar für die Fortsetzung der Produktion, die in enger Abstimmung mit den lokalen Behörden die Sicherheit der Crew, der Teilnehmer und der Menschen vor Ort sicherstellt."

Auf Empfehlung der australischen Botschaft in Berlin kooperiert RTL bei der Spendenaktion mit dem Deutschen Roten Kreuz, das die Spenden an seine australische Schwesterorganisation weiterleitet, die wiederum die von den Buschfeuern betroffenen Menschen vor Ort unterstützt. Die Gelder fließen in den Nothilfe- und Wiederaufbau-Fonds. Konkret unterstützt das Australische Rote Kreuz Menschen in zahlreichen Evakuierungs- und Nothilfezentren, leistet psycho-soziale Hilfe, verteilt Wasser, Lebensmittel und andere Hilfsgüter und stellt finanzielle Soforthilfen für Menschen zur Verfügung, die durch Buschfeuer ihr Zuhause verloren haben. RTL selbst hat bereits 100.000 Euro in den Spendentopf gelegt und angekündigt, zum Finale den Betrag noch einmal aufzustocken.

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