Im Zuge des Einstiegs bei ProSiebenSat.1 machte der italienische Medienkonzern Mediaset der deutschen Sendergruppe auch immer wieder Avancen zur Fusion. Max Conze lehnte das bislang aber vehement ab, die Synergien würden in einem überschaubaren Bereich bleiben, erklärte er. Die Italiener hatten zuletzt ihre Anteile an ProSiebenSat.1 auf 15,1 Prozent erhöht und sind der mit Abstand größte Anteilseigner. Bislang war der deutsche Konzern dennoch eher zurückhaltend, wenn es um Mediaset ging. 

ProSiebenSat.1-Vizechef Conrad Albert zeigte sich am Montag am Rande der Digitalkonferenz DLD in München demonstrativ entspannt in Sachen Mediaset. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte er, er sei sehr zufrieden mit dem Großaktionär. "Wir sind super entspannt – es gibt keinen Grund für uns, besorgt zu sein", so Albert. "Wir spielen ein offenes und freundliches Spiel." 

Beide Unternehmen würden in konstruktiven Gesprächen eine engere Kooperation ausloten, so der Vizechef von ProSiebenSat.1. Verstärkt zusammenarbeiten wollte Mediaset unter anderem in der europäischen Dachgesellschaft "Media for Europe", dort hält man Beteiligungen an verschiedenen Medienkonzernen in Europa. Pier Silvio Berlusconi, Sohn des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, erklärte unter anderem, eine europäische Fernseh-Allianz schmieden zu wollen. 

ProSiebenSat.1-Chef Max Conze erklärte noch im Dezember, dass aus seiner Sicht eine Partnerschaft bei Zukunftstechnologien sinnvoll wäre. "Zum Beispiel wäre es naheliegend, unsere neue Streaming-Plattform Joyn in Italien einzuführen", so Conze damals. 

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