Die wirtschaftliche Situation auf dem Berliner Tageszeitungsmarkt bleibt angespannt. Um dem zu begegnen, setzen die DvH Mediengruppe mit dem "Tagesspiegel" und Funkes "Berliner Morgenpost" nun auf eine Zusammenarbeit in den Bereichen Werbevermarktung und Vertrieb. Die Kooperation, die zum 1. April startet und aufgrund einer 2017 eingeführten Öffnungsklausel im Wettbewerbsrecht möglich wird, soll aber keinen Einfluss auf die redaktionelle Unabhängigkeit beider Titel haben, sondern diese im Gegenteil weiterhin unter den schwierigeren wirtschaftlichen Bedingungen sichern.

Konkret vermarktet der "Tagesspiegel" künftig nicht-exklusiv auch Werbung bei der "Berliner Morgenpost" mit. Funke macht im Gegenzug die Vermarktungstochter MCB Media Checkpoint Berlin dicht. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden "sozialverträgliche Lösungen" gesucht, heißt es - sie müssen sich also neue Jobs suchen. Bei der telefonischen Werbevermarktung (Telesales) wird die Funke Dialog GmbH künftig auch als nicht-exklusiver Vermitter für den "Tagesspiegel" zur Verfügung stehen.

"Wir wollen die publizistische Vielfalt in Berlin erhalten. Sinkende Vertriebs- und Anzeigenerlöse bei gleichzeitigen Kostensteigerungen etwa in der Zustellung dürfen auf keinen Fall die redaktionelle Qualität beeinträchtigen. Mit der verlagswirtschaftlichen Kooperation in Vermarktung und Vertrieb sichern wir die redaktionelle Unabhängigkeit von Berliner Morgenpost und Tagesspiegel", sagt Görge Timmer, Geschäftsführer der "Berliner Morgenpost". "Das ist der richtige Weg. Durch intelligente Kooperationen können wir die redaktionelle Qualität und Unabhängigkeit der Titel erhalten. Wir freuen uns, dass wir mit der Zusammenarbeit von Tagesspiegel und Berliner Morgenpost einen Beitrag zum Erhalt der vielfältigen Medienlandschaft in der Hauptstadt leisten", ergänzt Ulrike Teschke, Geschäftsführerin "Tagesspiegel".