Schon seit vielen Jahren ist Jörg Pilawa nicht nur TV-Moderator, sondern auch Produzent. Mit seiner Herr P. GmbH setzt er Formate wie "Quizduell", "Kaum zu glauben" oder auch die "NDR Quiz Show" um. Die Coronakrise hatte zuletzt also auch große Auswirkungen auf Pilawa. "Wir haben zweieinhalb Monate wirklich gar nichts produziert", sagt Pilawa nun in einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Das habe natürlich auch finanzielle Einbußen mit sich gebracht. 

Beklagen will sich Pilawa angesichts der Situation aber nicht. Kurzarbeit habe er für seine Mitarbeiter nicht angemeldet. "Bei einer Firma dieser Größe können wir das kompensieren und ich halte das da wie mit meiner Ehe: in guten wie in schlechten Zeiten". Es gebe andere Bereiche der Branche, so Pilawa, die es deutlich härter getroffen habe. "Die Warm-Upper, die ohne Publikum keinen Job haben, die Kameramänner, die ohne Produktionen ebenfalls keine Aufträge hatten. Da will ich nicht klagen."

Zu sehen war Pilawa trotz Corona zuletzt aber auch weiterhin in der "NDR Talkshow" - hier kann der Moderator der Krise auch durchaus Positives abgewinnen. Man talke mit weniger Gästen, was gar nicht so schlecht sei. Dadurch habe man pro Gast nun 20 statt 15 Minuten Zeit. "Wir haben vorher oft gemerkt: fünf Minuten länger wären schön – nun haben wir sie." Dass die Sendung auch ohne Publikum funktioniere, habe er sich zunächst nicht vorstellen können, so Pilawa im "RND"-Interview. "Doch kein Publikum zeigt vor allem: Die Gäste hören einander wieder intensiver zu, weil keiner auf die Lacher oder Reaktionen des Publikums wartet."


Derzeit würden laut Pilawa zwar immer noch einige für Shows angefragte Gäste absagen, das würde aber nicht an den Produktionen bzw. Produktionsbedingungen liegen, sondern vielmehr an den Anreisen. "Viele haben aktuell noch Bedenken die Bahn oder den Flieger zu nehmen. Die meisten unserer Gäste kommen derzeit mit dem eigenen Auto." 

Und auch Pilawas eigener Medienkonsum hat sich in den vergangenen Wochen offenbar geändert. So sagt er in dem Interview, während des Lockdowns zum ersten Mal seit langer Zeit wieder "Wer wird Millionär?" gesehen zu haben. "Meine Frau hat mich dann gefragt: ‘Warum guckst du das denn?’ Mir ging es da gar nicht um die Unterhaltung. Ich find’ es einfach nur spannend, zu sehen, wie die Kollegen das machen: Von der Fragendramaturgie, von der Geschwindigkeit, vom Licht her."