"Ich beabsichtige, für immer zu leben." Dieses Zitat aus dem Jahr 2009 dürfte ganz gut beschreiben, für wie unersetzlich sich Sumner Redstone gehalten haben mag. Nun ist der legendäre Medienmogul im Alter von 97 Jahren gestorben. Seine unternehmerische Karriere startete der studierte Jurist mit der Firma seines Vaters, die Autokinos besaß - Redstone gab ihr den Namen National Amusements Inc. und formte aus dem Konzern eine der mächtigsten Kinoketten der USA.

Schnell merkte Redstone, dass die Produktion von Filmen einträglicher war als ihr Vertrieb und beteiligte sich an Produktionsfirmen. 1987 wurde er schließlich Chef des Medienunternehmens  Viacom und fusionierte es im Jahr 2000 erstmals mit CBS Corporation - mit einem Kaufpreis von 37 Milliarden US-Dollar war es die bis dahin größte Übernahme in der Unterhaltungsbranche. Nur sechs Jahre gingen CBS und Viacom allerdings schon wieder getrennte Wege.

2016 forderten die Redstones CBS und Viacom allerdings auf, ein erneutes Zusammengehen zu prüfen. Nachdem das Vorhaben zwischenzeitlich wieder begraben worden war, änderten die Redstones Anfang 2018 im Angesicht zahlreicher Übernahmen dann einmal mehr ihre Meinung und setzten das Zusammengehen wieder auf die Agenda - und trafen auf erbitterten Widerstand der damaligen CBS-Führung um Leslie Moonves, der in einer aktienrechtlichen Volte zwischenzeitlich sogar plante, die Stimmrechtsanteile der Redstones so zu verwässern, dass sie die Kontrolle über CBS verloren hätten.

Doch wenig später stolperte Moonves über einen Belästigungsskandal und musste das Unternehmen verlassen. Schon zwei Jahre zuvor hatte der nicht weniger aufmüpfige Viacom-Chef Philippe Dauman, der den Konzernpatriarchen Sumner Redstone kurzerhand für nicht mehr geschäftsfähig hatte erklären wollen, seinen Posten nach dem verlorenen Machtkampf räumen müssen. In den vergangenen Jahren hatte Shari Redstone die Geschäfte von ihrem Vater übernommen - und sich mit ihrem Wunsch nach einer Wiedereinigung von Viacom und CBS durchgesetzt.

Sumner Redstone galt als ebenso berühmt wie berüchtigt - und sorgte auch mit bunten Geschichten außerhalb der Geschäftswelt für Schlagzeilen. Im Laufe der Jahre zerstritt er sich dabei nicht nur mit Geschäftspartnern, sondern auch mit seinen Kindern.