Es ist eine spannende und bis dato weithin unbekannte Episode der deutsch-deutschen Geschichte: Die ungewöhnliche Freundschaft der beiden bekanntesten deutschen Raumfahrer und ersten Deutschen im Weltall - über Grenzen hinweg. Der DDR-Bürger Sigmund Jähn flog 1978 als Kosmonaut und erster Deutscher in den Weltraum - zur Überraschung der westlichen Kollegen. Dort zog Ulf Merbold im amerikanischen Space Shuttle fünf Jahre später nach. Für den politischen Systemkampf interessierten sich die beiden Raumfahrer nicht - im Gegenteil: Sie verband mit dem Vogtland nicht nur eine gemeinsame Heimat und die gemeinsame Wahrnehmung der Welt, wenn man sie einmal von oben gesehen hat, sie wurden auch über alle trennenden Grenzen hinweg Freunde. Sie flogen trotz des anhaltenden Kalten Kriegs gemeinsam über die Zugspitze und erlebten zusammen den Mauerfall.

Die Berliner Filmproduzentin Nicola Graef erzählt diese Geschichte zusammen mit dem Autor Florian Huber bereits in einer ARD-Dokumentation ("Wettlauf ins All. Zwei Deutsche erobern des Kosmos"), die am 3. Oktober ausgestrahlt wird, obendrein gibt's noch einen 90-minütigen Dokumentarfilm für den MDR, der Ende des Jahres ausgestrhalt wird. Doch obendrein wagt sich Nicola Graef mit der Produktionsfirma L Fiction nun erstmals auch auf fiktionales Terrain und entwickelt auf Basis der Geschichte die mehrteilige Miniserie "Schwerelos", so zumindest der Arbeitstitel.

Die Drehbuchautorin und Regisseurin Christine Hartmann, der Autor und Filmemacher Florian Huber und der Drehbuchautor Stephan Falk arbeiten derzeit im Writers Room bereits an den Drehbüchern, Ulf Merbold ist als Berater an Bord. Der lässt wissen dass er sich "auf eine Weitererzählung meiner Geschichte und der meines verstorbenen Freundes Sigmund Jähn" freut. "Auf unglaubliche Weise hat uns die gemeinsame Leidenschaft fürs Fliegen zusammengebracht. Die Erfahrung, aus dem All auf diese Grenzenlosigkeit der Erde zu blicken, kann man nur mit sehr wenigen Menschen teilen. Dass uns der Mauerfall beide bei einem Kongress in Riad ereilte und wir zusammen vor dem Fernseher saßen, werde ich nie vergessen. Wir haben zwei völlig verschiedene Leben gelebt, die DDR hat mir alles verbaut und Sigmund alles ermöglicht und trotzdem haben wir am Ende für die jeweils ehemaligen Klassenfeinde zusammengearbeitet."

Nicola Graef sagt: "Wir hatten das große Glück in den letzten Wochen vor seinem Tod noch mit Sigmund Jähn drehen zu können. Eine ganz besondere Persönlichkeit, von der wir nicht ahnten, welche Kraft in seiner Biografie steckte und wie eng und herzlich die Verbindung zu Ulf Merbold war. Es ist bis dato eine weitestgehend unbekannte Geschichte aus der Zeit des geteilten Deutschland, die von der Stärke einer Freundschaft über alle politischen Grenzen hinweg, von Freiheit und von Leidenschaft erzählt. Emotional, packend und spannend. Was könnte sich besser eignen, einen Film aus dem Stoff des echten Lebens zu machen."