© CBS
Einer der Trends der aktuellen TV-Saison war am vergangenen Donnerstag erstmals auch auf CBS zu sehen. TV-Serien, die auf erfolgreichen Kinofilmen basieren wie bspw. NBCs Sitcom "About A Boy" oder aber die Crime/Dramedy-Serie "Fargo" auf FX, scheinen bei den Zuschauern gut anzukommen und haben definitiv den Vorteil, dass sie dem TV-Publikum nicht komplett neu vorgestellt werden müssen. 2011 konnte die Kinokomödie "Bad Teacher" mit Cameron Diaz, Justin Timberlake und Jason Segal in den Hauptrollen einen weltweiten Erfolg feiern, so dass Sony Pictures Television neben einem Kino-Sequel, welches noch keinen Starttermin hat, auch eine gleichnamige Fernsehsitcom an CBS verkaufen konnte. Inhaltlich hielten sich die Macher der Comedy-Serie größtenteils an die Kinovorlage. 
© CBSIm Mittelpunkt von "Bad Teacher" steht die narzisstische und egozentrische Meredith Davis, die zu Beginn der Pilotfolge über den Anwalt ihres Ex-Ehemanns eröffnet bekommt, dass sie nach ihrer Scheidung auf Grund des Ehevertrags, den sie nie wirklich gelesen hatte, kein Geld mehr auf dem Konto hat. Daraufhin ist Meredith gezwungen ins Haus ihrer besten Freundin einzuziehen und auf deren Stieftochter Lily aufzupassen, die sie auf die geniale Idee bringt, sich als Lehrerin an Lilys Schule zu bewerben und ihrem Ziel näher zu kommen, über ihre Schüler einen reichen alleinerziehenden Mann zu finden. Den ebenfalls frisch geschiedenen Schuldirektor kann Meredith ohne Probleme mit ihrem gefälschten Lebenslauf direkt um den Finger wickeln. Beim Lehrerkollegium kommt Meredith mit ihrer erfrischend naiven Art größtenteils gut an, besonders beim Sportlehrer Joel, mit dem sie früher in die Schule ging und der sie bereits in der Pilotfolge ins Bett bekommt. 
© CBSMerediths oberflächliche und unkonventionelle Art und Weise den Unterricht zu gestalten kommt aber nicht bei allen Kollegen gut an, besonders nicht bei der stets den Regeln folgenden Ginny, der Meredith ein absoluter Dorn im Auge ist und die keine Gelegenheit auslässt, sie bloßzustellen und zurechtzuweisen. Wie auch im Kinofilm versucht die CBS-Version mit übertriebenen Klischees und sexistischen Anspielungen Gags und Witze zu produzieren, woraus im Großen und Ganzen aber eine unterhaltsame erste Folge resultierte. Für diejenigen, die den Kinofilm gesehen haben, wird es anfangs verständlicherweise eine Umstellung sein, sich an die Schauspielerin Ari Graynor in der Hauptrolle zu gewöhnen. Ari Graynor selbst war bewusst, welches Erbe sie antreten wird, weshalb sie in einem Interview verriet, dass sie den Film absichtlich nicht sehen wollte: "Ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass mir nicht irgendwelche Gedanken dauernd durch den Kopf schwirren wie 'Oh Gott, ich werde nie so gut sein wie sie und was ist, wenn ich nicht genau so witzig bin?'" 
© CBSDoch auch wenn Cameron Diaz für die TV-Version nicht wieder in die Rolle der verrückten Lehrerin schlüpfen wollte, so ließ sie es sich nicht nehmen, als Produzentin bei dem Projekt mit an Bord zu sein. Auch wenn die Kritiken im Vorfeld gemischt bis tendenziell negativ ausfielen, kann CBS mit der Premiere mehr als zufrieden sein, auch mit dem Hintergrund, dass keine Plakatkampagne geschaltet wurde. 7,8 Mio. Zuschauer schalteten am Donnerstag um 21:30 Uhr ein, was einem Zielgruppenrating von 2,1 entsprach. Der CBS-Neuling musste sich lediglich "Grey’s Anatomy" (7,99 Mio. Zuschauer / Zielgruppenrating 2,3) in diesem Timeslot geschlagen geben, was wahrlich nicht das Schlechteste ist. "Bad Teacher" ist sicherlich ein heißer Kandidat für den deutschen Markt und dürfte offensichtlich am ehesten in eine der Sitcom-Schienen von ProSieben passen, da die Serie hier in den USA im Programmblock von "The Big Bang Theory" und "Two And A Half Men" gezeigt wird. Eine ähnliche Programmierung wäre in Deutschland sicherlich ebenfalls sinnvoll. 
© Sony Pictures
Der Traum einmal Programmdirektor spielen zu dürfen wurde für die Bravo-Zuschauer am vergangenen Sonntag wahr. Zum ersten Mal setzte der NBC-Sender sein neues Feature "Select A Scene" bei der Wiederholung der Reunion-Show von "The Real Housewives of Atlanta" ein. Während der Ausstrahlung konnten die Zuschauer online über Bravos "Play Live"-Webseite zwischen zwei Szenen auswählen, welche sie eher sehen wollen. Dadurch hatten die Zuschauer die Möglichkeit, den Programmverantwortlichen zu zeigen, an welchen Storylines sie eher interessiert sind. 
© BravoDie Verliererszene konnte im Anschluss der Ausstrahlung auf Bravos Webseite angeschaut werden. EVP of Digital bei Bravo, Lisa Hsia, zeigte sich begeistert über "Select A Scene": "Unsere Fans haben somit die Chance, interaktiv ins Programm einzugreifen... Und unsere Fans lieben es, über die Housewives zu urteilen." Bravo gab bekannt, dass dieses neue Feature auch in anderen Formaten in den kommenden Monaten zu sehen sein wird, je nachdem wie die Resonanz der Zuschauer sei.
© Bravo
