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Ob sich FOX mit diesem neuen Format einen Gefallen getan hat? Auch wenn es keine Seltenheit ist, dass es Jahre dauern kann, bis es ein neues Fernsehformat tatsächlich auf den Bildschirm schafft, stand die etwas andere Detektivserie "Backstrom" bereits zu Beginn unter keinem guten Stern. Im Sommer 2012 war ursprünglich CBS an dem Format interessiert, welches auf der schwedischen Buchreihe von Leif G. W. Persson basiert, so dass ein Pilot in Produktion gegeben wurde. Offensichtlich waren die CBS-Verantwortlichen aber nicht zufrieden mit dem Endresultat, weshalb die Produktionsfirma 20th Century Fox Television nach einem neuen Abnehmer suchen musste. Am Ende sicherte sich FOX die Serie und bestellte direkt 13 Folgen. "Backstrom" ist nur schwer in ein einzelnes Genre einzuordnen, da es grundsätzlich als Kriminalserie aufgebaut ist, aber gleichzeitig einen Comedy- und Drama-Faktor vorweist. In der neuen FOX-Serie dreht sich alles um den zynischen und selbstzerstörerischen Morddetektiv Everett Backstrom, der trotz seiner unkonventionellen und oftmals fragwürdigen Methoden als der Beste in seinem Fach gilt. 
© FoxBackstrom wird von Rainn Wilson gespielt, der vielen aus "The Office" bekannt sein dürfte. Die Pilotfolge beginnt mit Backstroms medizinischer Untersuchung im Morddezernat, da er nur dann weiter im Dienst als Detektiv tätig bleiben darf, wenn sein Arzt ihn offiziell gesundschreibt. Bereits in dieser ersten Szene zeigt Backstrom seinen dunklen Charakter, da er nichts und niemanden ernst nimmt und vor allem mit seiner Gesundheit sorglos umgeht. Doch statt ihm ein Rezept für seine Herzprobleme zu schreiben, stellt der Arzt ihm eine sonderbare Bedingung: Backstrom muss einen Freund finden, der sich um ihn sorgt und kümmert, worüber der ignorante Detektiv natürlich nur lachen kann. Doch nicht nur seinen Arzt, sondern auch seine Kollegen behandelt Backstrom von oben herab und ohne jeglichen Respekt. Kein Dialog vergeht ohne eine Anspielung Backstroms, die entweder rassistisch, frauenfeindlich oder anderweitig beleidigend ist. Der arrogante Backstrom macht es dem Zuschauer sichtlich schwer, ihn zu mögen. Doch in der Vergangenheit konnte beispielsweise auch "Dr. House" mit seinem egozentrischen Charakter jahrelang Millionen von Zuschauern begeistern. Aufgrund von Backstroms dominanten Charakters gerät der eigentliche Mordfall ein wenig in den Hintergrund. Und durch seinen unentwegten Zynismus erscheinen die Ermittlungen stellenweise lächerlich. 
© FOXBackstroms Team besteht aus der jungen und aufstrebenden Nicole Gravely, die an der Seite des Miesepeters ihren Willen kaum durchsetzen kann und fast immer den Kürzeren zieht. Darüber hinaus versucht der Gerichtsmediziner Peter Niedermayer Licht ins Dunkel der Mordfälle zu bringen und gleichzeitig mit seinen Theorien über das Universum das Team ständig zu analysieren. Das Team wird vervollständigt von Frank Moto und Detektiv John Almond, der die meiste Erfahrung hat, Mordfälle aufzudecken und am Wochenende noch nebenbei als Priester tätig ist. Zu guter Letzt bekommt Backstrom noch gerichtsmedizinische Unterstützung von der sexy Nadja Paquet, die auf Grund ihres starken Akzents auf der einen Seite Witze über sich in Kauf nehmen muss, aber deswegen auch gleichzeitig bei Backstrom ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht. In der ersten Folge versucht Backstrom mit seinem Team einen Mordfall aufzuklären, bei dem ein Sohn eines Senators ums Leben kommt. Zuerst sieht alles nach einem Selbstmord aus, doch Backstrom erkennt als erster, dass es sich hierbei um einen Mord handelt. Doch wie gesagt: Im Vordergrund steht die Mordgeschichte in dieser Serie ohnehin nicht. Eines von Backstroms Markenzeichen ist, dass er sich erstaunlich genau in andere Personen und deren Verhaltensweisen versetzen kann, um somit den Fall zu lösen. "Backstrom" hat seine unterhaltsamen Momente, doch der stets miesgelaunte und griesgrämige Morddetektiv macht es dem Zuschauer schwer, eine emotionale Verbindung aufzubauen. Die Quoten der Auftaktfolge (7,98 Mio. Zuschauer mit einem Zielgruppenrating von 1,9) waren dank des Vorprogramms, "American Idol", noch akzeptabel, wenn auch nicht herausragend. Doch in der vergangenen Woche verlor "Backstrom" über zweieinhalb Millionen Zuschauer, was bei FOX die Alarmglocken schrillen lassen dürfte. Offensichtlich darf man die Krimiserie nicht allzu ernst nehmen, aber manchmal ist ein bisschen weniger Zynismus und dafür ein gesunder Sarkasmus erfolgversprechender.
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