Zoo© CBS
Die Sommersaison ist im vollen Gange und CBS schickte Ende Juni sein neuestes Pferd ins Quotenrennen: Neben den bereits etablierten Serien "Under The Dome" und "Extant" sollte das neue Format namens "Zoo" als perfekte Thriller/Drama-Ergänzung dienen. Es basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Buch von James Patterson and Michael Ledwidge. Der Titel ist etwas irreführend, da die Serie nur zum Teil im Zoo spielt und die eigentlich spannenden Szenen in Botswana, Afrika, stattfinden. Die Idee hinter der Serie wird in der Pilotfolge recht schnell erklärt, was gleichzeitig auch der Schwachpunkt von "Zoo" ist, da über 13 Folgen lang herausgefunden werden soll, weshalb Tiere auf der ganzen Welt auf einmal einen aggressiven Jagdinstinkt auf Menschen entwickeln und jene auf brutale Weise attackieren und auslöschen wollen. Die Reihe der überraschenden Tierattacken beginnt mit dem Ausbruch zweier Löwen aus dem Angel Zoo in Los Angeles, die einen Wärter und mehrere Menschen in der Stadt töten. Die aufstrebende und freche Zeitungsreporterin Jamie Campbell ist sofort Feuer und Flamme als sie von dem schrecklichen Geschehnis hört und sucht die Schuld zuerst beim Tierfutterlieferanten, der Teil einer geldgierigen Konzernkette ist und erst kürzlich für den Zoo eingesetzt wurde. Doch als sie während ihrer Recherchen auf den Zoo-Tierarzt Mitch Morgan trifft, macht dieser sie darauf aufmerksam, dass hinter der Löwenattacke ein weitaus größeres und möglicherweise weltweites Problem stecken könnte.



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Zur gleichen Zeit kommt es zu einer ähnlich dramatischen Löwenattacke in Botswana, Afrika. Dort werden der Zoologe Jackson Oz, der Safari-Touren für abenteuerlustige Urlauber durchführt, und sein bester Freund Abraham von einer Gruppe Löwen überrascht. Selbst für den erfahrenen Tierexperten ist das aggressive Verhalten zuerst unerklärbar und nur Jackson kann dem Löwenangriff entfliehen. Bei seiner Flucht trifft er auf die Urlauberin Chloe, die ihm nicht von der Seite weicht und somit zu seiner Komplizin im Kampf gegen die Bestien wird. Langsam aber sicher scheinen sich die Vorfälle auf der ganzen Welt zu häufen und die Frage stellt sich: Was hat es mit den offensichtlich geplanten Tierattacken auf sich? Jackson beginnt während der Pilotfolge immer öfter an die Theorien seines Vaters zu denken, der einst ein grandioser Tierwissenschaftler war, aber kurz vor seinem Tod auf Grund seiner sonderbaren und verwirrenden Tiertheorien kaum mehr Zuspruch fand.

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Bspw. geht Jackson nach den Löwenangriffen auf einmal ein Licht auf, als er versteht, dass sein Vater mit 'Defying Pupil' in einer seiner Theorien nicht Schüler gemeint hatte, sondern auf die Pupillen der Löwen anspielte. Kurz bevor Jackson den Löwen entkommen kann, sieht er dem Löwen in die Augen und erkennt die veränderte linke Pupille. Was der Serie zu Gute gehalten werden muss, ist die offensichtlich aufwändige und teure Produktion, da kaum CGI-Effekte eingesetzt wurden und die Serie auf Grund der echten Tiere an Qualität gewinnt. So sind einige Szenen durchaus angsteinflößend, wenn bspw. mehrere Löwen auf dem Jeep von Jackson springen oder dutzende Katzen auf einem Baum lauern. Doch genau dieser Umstand sollte den Verantwortlichen der Serie zum Verhängnis werden, da vor der Ausstrahlung der ersten Folge eine PETA-Klage Schlagzeilen machte. Die Tierschutzorganisation gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass "Zoo" hoffentlich eine der ersten Sommerserien sei, die abgesetzt werde. In der Anklageschrift heißt es: "CBS beweist mit seiner neuen Produktion, in der wilde Tiere, inklusive Löwen, ausgebeutet werden, dass sie fern der öffentlichen Meinung ist." 

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In der Tat versuchten die Produzenten so viele echte Tiere wie möglich ans Set zu bringen, inklusive der Löwen und einem 360-kg-schweren Grizzlybären. Daher fordert PETA von den Produzenten, nur computeranimierte Tiere zu verwenden: "Löwen gehören in die Wildnis, nicht in kleine Käfige." Doch Darsteller James Wolk, der den Zoologen Jackson verkörpert, versicherte in einem Interview, dass die Tiere am Set gut behandelt wurden und zu jeder Zeit ein Trainer vor Ort war. Für Wolk war die Produktion eine spannende Herausforderung: "Das war einfach nur aufregend für mich als Schauspieler. Deine Hände fangen an zu schwitzen und das Herz fängt an schneller zu schlagen, wenn du auf einmal vor einem echten Löwen oder Bären stehst." Und auch Produzent Scott Reisenberg sieht die PETA-Anklage eher gelassen und deutete auf das Ziel von "Zoo" mit einem Augenzwinkern hin: "Wir haben unseren Job gut gemacht, wenn Ende Juli Mutter, Vater und Kinder auf der Couch die fünfte Folge fertig geschaut haben und auf einmal Angst vor ihrem Cockerspaniel Skippy haben." Auch wenn dieses Ziel in einigen amerikanischen Haushalten erreicht werden sollte, lässt die Pilotfolge nicht darüber hinwegsehen, dass die Serie nur langsam in Fahrt kam und die Story nur wenig Raum für spannende Wendungen bietet. Die erste Folge wurde von 8,18 Mio. Zuschauern gesehen, insbesondere in der werberelevanten Zielgruppe lief es aber nur mittelmäßig. Vielleicht können weitere böse Tierattacken von Wölfen, Bären und Hunden in den kommenden Wochen ja ein paar mehr werberelevante Zuschauer begeistern.