• ARD© ARD/DWDL
    Ein komplettes Werbeverbot für die ARD im Radio fordern inzwischen auch die Privatsender nicht mehr, doch eine deutlich stärkere Beschränkung als bislang sehen sie trotzdem als geboten an. Maximal 60 Minuten pro Tag und beschränkt auf nur einen Sender, so die Forderung. Sowohl die werbungtreibenden Unternehmen als auch die Media-Agenturen haben sich durch ihre jeweiligen Verbände aber nun noch einmal gegen ein solches Vorhaben ausgeprochen. "Durch Werbebeschränkungen würde die Gattung Radio deutlich an Attraktivität für werbende Unternehmen verlieren", sagt etwa Joachim Schütz, Geschäftsführer der Organisation Werbungtreibende im Markenverband. Einer aktuellen Studie zufolge ließen sich durch die Beschränkungen die notwendigen Netto-Reichweiten nicht mehr erzielen, zudem seine eine entstehende Konzentration des Werbezeitenvolumens auf den Privatradiovermarkter RMS auch ordnungspolitisch bedenklich.
  • VPRT© VPRT
    Beim Privatsenderverband VPRT verweist man unterdessen darauf, dass das vorgeschlagene Modell beim NDR ja bereits umgesetzt sei. "Mit diesem Modell werben die ARD-Radiosender in vier norddeutschen Bundesländern erfolgreich, ohne dass die Gattung Hörfunk hier Schaden genommen hätte." Es gehe um die "Abfederung des bestehenden Ungleichgewichts im dualen System" und eine "Harmonisierung" innerhalb der ARD. VPRT-Vizepräsident Schunk: "Alle Betroffenen sollten diese Debatte gemeinsam versachlichen, statt stereotyp ihre altbekannten und sicherlich gut gemeinten Positionen auszutauschen." Den Vorwurf, die Privatsender würden an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen, konterte Schunk ebenso bildhaft: "Es liegt nahe, dass das niemand will. Aber auch in der Baumpflege muss man einen Baum manchmal zurückschneiden, um Auswüchse zu beseitigen und dauerhaft gesundes Wachstum zu sichern."
  • ARD Sales & Services© AS&S
    Diese Aussagen riefen umgehend auch wieder die ARD-Werbung auf den Plan, wo man die Initiative der Werbungtreibenden und Media-Agenturen natürlich gerne sieht. "Es ist schon Ironie der Vermarktungsgeschichte, dass der VPRT stets vor Werbeverboten durch transnationale Institutionen warnt. Geht es aber an den eigenen Gemüsegarten, wird der Ruf nach ordnungspolitischen Schutzwällen schnell massiv", erklärt Bernhard Cromm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der ARD-Werbegesellschaften. "Dass der VPRT angesichts der OWM-Analyse verbal in die politische Weichmacher-Diktion verfällt und von 'Abfederung' und 'Harmonisierung' spricht, zeigt die ganze Fadenscheinigkeit seiner Argumentation." Und auch er kommt nicht um die Baum-Metapher herum: "Es ist eine alte Gärtnerweisheit: Wer zu tief ins Holz schnitt, hat hernach manch böse Überraschung erlebt." Warten wir also gespannt darauf, ob die Beteiligten noch weitere Baum- und Gärtner-Sprüche auf Lager haben.
  • Die Regioretter© Die Regioretter
    Der WDR kann vom öffentlichen Protest gegen seine WDR 3-Reform durch die "Radioretter" ein Liedchen singen, der SWR sieht sich nun mit Ähnlichem konfrontiert: Gegen die angekündigte Reform der Regional-Berichterstattung in SWR 4 formierten sich nun "Die Regioretter". Hintergrund: Bislang senden die sieben Regionalstudios in Baden-Württemberg zwischen 6 und 9 Uhr jeweils eine komplett eigene Morgensendung. Diese soll bis 2016 durch eine landesweite Morgensendung ersetzt werden - wie es auch schon im SWR-Land Rheinland-Pfalz und auch bei anderen ARD-Anstalten üblich ist. Die Beteuerung von SWR-Intendant Boudgoust, regionale Themen würden trotzdem weiter ihren Platz finden, kann die "Regioretter" kaum besänftigen. "Wen interessiert die Bürgerinitiative "Krankenhaus Gaildorf", wenn er in Freiburg wohnt? Was schert den Mannheimer der kommunale Streit um den Hochwasserschutz im Killertal?" Die Folge werde sein, dass viele regionale Themen nicht mehr stattfinden und nur Überregionales übrig bleibe. "Doch darüber berichten schon Fernsehen und Internet", heißt es auf der Seite der "Regioretter". Ziel sei, dass das Thema Regionalradio zumindest wieder öffentlich diskutiert werde, "auch in ARD-Pressekonferenzen". Ob die "Regioretter" eine ähnliche Diskussion anstoßen können wie die "Radioretter" wird davon abhängen, wie viele Unterstützer sie finden. Bislang zählt die Unterzeichner-Liste erst knapp über 100 Einträge.
  • Oliver Faßnacht© Radio Gong
    Oliver Faßnacht
    wechselt zu Radio Gong 96,3 nach München. Er moderiert dort das Musikspezial am Sonntagvormittag sowie weitere Schichten im Tagesprogramm. Radio Gong, Charivari München, Radio Monte Carlo, Radio Energy, Bayern 3, SWR 1 Baden-Württemberg gehörten zu seinen Stationen, zuletzt war er bei der Rock Antenne beschäf­tigt. Außerdem ist er auch Sport-Fans als Kommentator von Tennis, Fußball und Eishockey bei Sky und Eurosport ein Begriff. Programmchef Karsten Kiessling: "Mit Oliver ist es uns gelun­gen, einen sehr erfah­re­nen und frisch prä­sen­tie­ren­den Moderator an das Haus zu bin­den. Wir ver­spre­chen uns durch seine enorme Moderationserfahrung einen wei­te­ren Kompetenzschub für unser Programm und freuen uns, dass Oliver Faßnacht ab sofort unser Moderatorenteam verstärkt“.
  • UEFA Euro 2012 - Poland-Ungarn© UEFA
    Die wichtigste Meldung der Woche kommt aber fraglos vom ARD-Hörfunk. Man habe der deutschen Nationalmannschaft aus einem musikalischen Dilemma geholfen, lässt die ARD verlauten. Das Problem: Das Team hätte gerne musikalische Unterhaltung im Team-Bus. Eigentlich kein Problem, hat doch annähernd jeder Spieler seine Musik auf einem MP3-Player dabei. Dumm nur: Der von der UEFA gestellte Mannschaftsbus verfügt über keinen MP3-Player, sondern kann nur CDs abspielen. Gott sei Dank hat sich der DFB aber vertrauensvoll an die ARD gewandt und um Musik-Hilfe gebeten. Sabine Töpperwien, EM-Teamchefin des ARD-Radios: "Da helfen wir gerne aus. Mit Musik geht halt alles besser. Vielleicht gehen die Jungs dann auch beschwingter ins Spiel als gegen Portugal." Zwei CDs mit knapp 40 Titeln zum rein privaten Hören im Teamkreis wurden daher übergeben mit Songs unter anderem von den Toten Hosen, Coldplay und Casper. Na dann kann die Niederlande ja kommen.