Radio Day© Radio Day
Der "Radio Day" wird nicht mehr zurückkehren. In diesem Jahr hatten die beiden Vermarkter AS&S und RMS der gemeinsamen Gattungsmarketing-Veranstaltung eine "kreative Pause" verordnet, wollten ihn aber mit neuem Konzept in 2014 zurückbringen. Nun sagte RMS-Geschäftsführer Florian Ruckert gegenüber "Horizont": "Den Radio Day wird es in seiner ursprünglichen Form und unter diesem Namen nicht mehr geben". Trotzdem halten die beiden Vermarkter an einem gemeinsamen, zentralen Event fest. In diesem Jahr hatte es als Übergangslösung noch eine Roadshow gegeben. Details zum neuen Konzept gibt es noch nicht, Florian Ruckert spricht gegenüber "Horizont" aber von einer "deutlichen Konzentration auf die Themen und Fragestellungen des Werbemarktes". Offenbar soll es auch stärker um die Werbewirkungsforschung gehen. Im Juni hatten AS&S und RMS hier ihre gemeinsame Initiative "Audioeffekt" vorgestellt. "Horizont" berichtet außerdem, dass man über Änderungen bei den Kreativpreisen "Radiostars" (AS&S) und "Ramses" (RMS) nachdenkt. Denkbar sei ein jährlicher Wechsel oder ein gemeinsamer Preis.

VPRT© VPRT
Am Freitag vergangener Woche fand die Jahrestagung des Privatsender-Verbandes VPRT statt. Zum Einen begrüßte Klaus Schunk, der innerhalb des VPRT für den Bereich Radio und Audiodienste zuständig ist, dass die Länder angekündigt haben, sich stärker mit den spezifischen Belangen des Radios auseinanderzusetzen. Schunk: "Uns geht es darum, dass nicht automatisch Rundfunk gesagt wird, wenn eigentlich Fernsehen gemeint ist, sondern Radio stets mitgedacht und explizit erwähnt wird." Einen der Schwerpunkte im kommenden Jahr umriss Schunk so: "Privatradio braucht einen Must-Carry-Status in digitalen Netzen und auf Plattformen. Die Auffindbarkeit unserer Programme in Navigatoren muss gesichert werden." Neben der Forderung, einem trimedialen Jugendkanal der ARD einen Riegel vorzuschieben, brachte man auch wieder den Dauerbrenner war aufs Tapet: Die Radio-Werbung bei den Öffentlich-Rechtlichen solle beschnitten werden. Gefordert wurde eine Harmonisierung - sprich: die bundesweite Einführung der Regelung beim NDR, der nur auf einem Sender 60 Minuten pro Tag Werbung ausstrahlen darf.

Bernhard Cromm© obs/AS&S Radio GmbH
Bei der Arbeitsgemeinschaft der ARD-Werbegesellschaften stieß das natürlich auf scharfe Ablehnung: "Auf der einen Seite die völlige Deregulierung für die privaten Rundfunkanbieter zu fordern und wenige Sätze weiter den ARD-Hörfunk massivsten Vermarktungseinschränkungen unterwerfen wollen - das passt schlecht zusammen", erklärt Bernhard Cromm, Vorsitzender der ARD-Werbung. Dass dem NDR nur so wenig Werbung erlaubt ist, sei auf Druck der Verlage entstanden. AS&S dreht daher den Spieß um und bezeichnet das als "ordnungspolitischen Eingriff in die Werbefreiheit". Dass der VPRT im Radiowerbemarkt von Wettbewerbsverzerrungen spreche, offenbare eine "artistische Logik im Marktverständnis", so Cromm. Schließlich würde nach einem solchen Verbot die RMS Quasi-Monopolist. "Nachdem sich EU und die Bundesregierung jahrelang für eine Öffnung regulierter Märkte einsetzen, wäre die verordnete Monopolisierung einer Wirtschaftsgattung ein beispielloser Akt in der deutschen Wirtschaft".

Carola Oldenkott© SWR/Monika Maier
Carola Oldenkott löst am 1. April 2014 Stefanie Schneider als Programmchefin von SWR4 Baden-Württemberg ab. Schneider tritt dann ihren neuen Posten als SWR-Landessenderdirektorin Baden-Württemberg an. SWR-Intendant Peter Boudgoust: "Carola Oldenkott ist mit der Rolle von SWR4 innerhalb der Hörfunkflotte des SWR und den damit verbundenen strategischen Aufträgen bestens vertraut. Sie hat viele überzeugende Ideen zur inhaltlichen und musikalischen Weiterentwicklung von SWR4 und bezieht Online ebenso wie das Fernsehen immer in diese Pläne mit ein. Bereits jetzt hat sie gezeigt, dass sie die großen Umbrüche, die mit der Zentralisierung der regionalen Frühsendung einhergehen, erfolgreich gestalten kann." Oldenkott ist seit Volontariatszeiten für den SWF bzw. später den SWR tätig. Seit 2007 leitet sie die Abteilung SWR4 BW Programm-Management/Events. Zusätzlich zu dieser Aufgabe hat sie die Hauptabteilung SWR 4 Baden-Württemberg bereits in der Zeit vom 1. August 2011 bis einschließlich 31. Juli 2013 kommissarisch geleitet.

LfM© LfM
Die nordrhein-westfälische Landesanstalt für Medien hat in diesem Jahr bereits zum 22. Mal ihren Hörfunkpreis vergeben, mit dem die aus Sicht der Jury besten Produktionen im Privatfunk in NRW ausgezeichnet wurden. Alle Preisträger lassen sich auf der Seite der LfM nicht nur nachlesen, sondern auch nachhören. Ausgezeichnet wurden unter anderem Dietrich Hellmann und Markus Bauer von Radio 91,2 in der Kategorie Beste Moderation. Die beste Unterhaltung bot Radio Siegen. Redakteur Steffen Ziegler hat dort in 14 Mini-Hörspielen den Zensus-bedingten Abstieg Siegens zur Kleinstadt verarbeitet. Mit dem selbstironischen Ansatz habe der Autor stellvertretend für seine Stadt Größe bewiesen, so die Jury. Zusätzlich zu den normalen Kategorien erhielten die Volontäre der NRW-Lokalradios für ihr senderübergreifendes Projekt zur Bundestagswahl, das von radio NRW begleitet wurde, den Sonderpreis der LfM. Im Vorfeld der Wahl hatten 15 junge Journalisten von verschiedenen Lokalradiostationen ein umfassendes Konzept zur Wahlberichterstattung erstellt und gemeinschaftlich insgesamt 88 Radiobeiträge zu 31 verschiedenen Themen produziert. LfM-Direktor Brautmeier: "Es ist beeindruckend, wie kreativ die Redaktionen große und kleine Themen in der ganzen Bandbreite journalistisch verarbeiten. Auch wenn wir den Preis schon zum 22. Mal vergeben – ich bin immer wieder positiv überrascht, wie hoch die Standards im NRW-Privatfunk sind." Mehr unter lfm-nrw.de.

RBB© RBB/Oliver Ziebe
Das Kulturradio des RBB feiert am Sonntag, 1. Dezember seinen 10. Geburtstag mit einer musikalisch-literarischen Matinee in der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Berlin. Karten gibt es nicht zu kaufen, sondern nur beim Kulturradio zu gewinnen. Übertragen wird der Livestream aber im Web. Die Matinee gestalten Marek Janowski, Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, Simon Halsey, Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin, der Kulturradio-Hörerchor, die Schriftstellerin Judith Zander, Andreas Ottensamer, Solo-Klarinettist der Berliner Philharmoniker, und die Komponistin Isabel Mundry, deren „Kulturradio-Fantasia für Klavier“ bei der Veranstaltung uraufgeführt wird. Der Schauspieler Matthias Habich gibt einen „Verdi-Monolog“ zum Besten. Stefan Kaminski unterhält die Gäste mit Szenen seines rasanten Live-Hörspiels „Wagners Ring“, und der Virtuose Mert Caner Tazegül bringt die Baglama, das Instrument des Jahres 2013, zum Klingen. RBB-Intendantin Dagmar Reim gibt anlässlich des Geburtstages ein Bekenntnis zum Kulturradio ab: "Ein Leben ohne Kulturradio wäre ärmlich, weil klassische Musik, Hörspiele, Features, Essays, Dialoge und Diskurse, Theater-, Buch- und Konzertkritiken keine Luxusgüter, sondern Überlebensmittel sind."