BR Klassik© BR
Ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung", demzufolge der Bayerische Rundfunk mittelfristig plant, BR Klassik nicht mehr via UKW zu verbreiten und stattdessen die UKW-Frequenz dem Jugendsender Puls zuzuschlagen, sorgt derzeit für einigen Wirbel. Hintergrund ist ein neues Online-Konzept für BR-Klassik, das seit Dezember einen Dreistufentest durchläuft und das heute auch im Rundfunkrat besprochen wird. Darin ist u.a. von einem "neuen journalistisch-thematischen Webangebot BR Klassik multimedial" und einem "video- und ereignisorientierten (Live-)Konzertangebot" die Rede. Sollte dieses Konzept genehmigt werden, könnte im Gegenzug auf die UKW-Verbreitung verzichtet werden. Schon in der "SZ" beteuert der BR aber, dass es noch keine Entscheidung gebe und ein möglicher Wechsel in jedem Fall mit einem Übergangszeitraum verbunden wäre. Zudem sei zu bedenken, dass die UKW-Verbreitung ganz allgemein ohnehin "in einem überschaubaren Zeitraum beendet werden dürfte".

VPRT© VPRT
Der Bericht rief trotzdem umgehend den Privatsenderverband VPRT auf den Plan, der einen "Frequenzbasar" wittert. Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio im VPRT: "UKW-Frequenzen werden bei den ARD-Radios mittlerweile wie auf einem Basar hin und her verschoben - und die Politik schaut zu." Ein klassisches Kulturprogramm solle in der Nische verschwinden und einer kommerziellen Jugendwelle Platz machen - das sei rechtlich höchst fraglich, so der VPRT. "Kostenneutral ist es jedenfalls nicht, wenn der BR im Telemedienkonzept für die Neugestaltung und Digitalverbreitung der Klassikwelle insgesamt fast 1,2 Millionen Euro Beitragseinnahmen ausgeben will." Schunk: "Solche Entscheidungen kann und darf eine ARD-Anstalt nicht autark treffen, da sich die Marktsituation auch im Wettbewerb zu den Privaten massiv verändert und der bayerische Medienstandort gefährdet wird." Auch die bayerischen Lokalradios warnen vor einem "gebührenfinanzierten Verdrängungswettbewerb, der nicht akzeptabel ist". "Sollte sich bewahrheiten, dass der Bayerische Rundfunk BR Klassik'fallen lässt und auf UKW gegen das Jugendradio Puls ersetzt, käme das einem Erdbeben innerhalb der bayerischen Rundfunklandschaft gleich", so Felix Kovac vom Verband Bayerischer Rundfunkanbieter.

Logo: BR© BR
Der Bayerische Rundfunk weist die Kritik zurück und beteuert, dass eine Entscheidung über eine Veränderung der Belegung der UKW-Frequenzen weder mit dem derzeitigen Dreistufentest verbunden sei, noch sich am Donnerstag im Rundfunkrat stelle. Trotzdem dementiert man nicht, dass es zumindest solche Überlegungen gibt. "Der BR erarbeitet aktuell ein umfangreiches Konzept, das im Sommer dem Rundfunkrat vorgelegt wird. Dazu wird es vorab intensive Gespräche mit allen Beteiligten, insbesondere den privaten Rundfunkanbietern, geben", heißt es in einer Stellungnahme. Dem Vorwurf, Klassik in die Nische zu drängen, weist man zurück. "Der BR ist stolz auf seine Klangkörper, steht ganz hinter seinem Klassikangebot und investiert 2014 und 2015 noch mehr in diesen Bereich als bisher." Das neue Online-Konzept solle noch mehr Meschen für Klassik begeistern. Die geplanten Zusatzangebote würden nun auf ihre Marktkonformität geprüft. Auch Kritik an Puls lässt man nicht gelten: "Puls ist als junge Welle ein ergänzendes Angebot, das sich klar abhebt von privaten Massenwellen. Der BR erfüllt mit Puls seinen gesetzlichen Auftrag, auch Angebote für ein jüngeres Publikum vorzusehen."

Deutscher Radiopreis© Radiopreis
Der Termin für die nunmehr fünfte Verleihung des Deutschen Radiopreises steht fest: Am 4. September wird der Radiopreis erneut in Hamburg im Schuppen 52 - einer ehemaligen Lagerhalle im Hamburger Hafen - übergeben. Ab 1. April können alle deutschen Hörfunksender in unterschiedlichen Kategorien ihre besten Protagonisten und Produktionen ins Rennen schicken. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Mai 2014. Stifter des Deutsche Radiopreises sind die Hörfunkprogramme der ARD, Deutschlandradio und die Privatradios in Deutschland. Joachim Knuth, Vorsitzender des Radiopreis-Beirats und NDR Programmdirektor Hörfunk: "Der Deutsche Radiopreis hat sich als wichtiges Ereignis in der Radiobranche und als einer der bedeutendsten deutschen Medienpreise fest etabliert. Die Auszeichnungen in zehn Kategorien zeigen die Vielfalt, die Radio zu bieten hat und die dieses Medium so attraktiv macht." Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale und Radiopreis-Beirat: "Bei Gründung hätten wir von dieser Erfolgsstory fürs Medium Radio, so engagiert von den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern sowie allen Kooperationspartnern gemeinsam getragen, bestenfalls zu hoffen gewagt. Eigentlich feiern Paare im fünften Ehejahr ‚Hölzerne Hochzeit‘. Diese Zusammenarbeit im dualen System ist alles andere als hölzern, das ist Gattungsarbeit par excellence!"

YouFM© HR
Rob Green ist nicht länger als Moderator bei der hr-Jugendwelle You FM zu hören und auch seine "Rob Green Show" beim Berliner Sender rs2 wurde erst einmal gestoppt. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen Green, das schon seit März vergangenen Jahres läuft. Es bestehe der Verdacht, dass er pornografische Schriften verbreitet habe, heißt es in einer Mitteilung des hr. Zu Details schweigt die Staatsanwaltschaft. Möglicherweise solle er Bilder oder einen Film mit pornografischen Inhalten vor Personen unter 18 Jahren vorgeführt haben, was in Deutschland stafbar wäre. Der Hessische Rundfunk habe erst am vergangenen Donnerstag von den Vorwürfen erfahren und die Zusammenarbeit daraufhin sofort beendet. Bei rs2 spricht man von einer Pause bis zur Klärung der Vorwürfe.

Mehmet Scholl© BR/Ralf Wilschewski
Mehmet Scholl kehrt zurück hinters Radio-Mikrofon und wird künftig wieder regelmäßig auf Bayern 2 "Mehmets Schollplatten" auflegen. Immer am ersten Sonntag eines Monats wird die Sendung zwischen 23:05 Uhr und Mitternacht ausgestrahlt. Scholl hatte die Sendung schon zwischen 2010 und 2012 präsentiert, ehe er einen Job als Trainer des FC Bayern II angenommen hatte. Scholl präsentiert in der Sendung Songs aus den Genres Indie und Alternative. Als Co-Moderator ist Achim "60" Bogdahn an Bord.

AG.MA© Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse
Die vergleichbare Reichweitendaten für Webradios lassen noch etwas auf sich warten. Die Webradio-MA, offizieller Name ma IP Audio, verschiebt sich und erscheint erstmals nun am 26. März. Dadurch wolle man die zeitgleiche Bereitstellung und Nutzung eines umfangreichen Auswertungstools auf Publisher- und Vermarkter-Ebene ermöglichen, heißt es in einer Mitteilung. die ma IP Audio sei die einzige von allen Marktpartnern - also Werbungtreibenden, Agenturen und Medien - anerkannte technische Ausweisung.

NDR Kultur© NDR
Ulrike Sárkány tritt die Nachfolge von Stephan Lohr als Leiterin der Literaturredaktion von NDR Kultur an, wie NDR-Hörfunkdirektor Joachim Knuth bei Lohrs Verabschiedung in Hannover mitteilte. Die studierte Anglistin, die ihre ersten Rundfunkerfahrungen bei der BBC in London gewann, ist seit mehr als 20 Jahre als Redakteurin in der Literaturredaktion tätig, unter anderem für die Traditionsreihe "Am Morgen vorgelesen". "Ulrike Sárkány ist eine hervorragende Redakteurin mit einem feinen Gespür für Literatur, enormer Kenntnis und exzellenten Kontakten", so Joachim Knuth. Zu Lohrs Verabschiedung sagte Knuth: "Sie haben eine besondere Begabung, Themen aufzuspüren und Diskurse anzufachen, die das Geistesleben und die Radiokultur bereichern."