Planet Radio© Radio/Tele FFH
Die LfM hat nun die gesamte Bewerberliste für die ausgeschriebene UKW-Frequenzkette in NRW bekannt gegeben. Dabei fällt vor allem eines auf: Radio/Tele FFH, das in der vergangenen Woche noch angekündigt hatte, die Jugendwelle planet radio nach NRW bringen zu wollen, fehlt. Angeblich hat FFH die Frist für die Einreichung der Bewerbung verpasst. Vorgelegen habe da erst eine E-Mail, das schriftliche Einschreiben sei hingegen erst nach Ausschreibungsende eingegangen, wie LfM-Sprecher Peter Widlok gegenüber der "Radiowoche" sagte. Laut FFH-Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth soll eine LfM-Mitarbeiterin hingegen den Eingang schon Ende letzter Woche bestätigt haben. Nun ist offen, wie weiter verfahren wird.

Radio Energy© Radio Energy
Doch auch ohne FFH gibt es insgesamt zwölf Bewerber mit 13 Angeboten für die Frequenzen. Neben dem bereits bekannten deinfm, das unter anderem von den Verlegern getragen wird, plant unter anderem auch Radio Energy den Einstieg in den NRW-Markt. "Energy Nordrhein-Westfalen" solle seinen Sitz in Köln haben und ein "crossmedial ausgerichtetes Programm für erlebnisorientierte und musikbegeisterte Menschen, mit denen Energy rund um die Uhr interagieren wird". Ebenfalls in den Jugendbereich zielen Anbieter wie bigFM NRW und egoFM NRW. Weitere Bewerber: Domradio, das neue Hitradio, radio ffnrw, Klassik Radio und Klassik Radio NRW, Metropol FM, NOWFM , Radio Teddy und Sunshine Live. Die Entscheidung will die LfM voraussichtlich nach der Sommerpause fällen. Es geht um elf Frequenzen, mit denen allerdings keine lückenlose landesweite Abdeckung möglich ist.

Während dort um analoge UKW-Frequenzen gerungen wird, drängt die Privates Radio Deutschland GmbH auf eine Ausschreibung für einen zweiten nationalen DAB+-Multiplex, für den man sich dann bewerben wolle. Ziel sei, unter dieser Dachmarke verschiedene Spartensender zu bündeln, um eine Vielzahl an unterschiedlichen Interessen- und Themengebieten abzudecken. Vorbild sei die erfolgreiche Entwicklung von Special-Interest-Angeboten im Zeitschriftenmarkt seit den 70ern. Die Macher zeigen sich überzeugt, dass die nun auch für den privaten Rundfunk eröffnete Möglichkeit, bundesweites Radio zu veranstalten, die Chance biete, die Palette an Hörfunk-Angeboten deutlich zu erweitern. Die Verbreitung via Internet sei keine Alternative zu DAB+. "Eine solche Verbreitung wird der klassischen Rundfunktechnologie immer unterlegen sein“, ist sich Geschäftsführer Axel Rudolph sicher. "Statistiken belegen zudem, dass Internethörer zum größten Teil Programme hören, zu denen sie zuvor über UKW oder DAB+ Zugang gefunden haben." Rudolph rechnet mit Anlaufverlusten im zweistelligen Millionenbereich, für die man Gespräche mit "verschiedenen potentiellen Investoren" führe, dieallerdings ungenannt bleiben wollten.

WDR mediagroup© WDR
Die WDR Mediagroup legt in der Diskussion um die von der privaten Konkurrenz geforderten Reduzierung der Werbezeiten bei öffentlich-rechtlichen Radiosendern mit einer neuen Studie von Bellieno Consulting nach, die im Wesentlichen allerdings die bekannten Argumente noch einmal ausführt. Demnach werde eine Reduzierung der Werbezeiten bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht den privaten Konkurrenten zugute kommen, sondern dem WDR, der Werbewirtscahft und auch den privaten Hörfunkanbietern schaden, da die Werbung eher ins Internet abwandern werde. Als Hauptprofiteur würde demnach Google aus einer solchen Maßnahme hervorgehen. Gegen die Ausweitung des NDR-Modells - die Begrenzung von Werbung auf eine Hörfunkwelle 60 Minuten - spreche auch, dass im NDR-Gebiet schon jetzt bestimmte Zielgruppen nicht in erforderlicher Frequenz via Hörfunk erreichbar seien. "Bei einer Ausweitung dieser Lage auf NRW, das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Bundesland, kann die Werbewirtschaft insgesamt bis zu 40 Prozent der deutschen Bevölkerung nicht mehr kampagnentauglich übers Radio ansprechen, wodurch die Gattung im intermedialen Wettbewerb an Bedeutung und damit an Nachfrage und Umsatz verliert", heißt es.

RPR1© RPR1
Die rheinland-pfälzische Landesmedienanstalt LMK und RPR1 haben bereits zum 13. Mal den Nachwuchswettbewerb "An die Mikros - fertig - los" gestartet. Die Teilnehmer können für eines der Themen "Freiwillig aktiv" oder "Sport (WM) und andere Hobbys" einen kurzen Radiobeitrag von zwei Minuten länge erstellen. Einsendeschluss ist der 22. August 2014. Eine Jury wählt die besten drei Beiträge aus, den Gewinnern winken ein Tablet und eine Urkunde, die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreicht wird. Zudem dürfen sie in einer Sendung von RPR1 dem Moderator nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst ans Mikrofon. Angeboten werden am 31. Mai, 14. Juni und 18. Juni zudem kostenfreie Workshops in Kaiserslautern, Mainz und Ludwigshafen. Weitere Infos

Reinhard Holzhey© rbb/Anna-Katharina Schulz
Der RBB trauert um den ehemaligen Chefredakteur des Inforadios, Reinhard Holzhey, der am vergangenen Sonntag im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Holzhey war Gründungschefredakteur des ersten öffentlich-rechtlichen Inforadios in Deutschland und hatte sich 2005 in den Ruhestand verabschiedet. RBB-Intendantin Dagmar Reim: "Reinhard Holzhey war ein herausragender Journalist. Als Gründungschefredakteur des ersten öffentlich-rechtlichen Inforadios in Deutschland hat er den Blick seines Teams auf das Wesentliche gelenkt: schnörkellose Fakten, klare und verständliche Sprache. Nach der Fusion (2003) leitete er das Integrationsbüro. Er hat Szenarien entwickelt, Kompromisse geschmiedet. Beim Zusammenwachsen zweier Sender hat er Herkulesarbeit geleistet. Der rbb verliert einen integren, von allen anerkannten Kollegen, den wir nicht vergessen werden."