AG.MA© Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse
In dieser Woche hat die agma, die in der Radio-MA auch die Reichweiten der Radiosender via UKW ermittelt, zum zweiten Mal Webradio-Reichweiten bekannt gegeben. Die Frage nach dem Marktführer ist in erster Linie die Frage, wie groß man die unzähligen ausgewiesenen Kombis fasst. Antenne Bayern/Rock Antenne kommen gemeinsam inklusive aller Web-Channels und der Simulcasts auf rund 10,2 Millionen Sessions pro Monat und sind damit Marktführer. Etwa 8,1 Millionen Sessions davon steuert Antenne Bayern bei, 2,1 Millionen die Rock Antenne. 1Live kommt auf 7,4 Millionen Sessions, weitere 1,5 Millionen generiert 1Live Diggi. Fasst man alle 1Live-Angebote zusammen, sind es knapp über neun Millionen Sessions - was mehr ist als allein Antenne Bayern erreicht. Daher sieht sich auch 1Live als Marktführer.

Hit-Radio FFH© Hit-Radio FFH
Die Radio/Tele FFH-Kombi kommt auf 4,9 Millionen Sessions, 2,9 Millionen davon entfallen auf die Angebote von Hitradio FFH, 1,7 Millionen auf planet radio, dazu kommen 275.000 von harmony.fm. Über eine Million Sessions erreichen auch 104.6 RTL, radio ffn, Radio Sunshine live und klassiklive. Neu dabei ist nun auch der Hessische Rundfunk mit seinen Angeboten. YOU FM kommt auf 1,4 Millionen Sessions, hr1 auf 1,1 Millionen, hr3 auf rund 940.000. Erfolgreichster Web-Only-Anbieter bleibt weiterhin RauteMusik. Dort ging die Zahl der Sessions im Vergleich zur letzten Ausweisung allerdings um 14 Prozent auf 3,4 Millionen zurück. Zurückzuführen sei das auf den Wegfall des erfolgreichen "Christmas Channel".

MA 2014 IP Audio II (nur Angebote mit Online-Audio-Werbeformen)

  Sessions pro Monat Q1/2014
Antenne Bayern Webradio-Kombi
8.088.084
RauteMusik
3.388.814
Hit-Radio FFH Gesamt
2.934.884
Rock Antenne Webradio-Kombi
2.105.986
planet radio
1.716.788
radio ffn Webradio
1.340.594
Radio sunshine live 1.327.132
klassiklive
1.310.332
104.6 RTL
1.240.620
Antenne Niedersachsen
985.923

BR Puls© BR
Die vom Bayerischen Rundfunk geplante Verbreitung seiner jungen Welle Puls via UKW, wofür BR-Klassik rein ins Digitale wechseln soll, lässt wohl länger auf sich warten als der BR das wollte. Ursprünglich war stets von einem Wechsel im Jahr 2016 die Rede, nachdem die Privatsender aber massiv gegen diese Maßnahme gewettert hatten, schiebt man die Umstellung nun um zwei weitere Jahre hinaus. Der Hörfunkausschuss des BR-Rundfunkrats hat einstimmig eine Empfehlung an den Rundfunkrat gegeben, die Umstellung für das Jahr 2018 zu beschließen. Mit der längeren Umstellungszeit, die auf einen Vorschlag von BR-Intendant Ulrich Wilhelm und dem Rundfunkratsvorsitzenden Lorenz Wolf zurückgeht, wolle man die Basis für einen Konsens mit privaten Rundfunkanbietern, BLM und Vertretern der Klassik wie dem Bayerischen Musikrat legen. Grundsätzlich halte man den Wellentausch aber weiterhin für nötig, um "den drohenden Generationenabriss für die Hörfunk-Programme des BR zu verhindern". Dass sich Kritiker durch den Aufschub um zwei Jahre vollständig verstummen, ist aber kaum zu erwarten.

YouFM© HR
Am kommenden Samstag geht ein echter Radio-Klassiker des Hessischen Rundfunks zu Ende. Dann wird die "Clubnight" nach 24 Jahren zum letzten Mal zu hören sein. Die einst 1990 bei hr3 gestartete Sendung, die mit aktuellen DJ-Sets die Hörer auf dem Weg in die Clubs begleitete, war seit 1998 bei der Jugendwelle XXL, die später in You FM umbenannt wurde, beheimatet. Gegenüber der "FR" begründet der verantwortliche Redakteur des hr das Aus so: "DJs vom Format derjenigen, die die Clubnight prägten, haben heute keine Zeit mehr, ihren Samstagabend im Radio-Studio zu verbringen. (...) Bevor sich das Format überlebt hat, mussten wir uns als junger Sender erneuern, etwas Neues wagen." Clubnight-Macher Eckert spricht hingegen davon, dass noch immer großes Interesse bei DJs bestehe, in der Clubnight aufzutreten und vermutet finanzielle Gründe. You FM wird am Samstagabend künftig jedenfalls stattdessen die Formate "Press Play" und "Featuring" on air bringen. Auch dort werden DJ-Sets zu hören sein, die Auswahl der DJs solle sich aber stärker an den Veranstaltungen orientieren, bei denen der Hessische Rundfunk Medienpartner ist.