Digitalradio© Digitalradio
Nachdem es auch innerhalb der ARD bislang widerstreitende Meinungen gab, hat der öffentlich-rechtliche Senderverbund nun in Sachen Digitalradio einen gemeinsamen Standpunkt entwickelt. Herausgekommen ist ein klares Bekenntnis zu DAB+, das Internet allein als digitaler Verbreitungsweg sei nicht ausreichend. Den Umstieg darauf wolle man "konsequent vorantreiben", einen konkreten Abschaltzeitpunkt für UKW fordert man aber nicht, stattdessen sollen Kriterien entwickelt werden, wann eine UKW-Abschaltung sinnvoll wäre - etwa die technische Versorgung mit Sendesignale, die Ausstattung von Fahrzeugen und Haushalten mit DAB+-tauglichen Endgeräten und die Vielfalt der Digitalradioprogramme. Die Simulcastphase solle "so lange wie nötig und so kostengünstig wie möglich" gehalten werden. In jedem Fall sollen die Nutzer ausreichend Zeit für eine Umstellung auf den digitalen Verbreitungsweg bekommen. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor betonte aber, dass man nur gemeinsam mit den Privatsendern DAB+ zum Erfolg verhelfen könne.

VPRT© VPRT
Vom Privatsenderverband VPRT heißt es, dass man die Zeichen der ARD "zur Kenntnis genommen" habe und sich die Position nun genau anschauen wolle. "Ein Prozess zur Diskussion für Kriterien der Rahmenbedingungen eines Umstiegsszenarios muss auf Augenhöhe stattfinden. Der VPRT setzt weiterhin auf einen breiten Digitalisierungsansatz über alle digitalen Angebotsformen hinweg, ohne dies auf einen Übertragungsweg zu beschränken. Für Privatradio steht die Refinanzierbarkeit im Vordergrund, die sich aus der tatsächlichen Nutzung und nicht aus einer technischen Reichweite ergibt", so Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste. Schunk nutzte den Anlass aber auch, um mit Blick auf die Puls/BR-Klassik-Situation in Bayern zu fordern, dass es im Bereich von Wettbewerbs- und Jugendprogrammen keine weiteren Aufschaltungen digitaler Angebote auf UKW-Frequenzen oder einen Frequenztausch zu Gunsten dieser Angebote geben dürfe. Wer einen Dialog anbiete, könne nicht gleichzeitig den "digitalen Verdrängungswettbewerb gegen die privaten Radioanbieter" fortsetzen, heißt es in der Stellungnahme.

brema Bremische Landesmedienanstalt© brema
Um ganz herkömmliche UKW-Frequenzen kann man sich unterdessen in Bremen und Bremerhaven bewerben. Die Bremische Landesmedienanstalt brema schreibt für beide Städte entsprechende Frequenzen zur Veranstaltung eines privaten Hörfunkprogramms aus. Interessenten müssen sich zwingend für beide Städte bewerben und könnten eine Lizenz bis zum 30. September 2025 bekommen. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 29. Dezember.

Peter Maffay Stiftung© Peter Maffay Stiftung
Sechs Privatsender machen gemeinsame Sache für den guten Zweck: Radio SAW, Berliner Rundfunk 91.4, R.SA, Antenne MV, Landeswelle Thüringen und Radio NORA werben im Rahmen einer gemeinsamen Weihnachtsaktion ab dem 1. Dezember bei ihren Hörern um Unterstützung für die Peter Maffay Stiftung, die seit 2000 benachteiligten Kindern in verschiedenen Einrichtungen Erholungs- und Betreuungsmöglichkeiten anbietet. Höhepunkt der Charity-Aktion ist ein Spendenmarathon am 12. Dezember. Peter Maffay selbst wird sich über den Tag immer wieder in die Programme schalten, als Interviewpartner zur Verfügung stehen und auch mit Hörern sprechen. "So eine großangelegte Kooperation mit mehreren Programmen gab es noch nicht. Das ist eine echte Premiere und wir hoffen, dass wir langfristig um Unterstützung für die Stiftungsarbeit werben können. Durch die große Reichweite der Radiosender können wir viele Menschen erreichen und ihnen unsere Arbeit erklären", so Maffay.

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Eine große Kooperation gibt's zum Jahreswechsel auch von allen jungen Radiowellen sowie allen Kulturradios der ARD: Zwischen dem 28.12. und dem 3.1. gibt's auf insgesamt 18 Sendern die 54-minütige Hörspielfassung des preisgekrönten Romans "So was von da" von Tino Hanekamp zu hören. Parallel zur Ausstrahlung soll "So was von da" auch online visualisiert werden. Zum Projekt gibt es auf ard.de eine interaktive Webseite mit Texten, Fotos, Videos und einem Making-Of. Nach der Uraufführung wird das Hörspiel außerdem in der ARD-Mediathek sieben Tage lang als "On-Demand-Stream" und 24 Monate lang als Podcast angeboten. Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission: "Diese Hörspiel-Kooperation von jungen Wellen und Kulturradios der ARD ist bisher einzigartig und ein spannender Versuch. 'So was von da' ist ein moderner, bunter, schneller und unkonventioneller Stoff, mit dem wir eine Brücke schlagen wollen zwischen traditionellen Hörspiel-Freunden und Neueinsteigern. Gleich 18 Radioprogramme der ARD strahlen 'So was von da' in den Tagen rund um den Jahreswechsel aus. Das ist vor allem deshalb besonders, weil alle jungen Radios der ARD dabei sind, in denen das Hörspiel nicht zwingend zum klassischen Repertoire gehört."

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Einen Teil die freigewordenen Gelder aus dem Verzicht auf die Live-Berichterstattung über die Formel 1 hat die ARD bekanntlich in einen zunächst auf ein Jahr befristeten Fonds investiert, mit dem investigative Recherchen im Sportbereich finanziert wurden. Die Bilanz des ersten Jahres fällt dabei seitens der ARD sehr positiv aus. Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission, sprach von einem "deutlichen Mehrwert" und einer optimalen Ergänzung der klassischen Sportberichterstattung. Fast 20 exklusive Beitragspakete seien durch Finanzierungen aus dem Fonds entstanden. Angesichts dessen hat man sich nun entschlossen, den Recherchefonds bis zum Ende der aktuellen Beitragsperiode, also bis Ende 2016, zu verlängern.

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Die lokalen und überregionalen privaten Hörfunkanbieter in Bayern haben offensichtlich eine erfolgreiche Zeit hinter sich. Im Jahr 2013 seien die Gesamteinnahmen deutlich um 11 auf 150 Millionen Euro gestiegen. Der "Kostendeckungsgrad" der privaten Hörfunkangebote stieg damit um 8 Prozent-Punkte auf 122 Prozent - sie sind also sehr profitabel. Das ist das Ergebnis einer Studie von Goldmedia im Auftrag der BLM. Im Hörfunk wurde die deutlichste Umsatzsteigerung von den überregionalen Anbietern erzielt, die ihre Einnahmen von 48 auf 54 Mio. Euro steigern konnten. Der überregionale Hörfunk kommt damit auf einen Kostendeckungsgrad von 140 Prozent. Aber auch die lokalen Hörfunkanbieter in Bayern konnten ihren Gesamtumsatz von 90 auf 95 Mio. Euro steigern und erreichten damit einen durchschnittlichen Kostendeckungsgrad von 115 Prozent. Inzwischen sind die Sender damit wieder fast so profitabel wie vor Beginn der Werberezession in Folge der Finanzkrise 2007/2008.