Metropol FM© Metropol FM
Der Appell der NRW-Lokalfunker hat die Entscheidung nicht mehr beeinflussen können: Den Zuschlag für die neue landesweite UKW-Frequenzkette in Nordrhein-Westfalen erhielt das deutsch-türkische Radio Metropol FM. Metropol FM ist bereits in anderen Bundesländern, so etwa in Berlin sowie dem Rhein-Main-Gebiet, auf sendung. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der Medienkommission: "Die Medienkommission hatte eine Vorrangentscheidung zu treffen, bei der die Programmvielfalt und die Vielfalt der Programmanbieter abzuwägen waren. Nach intensiven Beratungen hat sie Metropol FM als den Sender identifiziert, der mehr zur Vielfalt beiträgt als die anderen Bewerber."

Radio NRW© Radio NRW
LfM-Direktor Jürgen Brautmeier ging auf die Sorgen der Lokalfunker ein, die gerne einen Jugendsender aufgebaut hätten und sich dadurch bessere Chancen im Werbemarkt ausrechneten: "Die LfM ist sich der Bedeutung der Entscheidung für die Hörfunklandschaft in NRW bewusst. Die Auswahl von Metropol FM ist eine Bereicherung im Sinne der Vielfalt und keine Entscheidung gegen den Lokalfunk. Der Hörfunk in Nordrhein-Westfalen steht unabhängig von dieser Entscheidung vor schwierigen wirtschaftlichen, technischen und strategischen Herausforderungen. Darüber sollte zügig mit allen Beteiligten und Interessierten gesprochen werden." Der DJV-NRW äußerte sein Bedauern, dass die Lokalfunker leer ausgegangen sind. "Der Landesverband NRW setzt sich stets für einen starken Lokalfunk in NRW ein und sieht in ihm einen wichtigen Akteur im lokalen Journalismus. Der DJV-NRW hätte sich über eine Stärkung des Lokalfunks durch den Zuspruch der Frequenzen gefreut – und auch über die Schaffung von einem Dutzend tariflich abgesicherter Arbeitsplätze. Beide Aspekte – Stärkung des Lokalfunks und Schaffung von Arbeitsplätzen – sind aber leider keine Auswahlkriterien für die Medienkommission." Nun müsse sich zeigen, wie die Auswirkungen auf den Lokalfunk aussähen. Der DJV-NRW hoffe jedenfalls, dass die Verantwortlichen im Lokalfunk und beim Mantelprogrammanbieter Radio NRW zusammenhalten, um gemeinsam den Herausforderungen durch einen neuen Player im Markt zu begegnen.

Megaradio SNA© Megaradio
Grünes Licht gab die LfM zudem auch für die DAB+-Ausstrahlung von "Mega Radio" in NRW. Mega Radio hatte eigentlich die Zulassung schon 2012 bekommen, war aber nie auf Sendung gegangen. Das soll sich nun kurzfristig ändern. Die neue Entscheidung war nötig geworden, nachdem Mega Radio kürzlich bekannt gegeben hat, dass man zwar weiterhin "zu verschiedenen Tageszeiten auch Sendungen mit Informationen über das tagesaktuelle Geschehen in NRW" ausstrahlen möchte, in der übrigen Zeit aber das Programm des des deutschsprachigen Senders SNA, der von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Rossija Segodnja betrieben wird, übernehmen will. Den entsprechenden programmlichen Änderungen wurde durch eine Änderung der Zulassung nun zugestimmt.

Logo: BR© BR
Die öffentlich-rechtlichen Kulturwellen machen gemeinsame Sache, um den NSU-Prozess im Rahmen eines zwölfstündigen Dokumentarhörspiels unter dem Titel "Saal 101" aufzuarbeiten. Die Produktion, die federführend vom BR betreut wird, wird nach der Urteilsverkündung von zehn öffentlich-rechtlichen Kulturwellen gesendet. "Saal 101" beruht auf Mitschriften und Notizen von über zwanzig JournalistInnen, die für die Sender BR, SWR, WDR, NDR, MDR, HR, DLF und Deutsche Welle berichterstatten. Die vom BR archivierten Notizen umfassen bislang schon weit über 1.000 Druckseiten. Aus diesen Mitschriften soll eine vielstimmige Montage entstehen, die von einem Ensemble von Schauspielern gesprochen wird. Die Notizen umfassen neben mitgeschriebenen Dialogen der Vernehmungen auch Randbeobachtungen zu Angeklagten, auftretenden Zeugen, Richtern und Anwälten, Stimmungen im Publikum und im Saal an den verschiedenen Verhandlungstagen. Ziel ist ein " facettenreiches und differenziertes Bild des so bezeichneten 'Jahrhundertprozesses' jenseits der Schlagzeilen, das beklemmende Einblicke in deutsche Abgründe der Nachwendezeit gibt". Die Koproduzenten neben dem BR sind MDR, SWR, RB, DLF, HR, WDR, NDR, RBB und SR.

RPR1© RPR1
RPR1 macht beim Verkehrs-Service nun gemeinsame Sache mit der zu Google gehörigen App "Waze". Der Sender promotet die App in seinem Radioprogramm und auf der Website und kann im Gegenzug mit den Informationen aus der Waze-App seine eigenen Verkehrsnachrichten aufwerten. In der Waze-App können sich Autofahrer regsitrieren, um sich mit wenigen Klicks gegenseitig auf Gefahrenstellen und Staus hinzuweisen - häufig schneller, als das über die öffentlichen Wege möglich ist. Durch die Waze-App baue man die erste mit dem Radio vernetzte Verkehrsreporter-Community auf, so RPR1-Geschäftsführer Krisitan Kropp. Diese Community sei auch für den Handel oder Veranstalter interessant, da hier Echtzeitinformationen über den schnellsten Weg zum Warenhaus oder zum Großevent geliefert werden können. Waze-Sprecherin Julia Mossler erklärt: "Waze basiert auf dem weltweit größten Fahrer-Netzwerk. Dieser Zusammenhalt wird durch strategisch wichtige Kooperationen, wie unserer neuesten mit RPR1, noch weiter gestärkt. Mit einem Radio-Partner können wir in Echtzeit mit den Fahrern – also genau dann, wenn sie wirklich unterwegs sind – kommunizieren. So werden sie mit hilfreichen Informationen versorgt, die ihnen nur Waze zur Verfügung stellen kann. Auf diese Art entsteht eine Win-win-Situation für beide Seiten."

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Ein Blick auf die Personalien der letzten Tage: Julia Schutz, die vier Jahre lang beim Ulmer Lokalradio Donau 3 FM als Programmchefin gewirkt hatte, wechselt in gleicher Funktion zu Antenne Thüringen und ist dort zusätzlich auch für Radio Top 40 verantwortlich. Sie folgt auf Tim Grunert, der das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlassen hatte. Einen Abgang gibt es auch bei Radio Erft: Nach 14 Jahren wird zur Jahresmitte Chefredakteur Andreas Houska den Sender verlassen. Houska wird Geschäftsführer der AWO Rhein-Erft & Euskirchen e.V. "Natürlich fällt es mir nicht leicht, nach 14 Jahren zu gehen. Aber die Redaktion von Radio Erft ist personell wie inhaltlich und strategisch exzellent aufgestellt. Das ist ein Moment, in dem ich ruhigen Gewissens das Ruder übergeben kann", so Houska. Eine neue Chefredakteurin bekommt auch Radio Sauerland: Zum 1. Februar rückt dort Anke Gebhardt, die schon seit 1996 für den Sender tätig ist, auf diesen Posten auf. Sie folgt auf Paul Senske, der den Sender seit dem Start 1990 geführt hatte. Einen neuen Moderator der Vormittagssendung hat unterdessen planet radio in Hessen: Jonas Löffler ist dort seit Anfang der Woche zu hören. Löffler war bislang bei Hit Radio N1 in Nürnberg zu hören. Löffler: "planet radio habe ich immer auch schon gerne gehört. Und der neue planet-Claim ‚Entdecke neue Musik‘ passt sehr gut zu meiner Lebenseinstellung."