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Da die großen öffentlich-rechtlichen UKW-Sender immer weniger Platz für klassischen deutschen Schlager haben, sollen Fans dieses Genres offenbar zunehmend im Digitalen bedient werden. Der Bayerische Rundfunk hat da beispielsweise - neben dem Volksmusik-Sender BR-Heimat den Schlagersender BR-Plus am Start. In eine ähnliche Richtung denkt man einem Bericht von radioszene.de zufolge auch beim NDR. Ein NDR-Sprecher wird dort mit den Worten "Der NDR-Hörfunk sieht sich aktuell in der Verantwortung, der Nachfrage mit Schlagern und deutschsprachigen Titeln nachzukommen" zitiert. Verbreitet werden solle das mögliche neue Programm via DAB+ und als Livestream im Web. Ein anderes Programm müsste dafür weichen. Derzeit sei man aber noch im Planungsstadium und in Gesprächen mit den NDR-Staatsvertragsländern. Weitere Details gibt's bei radioszene.de.

Kiss FM© Kiss FM
Der Berliner Sender 98.8 Kiss FM schickt sich an, einen Rekord für das längste Interview der Welt aufzustellen. Der Rekordversuch läuft seit heute morgen um 7 Uhr. Insgesamt 98 Stunden soll Bushido sich im Interview Fragen zu seinem Leben, seiner Vergangenheit, aber auch zu den Drogen- und Gewalt-Vorwürfen stellen. Eingeladen sind im Lauf der 98 Stunden auch Politiker, Integrationsbeauftragte, Hiphop-Experten, Streetworker, Kirchensprecher, sowie Freunde und Kritiker des umstrittenen Rappers. Überwiegend findet das Interview in den Studios von 98.8 Kiss FM statt, zwischendurch klappert das Team aber mit Bushido auch Stationen seines Lebens ab und spricht mit ihm vor Ort: Bei ihm zu Hause, an seiner alten Schule und in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb. Verfolgt werden kann das Interview unter kissfm.de auch im Livestream.

Funkhaus Europa© rbb
Funkhaus Europa hat am heutigen Donnerstag sein Programm für Flüchtlinge geöffnet und möchte nicht über, sondern mit ihnen reden. In jeder Stunde ist heute ein anderer Flüchtling zu Gast im Studio. Fragen sollen nicht nur die Moderatoren stellen, auch Fragen der Hörer sind erwünscht, ob per Telefon oder soziale Medien. Auch musikalisch stellt sich Funkhaus Europa auf die Flüchtlinge ein und spielt Hits aus der Heimat der Gäste. Ob HipHop aus Damaskus, Underground-Pop aus Kabul und Liebesballaden aus dem Orient und Afrika. Ab 18 Uhr setzen die Sprachensendungen den Thementag dann fort. Das türkischsprachige "Köln Radyosu" berichtet über das Engagement der muslimischen Gemeinden für Flüchtlinge. "Radio Colonia" hat zum Thema unter anderem den italo-äthiopischen Regisseur Dagmawi Yimer aus Verona zu Gast. Und das südosteuropäische Magazin "Radio Forum" hat die Situation auf dem Balkan im Blick, wo mittlerweile auch 5.000 unbegleitete Kinder registriert worden sind und versorgt werden müssen.

Deutschlandradio© Deutschlandradio
Die ARD und das Deutschlandradio haben eine Fonds ins Leben gerufen, um das "innovative Hörspiel" zu fördern. Dafür stellt das Deutschlandradio 150.000 Euro aus einem anderen Hörspielfonds, der insgesamt 486.000 Euro umfasst, zur Verfügung. Mit dem Geld sollen die Hörspielredaktionen der Kulturwellen der ARD, von Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk – in Kooperation – ab 2017 neue innovative Hörspielprojekte umsetzen und in ihren Programmen ausstrahlen. Deutschlandradio-Intendant Willi Steul: "Wir verstärken die Zusammenarbeit als ein klares Bekenntnis zu den künstlerischen Formen im Radio. Wir wollen ausdrücklich die innovativen Experimente fördern, gerade auch das Spiel mit den Elementen der digitalen Welt. Im Bereich des Hörspiels und des künstlerischen Features sind in Jahren und Jahrzehnten wahre Meisterwerke entstanden. Dieses einzigartige Profil wollen wir weiter schärfen. Wer sonst, wenn nicht wir gemeinsam?" Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor ergänzt: "Das Hörspiel ist eine besondere Radiokunst. Ich freue mich, dass sich ARD und Deutschlandradio gemeinsam dafür engagieren, immer wieder neue, auch experimentelle Hörspiele zu produzieren."

Valerie Weber© WDR/Herby Sachs
Das Hörspiel stärken - das ist auch eines der erklärten Ziele der Reform von WDR 3. Dort läuft künftig täglich um 19 Uhr ein Hörspiel zu ungewöhnlich prominenter Sendezeit. Diese Neuerung ist Teil einer umfassenden Reform von WDR 3 und WDR 5, für die der WDR-Rundfunkrat am Mittwochnachmittag grünes Licht gegeben hat. Danach hat sich Hörfunkdirektorin Valerie Weber im ausführlichen DWDL.de-Interview zu den Reformen geäußert. Zum Interview:  "Das war ein langes Ringen"

WDR mediagroup© WDR
Die WDR Mediagroup hat die Werbepreise im WDR-Hörfunk fürs kommende Jahr bekannt gegeben - und da kommt es zu größeren Verschiebungen. Während der Preis für einen 30-Sekünder (Mo-Fr) bei WDR 4 konstant bleibt und bei 1Live nur moderat um 2,1 Prozent steigt, wird er bei WDR 2 sehr deutlich um 15,4 Prozent auf im Schnitt 2.112,50 Euro angehoben. Der TKP (14-49) schießt damit um 34,3 Prozent auf 4,57 Euro nach oben und liegt damit anders als bislang über dem von 1Live (4,31 Euro). Der absolute Preis für einen 30-Sekünder bleibt mit 3.525 Euro bei 1Live aber trotzdem deutlich höher. Auch bei den WDR-Kombis gibt's Anhebungen zwischen 3,6 und 6,0 Prozent. Barbara Wiewer, Geschäftsleiterin Marketing und Vertrieb, erklärt die deutlichen Änderungen so: "Die Neuerungen in der Erhebung der Radioreichweiten lassen eine Vergleichbarkeit der Leistungsdaten mit den vorhergehenden Jahren nicht mehr zu. Daher haben wir uns entschlossen, die aktuelle Performance als neue Grundbasis für unsere zukünftigen Bewertungen und Kalkulationen zu nehmen sowie sämtliche vorhergehenden Schwankungen und Entwicklungen quasi auf null zu setzen. Wichtig war vor allem, den aktuellen Markttrend, die Wirtschaftlichkeit von Radiowerbung national zu benchmarken, konsequent umzusetzen. Auch konnten wir für 2016 Unwuchten beseitigen, die sich in den letzten Jahren innerhalb unseres Portfolios aufgebaut hatten. Wir sind sicher, dass wir den Kunden mit der neuen Preisstellung leistungsgerechte und vor allem nachvollziehbare Konditionen anbieten können."

AS&S Radio© AS&S Radio
Auch AS&S Radio hat unterdessen die Werbepreise fürs kommende Jahr festgelegt. Dort liegt der Preis für einen 30-Sekünder in der Deutschland-Kombi im kommenden Jahr bei 19.980 Euro. Bislang muss man dafür 20.490 Euro berappen. Auch der TKP sinkt leicht von 4,15 auf 4,05 Euro (14-49). "Radio ist eine leistungsstarke Gattung mit hoher Kaufaktivierung und über die Jahre stabilen Nutzungswerten. Mit unserem Vermarktungsinventar sind wir nicht umsonst der Qualitätsführer im Radiowerbemarkt. Daran messen wir uns", sagt AS&S-Radio-Geschäftsführer Oliver Adrian.