AG.MA© Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse
Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse agma hat am Donnerstag erstmals konvergente Radio-Reichweiten in der neuen ma Audio ausgewiesen. Somit lassen sich nun nicht nur die Reichweiten von klassischen Angeboten und von Webradios vergleichen, sondern auch Zahlen für konvergente Angebote über alle Verbreitungsarten hinweg ausweisen. Die Online-Reichweiten nehmen sich da im Vergleich zur klassischen UKW-Verbreitung aber recht gering aus. Die Gesamt-Reichweite von Online-Audio (nur Werbeträger, also ohne die ARD-Sender) liegt demnach bei 913.000 Hörern pro Tag (Mo-Fr), der klassische Werbefunk (inklusive vieler ARD-Sender) erreicht hingegen 52,7 Millionen Hörer pro Tag. Die konvergente Gesamt-Reichweite steigt im Vergleich zur klassischen Reichweite nur minimal 52,694 auf 52,764 Millionen Hörer an einem durchschnittlichen Wochentag (Mo-Fr) an. Zahlen zu den einzelnen Sendern und Kombis lassen sich beispielsweise hier nachschauen.

BVDW© BVDW
Kritik an der MA Audio kommt allerdings vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Die Studie werfe noch zahlreiche methodische Fragen auf. Zum einen werde eine Vielzahl von Online-Audio-Angeboten wie etwa Music-on-Demand-Dienste (z.B. Spotifiy) nicht in der MA Audio abgebildet. Zum anderen werden Aggregatoren wie radio.de nicht in den Planungsdaten berücksichtigt. Offen sei zudem, ob Kleinstanbieter überhaupt in der MA Audio sauber erfasst werden oder gleich gänzlich durchs Raster fallen. Am gravierendsten sei allerdings die Frage, nwieweit die zentrale Herausforderung einer Konvergenzwährung, nämlich digitale und analoge Nutzung vergleichbar zu machen, valide bewältigt worden sei. Dies könne man aktuell noch nicht abschließend beurteilen. "Auf IP-Seite haben wir mit der technischen Messung aller Nutzungsvorgänge in Kombination mit einer Online-Tagebuch­studie eine recht harte Datenbasis. Die UKW-Seite basiert ausschließlich auf Telefonumfragen zur Markenerinnerung der Hörer. Selbst die Offenlegung des Methodensteckbriefs – eine Woche vor Veröffentlichung der ma Audio – vermag nicht zufriedenstellend zu beantworten, ob diese Zahlen valide vergleichbar gemacht wurden." Hier fordert man eine Einladung der Publisher zur Zusammenarbeit und stehe auch als BVDW gerne als Sparringspartner zur Verfügung. 

BR Klassik© BR
Der Bayerische Rundfunk hat am Dienstag das neue Online-Angebot seiner Klassik-Welle BR Klassik an den Start gebracht. Die Seite gliedert sich in die Bereiche "Aktuell", "Themen", "Programm" und "Orchester und Chor" und bietet etwa aktuelle Kritiken und Nachrichten aber auch tiefergehende Dossiers. Den Anfang machen Ende November zwei Dossiers zu Ludwig van Beethoven und zum 80. Geburtstag von Helmut Lachenmann. Um die auf BR Klassik ausgestrahlte Beethoven-Hörbiographie mit Udo Wachtveitl und Cornelius Obonya soll ein "multimedialer Online-Kosmos" mit Originaltexten wie Briefen, Bildern und gebündeltem Audio- und Video-Archivmaterial entstehen. In der Themensetzung ist die Seite unabhängig von den linearen Ausspielwegen in Hörfunk und Fernsehen, sagt Programmbreichsleiter Oswald Beaujean. BR-Hörfunkdirektor Martin Wagner: "Wir freuen uns, unser Publikum in der wunderbaren Welt von BR Klassik angemessen und zeitgemäß begrüßen zu können. Monatelang haben Kolleginnen und Kollegen hinter den Kulissen gearbeitet, haben getüftelt und programmiert, haben nachgedacht und ausprobiert – mit einem Ziel: den Freunden der Klassik und allen, die es noch werden wollen, den Zugang zur klassischen Musik zu erleichtern und ein umfassendes Angebot zu liefern, nach dem Motto: Alles, was Sie schon immer über Klassik wissen, hören oder sehen wollten, finden Sie bei BR-Klassik."

Metropol FM© Metropol FM
Die Zuweisung der UKW-Frequenzkette in NRW für Metropol FM wurde durch den Konkurrenten deinfm bekanntlich kürzlich erstmal gestoppt, weil es zu Fehlern im Vergabeverfahren gekommen war. Dafür darf man sich bei Metropol FM nun über einen Zuschlag in Bremen freuen: Der Medienrat der Bremischen Landesmedienanstalt brema hat die einstige UKW-Frequenz von Flux FM an den deutsch-türkischen Sender vergeben, der auch bereits in Berlin, Stuttgart, Koblenz, Mainz, Wiesbaden, Mannheim und Ludwigshafen auf Sendung ist. Metropol FM habe mit dem Konzept überzeugt, "die türkischsprachigen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bremen mit Informationen, Service und Musik zu versorgen." Mit seiner "integrativen Ausrichtung" habe er unter den insgesamt zwölf Bewerbern ein Alleinstellungsmerkmal gehabt, das schließlich den Ausschlag gab. Ein genaues Datum für den Sendestart gibt's noch nicht, es kann losgehen, sobald die technischen und vertraglichen Voraussetzungen geschaffen sind. Üblicherweise dauert das etwa zwei Monate.

ARD© ARD/DWDL
Bei den ARD-Hörspieltagen in Karlsruhe sind am Samstag fünf Projekte ausgezeichnet worden. Gewinner des Hauptpreises ist das Hörspiel "Das Projekt bin Ich" von Ulrike Müller. Die Auszeichnung für die RBB-Produktion ist mit einem direkten Preisgeld von 5.000 Euro sowie mit der Ausstrahlung in den Kulturradios der ARD, des ORF und des SRF sowie durch das Deutschlandradio Kultur verbunden. Ulrike Müller lässt in ihrem Gewinnerstück fünf Schauspieler darüber sprechen, wie schwierig es ist, sich als Künstler in einer hochflexiblen Arbeitswelt mit unterbezahlten Jobs durchzuschlagen. Der Deutsche Kinderhörspielpreis ging an den deutsch-kroatischen Autor Zoran Drvenkar für sein Stück "Magdeburg hieß früher Madagaskar", eine Produktion von Deutschlandradio Kultur. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von den Landesrundfunkanstalten der ARD und der Film- und Medienstiftung NRW, mit Unterstützung der Stadt Wuppertal, vergeben. Der Publikumspreis "ARD Online Award", der durch die Nutzer des Internetportals radio.ARD.de bestimmt wurde, geht an das Hörspiel "The King is Gone. Des Bayernkönigs Revolutionstage" von Andreas Ammer, Markus Acher und Micha Acher. Produziert wurde es vom BR.

Deutschlandfunk© Deutschlandfunk
Der Deutschlandfunk hat zu Beginn der Woche eine neue Kampagne mit dem Claim "Alles von Relevanz" in Online- und Printmedien an den Start gebracht. Damit soll die "journalistische Kompetenz in Themen von gesellschaftlichem und öffentlichem Interesse" unterstrichen werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Frühsendung "Informationen am Morgen", in der täglich mit zahlreichen Interviews die relevanten Themen des Tages aus Politik, Wirtschaft, Wissen, Kultur und Sport beleuchtet werden. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Motive von Politik über Wirtschaft und Wissen bis zu Kultur und Sport. Alle Motive gibt es bei deutschlandfunk.de zu sehen.