Bundesliga© DFL
Dass Fußball-Bundesligisten inzwischen gerne ihr eigenes Club-TV anbieten, ist bekannt. Allerdings funktionieren Bezahlmodelle nicht bei allen Vereinen. Das wurde in der vergangenen Woche beim Sports Media Summit von "Sponsors" deutlich. Während Borussia Mönchengladbach sehr schnell 3.000 Abonnenten zählte, hat sich der 1. FSV Mainz 05 von einem Bezahlmodell inzwischen wieder verabschiedet. "Wir hatten nicht den Eindruck, dass die Bundesliga-Spielberichte solche Zugkraft entwickelt haben wie zum Beispiel bei Borussia Mönchengladbach", sagte Silke Bannick, die stellvertretende Medienbeauftragte des Mainzer Bundesligisten. Zuletzt hätten nur noch 600 Abonnenten das Vereinsfernsehen genutzt. Vor knapp einem Jahr hat der Verein daher sein Club-TV als frei zugängliches Angebot neu gestartet. "Das ist für uns ein gutes PR-Tool", erklärte Bannick in Köln. Die Nutzerzahlen seien deutlich höher als zuvor die der kostenpflichtigen Plattform. Besonders populäre Themen wie zuletzt die Vorstellung des neuen Mainzer Trainers erreichten fast 30.000 Zuschauer.

Carsten Schmidt© Sky
Henning Stiegenroth, Leiter Sportmarketing der Deutschen Telekom, die als Partner der Vereins-Videoportale vieler Bundesligisten auftritt, sieht zunächst die Erfolgsfaktoren für Club-TV-Anebote. "Die Vereine haben das Recht, direkt nach Spielschluss Bewegtbilder zu zeigen - noch vor Springer und der Sportschau", sagte er in Köln und sieht guten Content als wichtigstes Element, die Fans zu überzeugen. Kritik an Club-TV-Angeboten kam von Sky-Sportvorstand Carsten Schmidt (Foto), der "unerfreuliche Entwicklungen" ausgemacht hat, wie er der dpa sagte. Man habe "die Wahrnehmung, dass sich immer mehr Clubs als Hobby-TV-Sender versuchen", betonte Schmidt. "Es kann nicht sein, dass dort journalistische, aber auch lizenzrechtliche Themen beginnen zu verrutschen. Das beobachten wir intensiv." Schmidts Ärger ist durchaus verständlich: Für die Rechte zahlt Sky bis 2017 jährlich im Schnitt mehr als 480 Millionen Euro.

Foto: Photocase/derfabseDer Termin für den DFL Supercup ist festgelegt worden: Das Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München, das vom ZDF exklusiv übertragen wird, findet am Mittwoch, den 13. August um 18:00 Uhr im Dortmunder Signal Ignal Park und somit vier Tage später als ursprünglich geplant. "Auf diese Weise soll insbesondere den bei der Weltmeisterschaft aktiven Profis eine längere Regenerationszeit ermöglicht werden", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig. "Durch die Anstoßzeit um 18:00 Uhr wird zudem eine Kollision mit den Abend-Entscheidungen der zeitgleich stattfindenden Leichtathletik-Europameisterschaften vermieden." Entsprechend der Statuten des Ligaverbandes wird der Wettbewerb seit 2011 grundsätzlich im Stadion des DFB-Pokalsiegers ausgetragen. Da aber der FC Bayern München in diesem Jahr das Double gewinnen konnte, hat der Vizemeister Heimrecht.

ARD & ZDF© DWDL
Nicht mal zwei Wochen bis zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Und auch wenn ARD und ZDF kürzlich versprachen, "noch eng er als je zuvor" zusammenarbeiten zu wollen, so gibt es doch noch erhebliches Sparpotenzial - was auch BR-Sportchef Werner Rabe weiß. "Warum nicht auch eine gemeinsame Redaktion nutzen? Redakteure, Regisseure, Filmemacher, Korrespondenten, Experten und Kommentatoren, die für beide Sender im Einsatz sind", so Rabe in einem Interview mit "Sponsors". Allerdings wisse er, dass dies "im Moment innerhalb der Sender wohl auch nicht umzusetzen ist". Seiner Meinung nach bliebe auch während des normalen Sportjahres genügend Zeit, um sich für seinen Sender zu profilieren - das ZDF etwa mit der Champions League und die ARD mit der Bundesliga.

Sport in Zahlen

Sport1© Sport1
Mit Live-Sport hat Sport1 am Sonntag überzeugende Einschaltquoten erzielen können. So verfolgten ab 10:24 Uhr bereits durchschnittlich 210.000 Zuschauer das Herren-Spiel zwischen Deutschland und Südafrika bei der Hockey-WM. Der Marktanteil lag bei den 14- bis 49-Jährigen bei sehr guten 2,8 Prozent und damit weit über dem Senderschnitt, der zuletzt bei weniger als einem Prozent lag. Ähnlich viele Zuschauer drückten zudem am Nachmittag den deutschen Hockey-Frauen im Spiel gegen China die Daumen. Hier wurden 2,2 Prozent erzielt. Zuvor brachte es die MotoGP sogar auf 400.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 3,7 Prozent in der Zielgruppe. Das dritte Spiel der Best-of-Five-Halbfinalserie in der Basketball-Bundesliga tat sich am Vorabend mit genau 1,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen hingegen schwerer. Insgesamt verfolgten nur 130.000 Zuschauer die Begegnung zwischen Berlin und Artland.

Das Erste© Das Erste
Die Deutschen Tourenwagen-Masters hat auch beim dritten Saison-Lauf einen zweistelligen Marktanteil verfehlt. Mit 1,07 Millionen Zuschauern kam die Live-Übertragung aus Budapest am frühen Sonntagnachmittag im Ersten nur auf 9,2 Prozent Marktanteil. Immerhin schlug sich das Rennen bei den 14- bis 49-Jährigen, verglichen am Senderschnitt, sehr respektabel. Hier fiel der Marktanteil mit 7,7 Prozent ähnlich hoch aus wie zwei Wochen zuvor beim Rennen in Oschersleben. Deutlich geringer war hingegen das Interesse an der Ruder-WM und dem Deutschen Derby im Reiten. Beide Übertragung verzeichneten beim jungen Publikum weniger als vier Prozent Marktanteil. Insgesamt konnten sich 840.000 Zuschauer fürs Rudern begeistern, ehe beim Reiten noch 890.000 Zuschauer dabei waren.