Dieter Gruschwitz© ZDF/Rico Rossival
Keine Olympischen Spiele, also auch keine Paralympics? ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz hat in einem dpa-Interview mehr oder weniger deutlich vor den Folgen des Disocvery-Deals gewarnt: "Wir müssen in Zukunft über Umfang und Ausmaß der Berichterstattung nachdenken. Bisher haben wir uns sehr engagiert, auch weil wir Olympia und Paralympics immer als eine Einheit gesehen haben. Und die technische Ausstattung von Olympia konnten wir bei den Paralympics weiter nutzen. Diese müssten wir nun eigens aufbauen. Dadurch würden die Produktionskosten erheblich steigen." Das IOC hatte die Olympia-Rechte kürzlich an Discovery vergeben (DWDL.de berichtete). Wenig Verständnis zeigte der ZDF-Sportchef für das Vorgehen des IOC: "Das IOC, das wissen wir heute, wollte den Abschluss mit einem Unternehmen für ganz Europa. Selbst bei einer Nachbesserung des ARD/ZDF-Angebotes hätten wir definitiv keine Chance gehabt. Das IOC wollte keine Rechte nur für den deutschen Markt vergeben. Da hätte ich mir mehr Klarheit in der öffentlichen Darstellung des IOC gewünscht."

Olympia 2014© ARD/Digital/RIA Novosti/A. Filippov
"Rein theoretisch ist die Chance da", sagte Gruschwitz mit Blick auf eine mögliche Sublizenz. "Aber wir werden uns nicht unter Wert verkaufen, weder inhaltlich noch wirtschaftlich." Eine Sublizenz müsse auch ein relevantes Programmangebot beinhalten, betonte der Sportchef des Mainzer Senders. "Es müssen auch Highlights dabei sein." Zugleich spekulierte Gruschwitz über mögliche Auswirkungen auf die Berichterstattung: "Viele sind sich der Konsequenzen, die diese Entscheidung haben kann, gar nicht bewusst. Zuschauer und Athleten müssen sich im Klaren sein, dass sich ohne ARD und ZDF etwas ändert", zeigte er sich gegenüber der dpa überzeugt. "Es ist nicht davon auszugehen, dass es beim Live-Angebot von Eurosport ein Programm mit dem Fokus auf die deutschen Sportler geben wird, also ein national ausgerichtetes Programm. Ich befürchte, dass die deutschen Zuschauer und Athleten die Leidtragenden sein werden. Wir sind ja bisher immer mit eigener Technik dabei gewesen, getragen von der Philosophie, dass wir bei parallel laufenden Wettbewerben deutschen Sportlern eine Priorität geben wollen." Discovery hat sich bislang noch nicht zum genauen Ausstrahlungskonzept geäußert, allerdings ist bis 2018 auch noch viel Zeit.

Foto: Pixelquelle© Pixelquelle
Die 36 Vereine von Bundesliga und 2. Bundesliga können für die kommende Saison mit der Rekordsumme von 850 Millionen Euro rechnen. Das bedeutet gegenüber der Vorsaison eine Steigerung um 18,6 Prozent. Alleine aus dem laufenden Vierjahresvertrag für die nationalen Fernsehrechte erhöhen sich die Einnahmen um mehr als 50 Millionen Euro. Rechnet man internationale Erlöse sowie die Einnahmen aus dem Liga-Sponsoring hinzu, so darf sich der FC Bayern München über knapp 74 Millionen Euro freuen. Aufsteiger Darmstadt 98 bekommt immerhin noch fast 24 Millionen Euro. Zum Vergleich: Noch ein Jahr zuvor hatten die Hessen etwa fünf Millionen Euro eingenommen. Der "kicker" hat eine Übersicht über die Einnahmen der Bundesliga-Vereine zusammengestelt.

FC Bayern München© FC Bayern
Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge ist dennoch unzufrieden mit der Verteilung der Gelder und fordert im "Manager Magazin" neue Regeln für die Vergabe der Fernsehrechte. "Würden wir unsere TV-Rechte selbst vermarkten, können wir mit 200 Millionen Euro glatt das Vierfache unserer heutigen Erlöse erzielen", sagte Rummenigge. Anstelle einer zentralen Vermarktung schlägt er vor, dass alle Vereine ihre Einnahmen künftig eigenständig aushandeln. Ein Solidartopf, in den die großen Vereine 50 Prozent ihrer Erlöse einzahlen, soll den kleineren Vereinen zugute kommen. "Mit diesem Modell könnte sich die Bundesliga besser stellen - inklusive der kleineren Vereine", schlägt Rummenigge im "Manager Magazin" vor. "Wenn die zentrale Vermarktung nicht die erhofften Einnahmen und Zuwächse erbringt, sollte man es mit einem neuen Vergabeprinzip versuchen." Hinsichtlich der TV-Rechte wünscht sich Rummenigge mehr Konkurrenz: "Das Monopol von Sky führt offensichtlich dazu, dass sich die Preise in Deutschland nicht nachhaltig bewegen."

Sky Sweethearts© Sky/Daniel Sommer
Sky trommelt für den Bundesliga-Start und hat die digitale Kampagne "Sky Sweethearts" gestartet. In zwölf Online-Teasern zeigt Sky nun schon seit einigen Tagen Szenen einer typischen Sportproduktion in Vorbereitung auf den ersten Bundesliga-Spieltag - zu sehen sind allerdings nicht die großen Stars, sondern Kids, die etwa den Übertragungswagen manövrieren oder mit der Kamera Karussell fahren. Zu den Doubles gehört auch der Enkel von Chef-Kommentator Marcel Reif, der die Rolle seines Großvaters am Kommentatoren-Tisch einnimmt. Am dem 31. Juli löst Franz Beckenbauer, umgeben von seinen jungen Kollegen, in einem Gesamtfilm die Botschaft hinter der Kampagne auf: "Wir freuen uns auf die neue Saison - wie kleine Kinder." Idee und Umsetzung stammen aus der Sky Marketingabteilung, produziert wurde der Film von fireapple unter der Regie von Oliver Würffell.

Sport1© Sport1
Sport1 wird weiterhin live und exklusiv im deutschen Free-TV von Champions Hockey League berichten. Das Unternehmen hat hierfür die plattformneutralen Medienrechte für Deutschland für die Saison 2015/16 von the sportsman media group erworben. Die Münchner Sportrechteagentur ist Partner der Infront Sports & Media, die als exklusiver Vermarktungspartner der Champions Hockey League die Medienrechte der CHL in Deutschland, Österreich und der Schweiz vergibt. Im Rahmen der Vereinbarung überträgt Sport1 mindestens zehn Spiele der Champions Hockey League live und exklusiv im deutschen Free-TV. Dabei werden Partien mit deutscher Beteiligung aus der Gruppenphase und ausgewählte Duelle der anschließenden K.o.-Runden gezeigt. Los geht’s am 20. August mit dem Heimspielauftakt der Krefeld Pinguine gegen den amtierenden finnischen Meister Kärpät Oulu.

McDonalds Logo© McDonalds
Sky und 3SixtyTV, der Betreiber des Instore-TV-Programms von McDonald's, haben sich auf eine Partnerschaft verständigt. Rund 850 Filialen des Fast-Food-Riesen werden ab sofort Clips des Sportsenders Sky Sport News ausstrahlen. Die zunächst auf zwei Jahre angelegte Partnerschaft beinhaltet das Digital-Signage-Angebot von Sky. Der Sender liefert dazu mehrmals täglich 60-sekündige Videos mit Schlagzeilen und Ergebnissen aus der Welt des Sports. Roman Steuer, Senior Vice President Sky Sport News HD: "Unser Digital Signage Angebot mit Sky Sport News HD Clips erreicht heute bereits knapp 30 Millionen Zuschauer monatlich. Mit der Präsenz in zahlreichen McDonald‘s-Filialen wird diese Zahl stark wachsen und die Relevanz von Sky Sport News HD in der deutschen Medienlandschaft weiter verstärken."

Sport in Zahlen

Tour de France© Tour de France
Die Tour de France hat am Sonntag - bedingt durch die spätere Ausstrahlungszeit - zwar eine höhere Reichweite erzielt als an den Tagen zuvor, musste sich aber doch wieder mit einem einstelligen Marktanteil begnügen: 1,83 Millionen Zuschauer verfolgten die Live-Übertragung der finalen Etappe im Ersten, die dem Sender einen Marktanteil von 9,9 Prozent bescherte. Weitere 270.000 Zuschauer sahen die Tour de France am Sonntag bei Eurosport, wo der Marktanteil immerhin noch 1,6 Prozent betrug. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden schwächere 0,7 Prozent Marktanteil erzielt, während im Ersten 5,6 Prozent drin waren.

Formel 1© RTL
4,64 Millionen Zuschauer haben am Sonntag Sebastian Vettels Sieg beim Großen Preis von Ungarn bei RTL verfolgt. Der Marktanteil lag bei 33,1 Prozent und fiel damit fast zehn Prozentpunkte höher aus als zu Beginn des Monats beim Formel-1-Rennen in Großbritannien. Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 28,1 Prozent ebenfalls stark aus. Das war nicht nur beste Wert eines Nachmittagsrennens in der laufenden Saison, sondern auch etwas mehr als beim Ungarn-Grand-Prix vor einem Jahr. Bei Sky kam die Live-Übertragung unterdessen auf 400.000 Zuschauer sowie überzeugende 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das sind zwar starke Werte - allerdings kommen sie nicht ganz ans Vorjahr heran. Damals hatten sogar fast 500.000 Fans den Großen Preis von Ungarn im Pay-TV verfolgt.

Darts-WM© Sport1
Sport1 hat am Sonntagabend mit der Live-Übertragung des Darts World Matchplays überzeugende Quoten erzielt: 340.000 Zuschauer verfolgten das Final-Duell zwischen James Wade und dem späteren Sieger Michael van Gerwen. Der Marktanteil lag in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bei 2,1 Prozent und damit deutlich über dem Senderschnitt. Die Halbfinal-Übertragung war am Tag zuvor aber noch gefragter: Diese brachte es ab 21:00 Uhr sogar auf 390.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 2,2 Prozent beim jungen Publikum. Das Testspiel zwischen Borussia Dortmund und Juventus Turin hatten im Vorfeld bereits 620.000 Zuschauer verfolgt, die den Marktanteil in der Zielgruppe auf satte 3,8 Prozent trieben.

Bundesliga© DFL
Während die Bundesliga erst Mitte August in die neue Saison startet, wird in der 2. Liga bereits seit dem Wochenende wieder gespielt. Bei Sky kann man mit dem Auftakt aus Quotensicht zufrieden sein - vor allem am Samstagnachmittag schalteten viele Fans ein. 420.000 Zuschauer verfolgten im Schnitt die Einzelspiele oder die Konferenz und sorgten für einen Marktanteil von 3,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel der Wert mit 6,2 Prozent sogar glatt doppelt so hoch aus. Die Sonntags-Konferenz brachte es auf 2,6 Prozent bei insgesamt 270.000 Zuschauern. Für das zur besten Sendezeit angepfiffene Auftakt-Spiel zwischen Duisburg und Kaiserslautern konnten sich am Freitagabend 210.000 Zuschauer begeistern. Hier belief sich der Marktanteil in der Zielgruppe auf 1,4 Prozent.