Formel 1© RTL / Lukas Gorys
Weil Mercedes von 88 Formel-1-Rennminuten am Sonntag nicht mal sechs Minuten im Bild war, gibt es nach dem Großen Preis von Japan reichlich Unmut. "Wir mussten uns am Kommandostand nur an den Daten orientieren, weil wir unsere Autos nicht sehen konnten", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Rennen bei Sky. Und RTL-Experte Niki Lauda kündigte an, am Dienstag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in England reden zu wollen. Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang, zumal Mercedes-Pilot Lewis Hamilton vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg gewann. Nun wird darüber spekuliert, ob Ecclestone sauer sein könnte, weil sich Mercedes weigert, Red Bull vom kommenden Jahr an mit Motoren zu beliefern - und seither ein möglicher Ausstieg von Red Bull im Raum steht. Produziert werden die Bilder, auf deren Auswahl die Sender keinen Einfluss haben, übrigens von Ecclestones Firma Formula One Management. "Natürlich hätten wir unseren Zuschauern gerne mehr Bilder von der Spitze gezeigt. Aber wir haben auf das internationale TV-Signal keinerlei Einfluss und müssen es so nehmen, wie es kommt", erklärte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer gegenüber der "Welt", betonte aber, dass es "nichts Ungewöhnliches" sei, "dass die Regie vor allem dahin schaut, wo es die meisten Positionskämpfe gibt. Und in Suzuka spielte die Musik eher im Mittelfeld des Fahrerfeldes".

Rai© Rai
Die Formel E bekommt deutlich mehr Präsenz im Free-TV als bisher. Mit Rai hat sich nun auch in Italien ein frei empfangbarer Sender die Rechte an der Elekro-Rennserie gesichert. Während der ersten Saison waren die Übertragungen noch beim Pay-TV-Sender Fox Sport zu sehen. Auch in Deutschland geht die Formel E ähnliche Wege: War zunächst noch der Bezahlsender Sky an Bord, so hat sich inzwischen Eurosport die Rechte daran gesichert (Sports-Update vom 21. September). In Großbritannien ist die Rennserie weiterhin wie gehabt bei ITV im Programm.

Sport1© Sport1
Sport1 hat für die laufende Siason der Uefa Women's Champions League die exklusiven plattformneutralen Rechte an allen Heimspielen der Frauenmannschaft des FC Bayern München gesichert. Die erste Partie gibt es am 14. Oktober ab 18:55 Uhr zu sehen, wenn die Bayern-Damen auf Twente Enschede treffen. "Nach dem Erwerb der Rechte an der Uefa Europa League und der Uefa Youth League können wir unseren Zuschauern mit den Heimspielen des FC Bayern München in der Uefa Women’s League ein weiteres internationales Fußball-Highlight präsentieren", sagte Sport1-Chefredakteur Dirc Seemann. Karl-Heinz Rummenigge: "Ich freue mich sehr darüber, dass unsere Frauen den FC Bayern nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft nun auch in der Champions League vertreten. Das ist eine sehr sympathische Mannschaft, die einen attraktiven und erfolgreichen Fußball spielt. Dank der Live-Übertragungen können sich nun auch die Menschen deutschlandweit vor den TV-Bildschirmen davon überzeugen.“

Eurosport© Eurosport
Eurosport wird auch in den kommenden Jahren die Australian Open ausstrahlen. Die Verträge mit dem Sportsender wurden für Europa nun bis 2021 verlängert. Zusätzlich beinhaltet die neue Vereinbarung die exklusiven Live-Rechte für Vorbereitungsturniere für die Australian Open. "Die Australian Open sind seit über 20 Jahren ein Dreh- und Angelpunkt im umfangreichen Tennis-Portfolio bei Eurosport", sagte Eurosport-CEO Peter Hutton. Die Sicherung zusätzlicher Live-Rechte ermöglicht dem Sender einen ganzen Monat mit exklusivem Top-Tennis. Eurosport wird dadurch noch mehr spannende Geschichte erzählen, und zusammen mit den geplanten Verbesserungen in unserer Vor-Ort-Produktion den Tennis-Zuschauern und Fans ein noch besseres TV-Erlebnis bieten."

FC Bayern München© FC Bayern
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, wird nicht müde, auf höhere TV-Einnahmen für die Bundesliga zu pochen. Es gehe darum, dass die Top-Klubs wettbewerbsfähig gehalten werden, sagte Rummenigge der "Bild"-Zeitung. "Ich bin kein Träumer. Wir werden keine englischen Verhältnisse hinbekommen, aber wenigstens italienische. Also 1-komma-x Milliarden." Gleichzeitig betonte der Bayern-Boss, "totaler Befürworter der zentralen TV-Vermarktung" zu sein. "Unter einer Bedingung: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit des FC Bayern und der Bundesliga darf nicht gefährdet sein. Wir dürfen nicht vergessen: Die Bundesliga lebt von der Spitze."

Sport in Zahlen

RTL© RTL
Der frühe Start des Formel-1-Rennens in Japan hat die Marktanteile der RTL-Übertragung beflügelt. Mit 2,51 Millionen Zuschauern schaffte die Live-Übertragung ab kurz nach 7 Uhr einen starken Marktanteil von 40,9 Prozent. Und auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 37,9 Prozent ähnlich toll aus. In beiden Fällen fielen die Marktanteile höher aus als vor einem Jahr. Sky musste hingegen Einbußen hinnehmen: Erzielte der Große Preis von Japan 2014 noch einen Marktanteil von 4,4 Prozent beim jungen Publikum, so kam der Bezahlsender am Sonntag nicht über 2,0 Prozent hinaus. Hier waren im Schnitt 170.000 Zuschauer dabei. Die beiden Spiele der Handball Champions League fanden unterdessen vor kleinem Kreis statt: Während das Spiel zwischen Kopenhagen und den Rhein-Neckar-Löwen auf keine messbare Reichweite kam, wurden später bei der Begegnung von Kiel und Mogaz immerhin 20.000 Zuschauer ausgewiesen.

Sky© Sky
Dafür punktete Sky am Sonntag mit der Bundesliga: Das Unentschieden zwischen Dortmund und Darmstadt brachte es ab 17:30 Uhr auf 740.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 4,7 Prozent in der Zielgruppe. Im Vorfeld kam das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Hertha BSC hingegen nicht über einen Marktanteil von 3,1 Prozent hinaus. Mit 400.000 Zuschauern war es die bislang schwächste Partie, die in dieser Saison sonntags um 15:30 Uhr angepfiffen wurde. Bei "Sky 90" blieben ab 19:30 Uhr noch 130.000 Zuschauer vor dem Fernseher. Den "Doppelpass" bei Sport1 hatten derweil am Vormittag im Schnitt 740.000 Zuschauer gesehen. Anders als früher musste der Free-TV-Sender im weiteren Verlauf des Tages die MotoGP den Konkurrenten von Eurosport überlassen, wo die Live-Übertragung aus Aragonien 330.000 Zuschauer anlockte. Der Marktanteil lag bei 2,7 Prozent und damit deutlich über dem Senderschnitt.