Foto: CoverSchon auf den ersten Blick unterscheidet sich die 2 Euro teure "TV Today Digital" von anderen Programmzeitschriften: Die Klebebindung ist neu im Segment der Programmies aber beim neuen Titel aus dem Hause der Burda Lifestyle Community dringend nötig. Insgesamt 296 Seiten umfasst der erste Programmkatalog Deutschlands, der aufgrund des im Innenteil verwendeten zarten Umweltpapiers am Ende jedoch tatsächlich nicht einmal dicker ist als die bisherigen 14-täglichen Programmies und das obwohl die Seitenzahl rekordverdächtig ist. Weniger ist mehr gilt hingegen beim Format: "TV Today Digital" ist selbst kürzer und schmaler als die Wettbewerber.

Das "Premiummagazin", so die Ankündigung des Verlages, listet das Programm von 91 Sendern - wenn man das Sportportal von Premiere als einen Sender zählt - und damit zusammen mit Schwesterblatt "TV Spielfilm XXL" die umfangreichste Programmübersicht die je in einem deutschen Programmie gedruckt wurde. Neben den Programmen der klassischen FreeTV-Kanälen finden sich fast alle relevanten Premiere-Kanäle sowie die via PayTV-Paketen der Kabelnetzbetreiber angebotenen Programme. Vollständig ist allerdings auch "TV Today Digital" nicht. Manche Kanäle fehlen.

Das tägliche Programm verteilt sich auf vier Doppelseiten in angenehm ruhiger Optik. Man kommt ohne viel Farbspielereien aus. Zwar sind die einzelnen Tage am Rand farblich markiert, doch in den Listings bleibt man schlicht. Es kommen nicht einmal verschiedene Hintergrundfarben für die Programmspalten zum Einsatz. Nur bei den größeren FreeTV-Sendern auf den ersten beiden Doppelseiten setzt man überhaupt Senderlogos ein - sonst verzichtet man auch darauf. Bei den Digitalsendern sind die Sender ja nach Zugehörigkeit zu Premiere oder den PayTV-Paketen der Kabelnetzbetreiber markiert.
 

 
Inhaltlich unterscheidet sich "TV Today Digital" kaum vom Schwestertitel "TV Spielfilm XXL". Die Unterschiede liegen im Detail, wie im Grunde bei jedem neuen Programmie. Neu erfinden lässt sich ein Programmie nicht, heißt es dazu aus der Verlagsgruppe Milchstrasse. Im Mantelteil setzt man auch weitestgehend auf Zweitverwertung. Die Optik ist auch hier auf ein Minimum reduziert. So bleibt am Ende eine clever Zweitverwertung in netter Optik. Ein Revolution ist das Magazin sicher nicht.

Auch wenn man mit "TV Spielfilm XXL" eine äußerst ähnliche Konkurrenz aus dem gleichen Verlagshaus für 25 Cent weniger bekommt: Im Markt der Programmzeitschriften sind es seit je her die Kleinigkeiten, die den Unterscheid ausmachen. Und so fällt der neue Burda/Milchstrasse-Programmie in erster Linie durch die für dieses Segment neuartige Bindung auf, die ihn zu Deutschlands erstem Programm"katalog" macht. Sehr angenehm für den Fernsehfan, deutlich zu viel für den Durchschnittszuschauer. Entsprechend gering sind auch die Auflagenerwartungen.
 
Dass sich der Titelschriftzug der "TV Today Digital" auf Anhieb auch wie "TV Digital Today" liest und somit dem Wettbewerber "TV Digital" aus dem Hause Axel Springer kommt zum Verwechseln ähnlich wäre, sieht man bei der Verlagsgruppe Milchstrasse übrigens nicht so. Auch bei Springer heißt es am Freitag auf DWDL.de-Anfrage: Keine Ähnlichkeit gegeben. Alles gut also - wenn jetzt noch genügend Käufer zugreifen.