Grafik: DWDL.deVorerst ist es nur eine Momentaufnahme, doch der Start des neuen RTL-Nachmittagsprogramms hätte deutlich schlechter ausfallen können. Die beiden neuen Formate "Verdachtsfälle" und "Familien im Brennpunkt"; beides Billigserien in denen mit Laiendarstellern "echte Fälle authentisch nachgespielt" werden, starteten mit Spitzen-Einschaltquoten.

Um 14 Uhr, dem bisherigen Sendeplatz der "Oliver Geissen Show" holte die schon etablierte Programmmarke "Mitten im Leben" bereits 20,1 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe. Um 15 Uhr folgte dann "Verdachtsfälle". Auf Anhieb reichte es für 18,7 Prozent. Damit lag das Format vor der zeitgleich laufenden Sat.1-Gerichtsshow "Richterin Barbara Salesch", die bei den 14- bis 49-Jährigen 15,3 Prozent holte.
 

 
Um 16 Uhr folgte das zweite neue Format, "Familien im Brennpunkt". Hier kletterte der Zielgruppen-Marktanteil sogar auf beinah sensationelle 23,4 Prozent. Einen höheren Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte am Montag nur noch die Dailysoap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Bei Sat.1 erreichte "Richter Alexander Hold" zu der Zeit 16,3 Prozent. Und selbst die um 17 Uhr als Lückenfüller programmierte Wiederholung der Sitcom "Ritas Welt" lief mit 15,0 Prozent recht ordentlich.

Sollten sich die Werte nicht in den kommenden Tagen deutlich nach unten bewegen, ist damit ein neues Duell um den Nachmittag entbrannt. Sat.1-Chef Guido Bolten sollte das Kopfschmerzen bereiten: Am Nachmittag hielt sein Sender über Jahre hinweg die Marktführerschaft. Auf Anhieb konnte RTL dies brechen und könnte Sat.1 in den kommenden Monaten dazu zwingen, schon einmal leise oder laut über Alternativen zu dem in die Jahre gekommenen Nachmittagsprogramm nachzudenken.