Viseo+ - RTL-Sender via DVB-TSchaut man sich die DVB-T-Landkarte in Deutschland an, so zeigt sich, dass inzwischen zwar fast alle Regionen das digitale Fernsehen auf via Antenne empfangen können - doch in weiten Teilen Deutschlands nur das öffentlich-rechtliche Angebot. Mit Ausnahme diverser Ballungszentren hielten sich die Privatsender bislang vornehm zurück.

Schon Anfang des Jahres kündigte die Mediengruppe RTL Deutschland dann aber an, in weiteren Regionen mit der DVB-T-Ausstrahlung zu beginnen - und dort nicht nur die Free-TV-Sender der Gruppe, sondern auch die Pay-TV-Kanäle RTL Crime und Passion auf terrestrischem Wege zu verbreiten. Möglich macht es der neue Übertragungsstandard MPEG-4, durch den sich das Frequenzspektrum effektiver nutzen lässt und eine um 50 Prozent höhere Senderanzahl ermöglicht wird.

Mitte Oktober startet das Angebot nun in der Region Stuttgart, im Dezember soll es dann auch in der Region Halle/Leipzig los gehen, wie die mit der Abwicklung betraute Eutelsat visAvision GmbH am Donnerstag bekanntgab. Die Vermarktung des neuen Angebots erfolgt unter dem Markennamen "Viseo+".

Der Haken: Da wie beschrieben auf einen anderen Übertragungsstandard gesetzt wird, ist Viseo+ mit den bislang in Umlauf befindlichen DVB-T-Receivern nicht empfangbar. Nötig sind MPEG 4-taugliche Receiver mit integriertem Conax-Verschlüsselungssystem. Entsprechende Geräte sind ab 99 Euro erhältlich. Damit können dann auch die bisher schon in diesen Regionen verbreiteten restlichen Sender empfangen werden.

Für den Empfang von RTL, Vox, RTL II und Super RTL fallen überdies keine weiteren Kosten an, auch die beiden Pay-TV-Kanäle Passion und RTL Crime sind zunächst für sechs Monate kostenfrei zu empfangen. Danach wird für den weiteren Empfang der beiden Pay-TV-Kanäle, die als Paket "Viseo+ Extra" angeboten werden, eine Registrierung bei visAvision fällig, nach der aber die Programme noch einmal für weitere sechs Monate kostenlos zu empfangen sind. Erst danach muss man für "Viseo+ Extra" voraussichtlich 2,99 Euro pro Monat berappen.