Foto: International Emmy2009 war kein schlechtes Jahr für das deutsche Fernsehen bei den International Emmy Awards. Und doch gab es aus deutscher Sicht auch einen tragischen Verlierer: Die von Hofmann&Voges produzierte ARD-Serie "Türkisch für Anfänger" hatte einmal mehr kein Glück bei einer internationalen Preisverleihung und ging in der Kategorie Comedy leer aus. Doch diesmal unterlag man nicht der sonst übermächtigen Konkurrenz aus Großbritannien - sondern einem Überraschungssieger aus Japan. Auch die WDR-Dokumentation "Der große Rausch - Ein Investmentbanker packt aus" musste sich geschlagen geben. Als beste Dokumentation wurde die britische Produktion "The Ascent of Money" ausgezeichnet - und erhielt den Preis aus den Händen von Laudator Moby.

Glücklichere Gesichter gab es hingegen beim ZDF: Nicht nur, weil Intendant Markus Schächter einen Ehrenpreis, den Directorate Award, erhielt. In der Kategorie TV-Movie / Mini-Series gewann der von Ziegler Film produzierte ZDF-Mehrteiler "Die Wölfe", der schon beim diesjährigen Deutschen Fernsehpreis einige Auszeichnungen erhielt und der International Emmy für die dänische Krimireihe "The Protectors" freut die Co-Produzenten aus Mainz ebenfalls. Thema Nr.1 bei den nach New York gereisten ZDF-Mitarbeitern war zwar die Personalie Nikolaus Brender. Doch mehr als Spekulationen gab es nicht, auch weil Intendant Markus Schächter das Thema Nikolaus Brender in New York nicht thematisieren wollte.
 

 
Seine Laudatio hielt übrigens der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, der sich mehr auf 20 Jahre Mauerfall in Deutschland als auf das ZDF bzw. Schächter bezog. Hintergrund: Die Auszeichnung für den ZDF-Intendanten und seine Leistungen bei der Mainzer Anstalt war auf bis jetzt nicht ganz verständliche Art und Weise mit dem 60. Jubiläum der Bundesrepublik Deutschland und 20 Jahre Mauerfall kombiniert worden. In seiner Dankesrede betonte Schächter noch einmal das, wofür er international geschätzt und im Inland oft insbesondere von den Privatsendern kritisiert wird: Die Öffnung des öffentlich-rechtlichen ZDF hin zu jüngeren Zielgruppen sowie neuen Technologien.

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Während die meisten Nominierten sowie auch Gewinner der International Emmy Awards nur bedingt über die eigenen Ländergrenzen hinaus bekannt sind, sollten auch in diesem Jahr deshalb wieder bekannte US-Stars als Laudatoren für den gewissen Promi-Faktor sorgen. Mit dabei u.a. "Brothers & Sisters"-Schauspieler Matthew Rhys, "Sopranos"-Star Edie Falco, US-Talklegende Barbara Walters und "Gossip Girl"-Darsteller Ed Westwick, der als einer der letzten Gäste über den roten Teppich eilte, gleich die erste Kategorie des Abends präsentierte und dann - anders als Schauspielkollege Rhys - auch schnell wieder weg war. Es passt aber ein wenig zur Wertschätzung der International Emmys in den USA selbst.