Liberty Global© Liberty Global
Der amerikanische Kabelnetzbetreiber Liberty Global strebt offenbar eine Übernahme von Kabel BW an. Der deutsche Anbieter mit mehr als zwei Millionen Kunden steht zum Verkauf - und könnte dem US-Milliardär John Malone mehr Einfluss auf den deutschen Kabelmarkt bescheren.

Malone hatte mit seiner Firma Liberty Global erst im vergangenen Jahr den verschuldeten Kabelnetzbetreiber Unitymedia für 3,5 Milliarden Euro übernommen. Dass Malone mehr will, gilt als offenes Geheimnis in der Branche, auch wenn sich sein Konzern zunächst nicht zu den jüngsten Übernahmegerüchten äußern wollte, wie die "Financial Times Deutschland" am Donnerstag berichtete.

Bereits im November hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass EQT, der schwedische Eigentümer von Kabel BW, Investmentbanken damit beauftragt haben soll, den Kabelnetzbetreiber entweder zu verkaufen oder an die Börse zu bringen. In den vergangenen Jahren investierte EQT dafür massiv in den Ausbau der Netze. Bereits im Januar waren Spekulationen aufgekommen, wonach John Malone Interesse an einem Kauf von Kabel BW haben soll.

Dies sei Teil seines Deutschland-Plan, den der Medienunternehmer verfolgt. Es mache für Malone keinen Sinn, nur in zwei Bundesländern aktiv zu sein, sei in der Branche zu hören. Das erscheint durchaus schlüssig, schließlich ist Unitymedia nur in Nordrhein-Westfalen und Hessen am Start. Schon im Jahr 2001 hatte John Malone das komplette deutsche Kabelnetz für 5,5 Milliarden Euro übernehmen wollen - damals scheiterte das Vorhaben allerdings am Kartellamt.