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Der "Super Bowl", also das Finale der amerikanischen Football-Liga NFL, ist in den USA ein nationales Großereignis - und das erstaunliche: Das Football-Fieber wird von Jahr zu Jahr immer größer. Anfang der 90er Jahre verfolgten im Schnitt noch um die 80 Millionen Zuschauer die "Super Bowl"-Übertragung, nach der Jahrtausend-Wende waren es dann schon meist um die 90 Millionen. 2010 wurde erstmals die Schallmauer von 100 Millionen Zuschauer durchbrochen - und in diesem Jahr ging es noch einmal kräftig weiter bergauf.

Den vorläufigen Nielsen-Zahlen zufolge sahen im Schnitt am Sonntagabend rund 111 Millionen Zuschauer die Partie zwischen den Green Bay Packers und den Pittsburgh Steelers. Das waren noch einmal gut viereinhalb Millionen mehr als im vergangenen Jahr und machte den diesjährigen "Super Bowl" zur meistgesehenen TV-Sendung in der US-Geschichte. In ähnliche Reichweiten-Dimensionen stieß abgesehen davon nur das "M*A*S*H"-Serienfinale vor, das 1983 106 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten.

 

Beeindruckend ist auch noch eine weitere Zahl: 162,9 Millionen Zuschauer haben zumindest einen Teil der Übertragung gesehen - das war mehr als jeder zweite Amerikaner. In Deutschland bewegen sich die Zuschauerzahlen natürlich auf einem ganz anderen Niveau - und doch sind sie auch hier beachtlich. Im Schnitt sahen im Ersten rund eine Million Zuschauer zu. 2009 waren es gerade mal 380.000 Zuschauer, in den Jahren zuvor um die 500.000. Der Marktanteil lag in diesem Jahr bei sehr guten 17,8 Prozent.

Noch einmal zurück in die USA - denn spannend ist dort nicht nur der Super Bowl selbst, sondern auch die Frage, wie der jeweils übertragende Sender - in diesem Jahr FOX - diese gewaltige Reichweite im Anschluss nutzt. In diesem Jahr kam "Glee" in den Genuss des bestmöglichen Vorprogramms - und nicht wenige waren von dieser Entscheidung überrascht: Eine Musical-Serie im Anschluss an Football - kann das wirklich funktionieren? Der Erfolg gibt FOX recht: 26,8 Millionen Zuschauer blieben am späten Abend dran - damit war "Glee" erfolgreicher als die "Simpsons" die 2005 gut 23 Millionen Zuschauer verzeichneten, oder auch "The Office", das vor zwei Jahren 22,9 Millionen Zuschauer hatte. "House" konnte vor drei Jahren allerdings über zwei Millionen Zuschauer mehr zum Dranbleiben bewegen, "Undercover Boss" erreichte vor einem Jahr gar fast zwölf Millionen Zuschauer mehr.