• BBC New Broadcasting House© DWDL
    Mit der Ankündigung, den Jugendkanal BBC Three im kommenden Jahr ins Internet abzuschieben und so Gelder einzusparen, die an anderer Stelle fehlen, schockte BBC-Generaldirektor Tony Hall in der vergangenen Woche Zuschauer wie Beschäftigte - und stößt auf erheblichen Widerstand. Eine Petition zum Erhalt des Senders hat mittlerweile über 200.000 Unterzeichner und am Abend wird das Aus des Senders auch auf BBC Three behandelt, nachdem sich Fernsehchef Danny Cohan bereits kurz nach der Ankündigung im jungen Radioprogramm Radio 1 rechtfertigen musste. Und da wurde ein anderes Detail klar: Immer wieder kommt die Frage auf, wieso es BBC Three trifft, und nicht etwa BBC Four, das schon einmal auf der Kippe stand. Die ehrliche Antwort von Cohan: BBC Four könnte das gleiche Schicksal treffen, je nachdem wie weit die BBC weiter sparen muss und welche Einigung bei der Rundfunkgebühr getroffen wird. Die ist seit 2010 eingefroren - und trotzdem musste die BBC zusätzliche Aufgaben wie den World Service übernehmen. Ob die Gebühr aber wieder steigen wird, ist ungewiss. Auch ob es beim derzeitigen Gebührenmodell bleibt, steht noch in den Sternen. Gegenwärtig ist nun aber auch der Fortbestand von BBC Four zumindest mittelfristig nicht garantiert. Dass es jetzt erst einmal BBC Three trifft hängt aber auch damit zusammen, dass man dem jungen Publikum eher zutraut, den Weg ins Internet zu gehen. Dort wurde der iPlayer, der künftig das Zuhause von BBC Three ist, übrigens überarbeitet.
  • The X Factor UK 2011© ITV
    Nach dem Aus der US-Version von "The X Factor" kehrt nicht nur Simon Cowell in die britische Ausgabe zurück hinter das Jurypult. Er bringt auch Cheryl Cole zurück in die Castingshow. In den letzten Jahren gab es immer wieder entsprechende Gerüchte, dass Cole zum Casting zurückkehrt. Dort war sie bereits 2010 an der Seite von Cowell in der Jury, der sie dann auch mit in die US-Ausgabe nahm - und dort nur kurz nach dem Start wieder rauswarf. "The X Factor" verlor ohne Simon Cowell immens an Zuschauern. Mit seiner Rückkehr soll dieser Quotentrend im Herbst wieder umgekehrt werden. Die weiteren Juroren stehen noch nicht fest. Cole soll nun aber auch ein Mitspracherecht haben.
  • Channel 4 Ident© Channel 4
    Ein Hauch der "Topfgeldjäger" findet ins Tagesprogramm von Channel 4. Der Sender hat ein neues Format angekündigt, das von der Idee an das ZDF-Format erinnert. In "Win It Cook It" müssen Kandidaten in kleinen Quizrunden um Zutaten spielen, die sie dann verarbeiten müssen. Wer am Ende die Jury überzeugt, der gewinnt einen Preis. Moderiert wird die Sendung von Simon Rimmer aus dem "Sunday Brunch". Während Channel 4 kochen und quizzen lässt, kümmert sich ITV in der Daytime demnächst um Tiere. "Auf Wiedersehen My Pet" zeigt bereits ab der kommenden Woche in zwanzig Folgen, wie Tierbesitzer ein neues Zuhause für ihre Vierbeiner suchen. BBC One setzt im Tagesprogramm derweil auch auf eine neue Quizshow. Mark Williams ("Harry Potter") wird "The Link" präsentieren. Darin müssen drei Teams die Verbindungen zwischen den Antworten zu vier Fragen finden. Ziel ist es, dies so schnell wie möglich zu machen, um möglichst viele Verbindungen zu finden und so am Ende das Preisgeld abzuräumen.
  • ITV© ITV
    Für ITV hat es sich ausgezahlt, die frühere BBC-Sitcom "Birds of a Feather" nach immerhin fünfzehn Jahren neu aufzulegen, auch wenn die Quoten zuletzt nach unten zeigten - das aber eben auf hohem Niveau. Entsprechend hat der Sender nun auch eine weitere Staffel mit acht neuen Folgen bestellt. Verlängert wurde unterdessen auch die Pay-TV-Serie "Mount Pleasant", das damit bereits in die vierte Staffel starten wird. Noch in diesem Jahr will Sky Living neue Folgen ausstrahlen. Der Schwesterkanal Sky1 hat sich derweil von einer seiner importierten Serien verabschiedet. "Raising Hope", das in den Staaten nächsten Monat nach vier Staffeln enden wird, fliegt bei Sky1 bereits jetzt aus dem Programm. Sky1 zeigte damit nur die ersten beiden Staffeln.
  • BBC One Ident© BBC One
    BBC One macht bei einer neuen Serie gemeinsame Sache mit dem amerikanischen Kabelsender Starz. Beide produzieren die achtteilige Serie "The Missing" und konnten dafür James Nesbitt und Frances O'Connor gewinnen. In der Thriller-Serie sucht Tony, gespielt von Nesbitt, nach seinem verschwundenen Kind in Paris und hat dabei mit dem Einfluss, den die Suche auf seine Beziehung hat, zu kämpfen. Ende des Jahres soll die Serie laufen. Channel 4 hat sich unterdessen die Rechte am Serienremake von "Fargo" gesichert und zeigt die Produktion mit Martin Freeman zeitnah zur US-Ausstrahlung, die Mitte April startet. Für den kleinen Sender E4 wurde außerdem die neue Reality-Soap "Taking New York" angekündigt, die in die Fußstapfen von "Made in Chelsea" treten soll. BBC Two kümmert sich derweil um junge Tierärzte. In "Young Vets" begleitet der Sender Studenten in ihrem letzten Jahr und bei ihren ersten Einsätzen.

UK-Quoten-Update

  • ITV (Promo Dancing on Ice)© ITV
    Zum letzten Mal lief am Sonntag "Dancing on Ice". Das Finale der Show wurde dabei von 5,94 Millionen Zuschauern gesehen - damit wurde zur allerletzten Ausgabe ein neues Tief markiert. Vor einem Jahr waren noch 700.000 Zuschauer mehr dabei. Der Marktanteil betrug diesmal gute 23,2 Prozent. "Mr Selfridge" schlug sich am Abend derweil wacker und interessierte 4,58 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von genau zwanzig Prozent entspricht. "Call the Midwife" musste indes auf BBC One einen deutlichen Knkick zum Staffelfinale hinnehmen und wurde von immer noch sehr guten 8,20 Millionen Zuschauern gesehen (28,9 Prozent). "The Musketeers" wurde gegen "Mr Selfridge" von 4,44 Millionen Zuschauern gesehen (19,7 Prozent). Einen ordentlichen Start erwischte am Montag unterdessen auch Michael McIntyre. Die erste Ausgabe seiner Talkshow sahen am späten Abend 2,41 Millionen Zuschauer , womit BBC One einen guten Marktanteil von 21,9 Prozent erreichte.
  • The Voice UK© BBC/Talpa
    Am Samstagabend konnte sich BBC One noch einmal knapp durchsetzen. 6,70 Millionen Zuschauer sahen die Castingshow "The Voice UK" (29,3 Prozent), während 6,65 Millionen Zuschauer "Ant & Dec's Saturday Night Takeaway" auf ITV sahen (28,9 Prozent). Bezieht man die Zuschauer von ITV+1 mit ein, wo 0,36 Millionen Zuschauer die Show zeitversetzt sahen, hatte die ITV-Show die Nase aber bereits vorn. Solide, aber auch nicht berauschend verabschiedete sich derweil am Mittwoch "Outnumbered". Die letzte Folge der ruhigen Familiencomedy wurde von 4,31 Millionen Zuschauern gesehen, was durchwachsenen 17,8 Prozent entspricht. Allerdings lief as Serienfinale auch gegen Live-Fußball auf ITV. Dort sahen 5,52 Millionen Zuschauer im Schnitt (25,2 Prozent) das Freundschaftsspiel zwischen England und Dänemark. Einen Tag zuvor sahen übrigens 6,80 Millionen Zuschauer das Staffelfinale von "Death in Paradise" auf BBC One. Damit wurden exzellente 30,8 Prozent erreicht.