• Jeremy Paxman© BBC
    Jeremy Paxman verlässt die "Newsnight"
    . Nach 25 Jahren wird der angesehene Journalist zum letzten Mal durch die abendliche Nachrichtensendung führen. Ursprünglich wollte Paxman bereits im vergangenen Jahr abtreten. Nach dem Missbrauchskandal, in den die Sendung mit einem falschen Bericht verwickelt war und weshalb die "Newsnight" zeitweise sogar auf der Kippe stand, erklärte Paxman sich jedoch bereit, die Sendung aus der Krise zu führen und ein Jahr dran zu hängen. Seine letzte Sendung moderiert Paxman dabei bereits im Juni. Freuen wird sich womöglich der ein oder andere Politiker: Paxman ist für seinen aggressiven Fragestil bekannt und lässt sich nicht mit ausweichenden Antworten abspeisen. Legendär ist ein Interview aus dem Jahr 1997, in dem er eine Frage gleich zwölf Mal wiederholte. Auch nach seinem Abschied von der "Newsnight" wird er weiterhin die "University Challenge" moderieren.
  • Viacom/Channel 5In der vergangenen Woche übernahm der amerikanische Medienriese Viacom den Privatsender Channel 5 für 450 Millionen Pfund (DWDL.de berichtete). Das Vorhaben steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung, doch wie soll es unter dem neuen Eigentümer weiter gehen? Viacom verspricht zumindest viel. Das bisherige Programmbudget von 200 Millionen Pfund solle deutlich angehoben werden - viel stärker als bislang soll es sich dabei um Eigenproduktionen handeln. Auch Gerüchte, wonach die Spartensender 5* und 5USA im Bezahlfernsehen verschwinden könnten, hat Viacom widersprochen. Sorgen der Mitarbeiter, dass es zu einem Stellenabbau und einem Umzug in die Viacom-Zentrale kommt, konnte der Konzern aber nicht wirklich beiseite räumen. Viacom teilte lediglich mit, dass man keine großen Veränderungen plane und am Wachstum arbeiten wolle. Welche Programme von den Viacom-Sendern nun den Weg ins Free-TV schaffen und welche umgekehrt nun im Pay-TV laufen werden, ließ Viacom-Boss Daumann noch offen. Er machte allerdings klar, dass das Kinderfernsehen - Viacom betreibt Nickelodeon, Channel 5 hat seine "Milkshake!"-Schiene - der naheliegendste Startpunkt ist. Abzuwarten bleibt nun freilich aber, welches Versprechen wirklich ernst gemeint ist.
  • BBC Three© BBC
    Während Channel 5 also vor einem Umbruch unter dem neuen Besitzer Viacom steht, gibt es bei BBC Three noch immer große Sorgenfalten wegen des bevorstehenden Wechsels ins Internet. Ob es überhaupt dazu kommen wird, ist dabei noch gar nicht gewiss: Der BBC Trust muss diesem Vorhaben erst zustimmen. Und da gibt es noch keine Entscheidung. Richard Ayre vom Trust hat ganz im Gegenteil nun betont, dass man sich nicht sicher sei, ob der Schritt ins Internet der richtige ist. Im Blick hat man vor allem die jungen Zuschauer und die Frage, wie man sie künftig mit journalistischen Formaten erreichen soll, wenn BBC Three nicht mehr als linearer Sender existiert. Das Aus von BBC Three sei noch keine ausgemachte Sache, so Ayre. Der BBC Trust hat unterdessen eine neue Vorsitzende. Diane Coyle übernimmt kurzfristig das Amt von Lord Patten, der den Trust nach einer Herz-OP mit sofortiger Wirkung verlassen hat.
  • STV© STV
    STV Productions und Fremantle arbeiten derzeit an einer neuen Serie zum Volkshelden Robert Roy MacGregor. Der im Volksmund auch Rob Roy genannte Schotte gilt als schottischer Robin Hood und war ein Geächteter des 18. Jahrhunderts. Rob Roy war ein Rinderhändler, der später aber zum Rinderdieb wurde und von seinen Nachbarn Schutzgeld vor anderen Dieben verlangte. Geplant ist nun eine actionreiche, aber auch humorvolle Abenteuerserie zur schottischen Geschichte. Fremantle soll sich dann um die internationale Vermarktung kümmern. Neue Programme hat indes auch BBC Three angekündigt. Die Datingshow "Sexy Beasts", in der die Teilnehmer eine Maske tragen, wird mit sechs Folgen fortgesetzt. Auch "The Revolution Will Be Televised" bekommt eine neue Staffel. Nick Helm bekommt mit "Heavy Entertainment" außerdem eine neue Sendung, in der er gemeinsam mit seiner Band Stand-Up-Comedy und Sketche präsentiert. Mit "Successville" produziert man außerdem einen Piloten, in dem es um eine fiktive Stadt geht, in der Stars wie Gordon Ramsay, die Beckhams und Simon Cowell leben. Verkörpert werden diese von Comedians. Unterdessen hat "Scandal" tatsächlich bereits eine neue Heimat. Nachdem More4 die US-Serie nicht mehr wollte, hat nun Sky Living zugegriffen.

UK-Quoten-Update

  • BBC One© BBC
    Mit der neuen Serie "Happy Valley" setzte sich BBC One am Dienstag sogar vor die Champions League. 6,30 Millionen Zuschauer wollten im Schnitt die erste Folge der Serie sehen, was knapp zwei Millionen mehr waren als bei "Jamaica Inn" in der Woche zuvor. Starke 27,3 Prozent wurden erreicht. Am gleichen Abend übertrug ITV die Partie zwischen Real Madrid und Bayern München. Im Schnitt schalteten 4,30 Millionen Zuschauer ein, womit ITV einen Marktanteil von 20,1 Prozent erzielen konnte. "Derek" hat unterdessen mit der zweiten neuen Folge wieder nachgelassen. Die Serie von und mit Ricky Gervais sahen am Mittwoch 1,10 Millionen Zuschauer. Channel 4 erreichte damit genau sechs Prozent aller Zuschauer.
  • Channel 4© Channel 4
    Deutlich erfolgreicher war Channel 4 mit Menschen, die selbst Fernsehen schauen. Das sehenswerte "Googlebox" ist für den Sender ein echter Hit, der am Freitagabend 2,46 Millionen Zuschauer erreichte. Das entspricht einem tollen Marktanteil von 11,6 Prozent. "Marvel's Agents of SHIELD" hatte zuvor gerade einmal 0,98 Millionen Zuschauer und 4,7 Prozent. "Fargo" ließ am Sonntag etwas nach und kam nur noch auf 1,17 Millionen Zuschauer. Verlass ist derweil weiter auf "Britain's Got Talent", das am Samstag von 8,83 Millionen Zuschauern bei ITV gesehen wurde. Das entspricht starken 42,3 Prozent; zeitversetzt kamen über ITV+1 noch einmal 731.000 Zuschauer und 3,6 Prozent hinzu. "Britain's Got More Talent" spülte nach der Hauptshow tolle 1,22 Millionen Zuschauer zu ITV2 (6,2 Prozent). Weniger erfolgreich war BBC One am Montag mit dem Special "When Corden Met Barlow", in dem James Cordon auf den Take-That-Sänger traf. Nur 3,40 Millionen Zuschauer schalteten ein. Das entspricht einem Marktanteil von sehr schwachen 13,8 Prozent. "Prey" sank am gleichen Abend auf ITV auf noch immer gute 4,90 Millionen Zuschauer und 19,8 Prozent.