"Got Talent" reist um die Welt, The Who macht Serie

• © ITV
  Vor elf Jahren setzte sich der Norwege Kurt Nilsen gegen Künstler wie Kelly Clarkson und Will Young (und Alexander Klaws für Deutschland) durch. Damals wurde nach dem Vorbild des Eurovision Song Contest eine weltweite Ausgabe von "Pop Idol" unter dem Titel "World Idol", in Deutschland "Superstar Weltweit", veranstaltet. Immer wieder werden Simon Cowell entsprechende Ambitionen auch für "The X Factor" nachgesagt, doch dazu kam es bislang nicht. Ganz loslassen möchte er offenbar auch elf Jahre später von der Idee nicht - und kreiert gemeinsam mit dem indischen Sender Colors nun das Event "Got Talent World Stage Live" als große Bühnenshow. Fest steht bereits, dass das Event am 6. Dezember stattfinden wird, als Veranstaltungsort hat man sich Mumbai ausgesucht. Mit dem Fokus auf das indische Publikum gibt es naturgemäß auch einen entsprechend großen Einfluss. Bollywood-Star Shah Rukh Khan wird die Show moderieren, zehn Künstler aus der indischen Version der Castingshow werden teilnehmen. Daneben werden weitere zehn Künstler aus anderen "Got Talent"-Version auftreten; bestätigt ist etwa bereits Darcy Oake. Der Illusionist stand in diesem Jahr in der britischen Ausgabe im Finale.
• © Channel 4
  Mit "Shameless" entwickelte Paul Abbott für Channel 4 bereits einen großen Erfolg, nun wird er sich für den Sender an ein neues Cop-Drama machen. Joanna Scanlan und Will Mellor werden in "No Offence" ein unkonventionelles Duo spielen, die auf der Jagd nach einem Serienmörder sind. Dass es all zu ernst wird, ist aber nicht zu befürchten, da auch eine Portion schwarzer Humor versprochen wird. Geplant sind acht Folgen für Anfang kommenden Jahres. Noch ohne Sender sind The Who. Gemeinsam mit Simon West will die Band eine Serie rund um die Londoner Musikszene der 1960er Jahre produzieren. Ein erstes Skript wird derzeit hergestellt, die Musik soll in der Serie von The Who beigesteuert werden. Ein kleines Projekt soll "Mods and Rockers" nicht werden: Gleich acht Episoden sind vorgesehen, für die man sich auch einen internationalen Partner wünscht. Sicher ist dagegen, wo die Serie "Gotham" in UK laufen wird. Channel 5 hat sich die Rechte geschnappt und will sie kurz nach der US-Premiere Ende September zeigen.
• © DWDL
  Nach dem Ausflug in ein Ski-Gebiet zu Jahresbeginn hat Channel 4 nun das nächste Promi-Event angekündigt. In der einwöchigen Show soll eine Gruppe Prominenter in verschiedene Epochen geschmissen werden und dort als besondere Herausforderung ohne heutige Technik auskommen müssen. Gedreht wird jeweils in Großbritannien, acht Prominente sollen teilnehmen und in der jeweiligen Epoche verschiedene Challenges bestreiten. Geplant ist die Show aber erst für März 2015. Mit "Fatonomics" wurde außerdem ein neues Abspeck-Format angekündigt. In jeder Ausgabe treten zwei Kandidaten gegeneinander an. Der Clou: Sie setzen ihr eigenes Geld darauf, mehr Gewicht zu verlieren als der jeweils andere. BBC Two orientiert sich bei einem neuen Comedy-Format indes am Brettspiel-Klassiker "Cluedo". "Stag", so der Titel, spielt auf einem Junggesellenabschied in Schottland. Bei der Feier werden die Gäste allerdings, einer nach dem anderen, umgebracht. Drei Folgen sind geplant. Wer teilnimmt und wann die Serie letztlich gesendet werden soll, ist noch nicht bekannt. Im Herbst wird BBC Two erst einmal die Serie "Intruders" vom amerikanischen Schwestersender BBC America ausstrahlen. Die entsprechenden Rechte dazu hat sich der Sender nun gesichert.
• © BSkyB
  In den Staaten hat TBS bereits zweimal einen "King of the Nerds" gesucht und das Format bereits für das neue Jahr verlängert. Nun schafft es die Show, in der elf Teilnehmer im Haus namens "Nerdvana" leben und in Herausforderungen gegeneinander antreten, um der größte Nerd aller Zeiten zu sein, auch nach Großbritannien. Sky1 produziert eine lokale Version und hat acht Folgen noch für dieses Jahr angekündigt. Moderieren wird Konnie Huq, die in der Vergangenheit etwa "The Xtra Factor" präsentierte. Im September schickt ITV2 ein neues Format auf Sendung - und hat dafür Comedian Dapper Laughs als neues Talent verpflichtet. Laughs hat mit einer Million Facebook- und Vine-Fans und 300.000 Twitter-Followern vor allem im Netz eine große Fangemeinde vorzuweisen, die ITV2 nun auch ins Fernsehen übertragen will. Die US-Serie "Tyrant" hat unterdessen auch ein Zuhause gefunden. In UK nimmt sich FOX der Serie an und wird sie ab September zeigen.
• © BBC
  Zweimal wurde BBC Three bereits mit dem BAFTA Award für die Reihe "Our War" ausgezeichnet. Diesen Monat wird der Jugendkanal anlässlich des Truppenabzugs aus Afghanistan eine weitere Ausgabe senden, die entsprechend auch den Zusatz "Goodbye Afghanistan" tragen wird. Darin wird es nach Zustimmung des Verteidigungsministeriums auch Aufnahmen geben, welche die Soldaten vor Ort selbst aufgenommen haben. "Our War" widmet sich unter anderem einem Angriff auf eine der größten Waffenfabriken der Taliban, aber auch einem Fall von Friendly Fire. Neue Probleme kommen auf die BBC zu. Während man noch erleichtert gewesen sein dürfte, dass die Gewerkschaften ihren für die Commonwealth Games angekündigten Streik abgeblasen haben, droht dieser nun doch wieder - diesmal allerdings nicht mehr wegen der Forderung nach einer höheren Bezahlung, diese haben sie schließlich kürzlich bekommen. Nach diesem Erfolg will man nun auch den massiven Stellenabbau bei BBC News, der rund 500 Posten trifft, nicht hinnehmen. Derzeit läuft eine Urabstimmung der Gewerkschaften NUJ und Bectu zu einem entsprechenden Streik.

UK-Quoten-Update

• © BBC
  Das Interesse an der Abschlussfeier der Commonwealth Games war etwas geringer als bei der Eröffnungsfeier. 6,77 Millionen Zuschauer sahen die Show aus Glasgow am Sonntag auf BBC One, was einem guten Marktanteil von 34,2 Prozent entspricht. Zuvor sahen bereits 5,14 Millionen Zuschauer einen Rückblick auf die Spiele, womit 25,0 Prozent erreicht wurden. Auch an den übrigen Tagen konnte sich BBC One auf die Spiele aus Glasgow verlassen. Am Dienstag sahen 4,11 Millionen zu, am Mittwoch waren es immerhin 3,82 Millionen Zuschauer und 20,4 Prozent. 4,50 Millionen Zuschauer und 23,5 Prozent erreicht BBC One mit der Übertragung am Donnerstag, ehe es am Freitag 4,66 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 24,1 Prozent waren. Am Samstag schalteten dann schließlich 5,37 Millionen Zuschauer ein (28,6 Prozent). In der Spitze waren es hier sogar starke 8,07 Millionen Zuschauer und 38,6 Prozent.
• © Channel 5
  Abseits der Spiele stach auch diesmal wieder ITV hervor, das mit "Long Lost Family" am Montag 4,33 Millionen Zuschauer und 20,3 Prozent erreichte. Aber auch "Dragons' Den" auf BBC Two schlug sich am Sonntag mit 2,39 Millionen Zuschauern und 11,6 Prozent wieder wacker. Schwer tut sich weiterhin "Big Brother" bei Channel 5. Die Liveshow vom Freitag sahen beispielsweise nur 1,15 Millionen Zuschauer, womit gerade noch 5,8 Prozent drin waren. Am Samstag waren es gar nur noch 829.000 Zuschauer und 4,1 Prozent. Spannend bleibt, ob der neue Eigentümer Viacom sich mit so niedrigen Werten für eine teure Show abfinden wird. Während Channel 4 über zwei Millionen Teilnehmer in der App feierte, sieht der Blick auf die Quoten der neuen interaktiven Show "The Singer Takes It All" eher ernüchternd aus. Nur 990.000 Zuschauer sahen die Premiere der auch nicht unbedingt sehenswerten Show, womit 4,9 Prozent markiert wurden. "The Million Pound Drop" bot mit nur 860.000 Zuschauern und 4,4 Prozent aber auch keine gute Vorlage. Die letzte Staffel von "The Only Way Is Essex" auf ITV2 endete derweil sehr ordentlich mit 725.000 Zuschauern und 4,2 Prozent. Künftig läuft das Format exklusiv beim neuen Sender ITVBe, der von der großen "TOWIE"-Fanbase profitieren soll.