• BBC Three© BBC
    Dem BBC Trust wurden die Pläne zu BBC Three in der vergangenen Woche mit mehrwöchiger Verzögerung endlich vorgelegt und auch der Öffentlichkeit wurden erste Pläne nun präsentiert. Demnach soll das neue, nur noch online verbreitete BBC Three auf zwei Säulen aufgebaut werden: "Make Me Think" und "Make Me Laugh". Unter Ersterem möchte die BBC Dokumentationen und Reportagen, aber auch Drama-Serien anbieten. "Make Me Laugh" vereint im Gegensatz dazu Sitcoms und andere Comedy-Formate. Insgesamt gibt es weniger Formate als bislang, diese sollen jedoch größer, besser und tiefgründiger werden. Helfen wird dabei, dass man nicht mehr für ein festes Zeitraster produzieren muss, sondern online flexibler agieren kann. BBC-Fernseh-Vorstand Danny Cohan betonte noch einmal, dass auch künftig große Dramen für BBC Three entstehen werden. Eine aktuelle Studie des Ofcom stützt die Pläne der BBC, das Jugendangebot aus dem linearen Fernsehen zu nehmen, übrigens. Haben 16- bis 24-Jährige im Jahr 2010 noch 169 Minuten vor dem Fernseher verbracht, waren es im vergangenen Jahr nur noch 148 Minuten. Noch deutlicher ist der Unterschied im Vergleich zu allen Altersgruppen: Insgesamt sieht ein Durchschnittsbrite nämlich 232 Minuten fern. Für Jugendliche sind Internetplattformen dagegen deutlich wichtiger geworden. Von BBC Three wird übrigens ein weiteres Format überleben: "Don't Tell the Bride" wechselt zu BBC One, wird aber dort deutlich erwachsener. In den sechs angekündigten Folgen werden nun beispielsweise Paare im Alter von 30 bis 55 Jahren heiraten.
  • London Paramount Entertainment Resort© London Paramount
    Einige Jahre wird es noch dauern, aber ab Ostern 2020 gibt es im Londoner Umland eine weitere Attraktion zu bewundern: In Kent wird dann das "London Paramount Entertainment Resort", ein neuer Vergnügungspark eröffnen. Mit an Bord des Großprojekts ist nun auch die BBC über ihren kommerziellen Arm BBC Worldwide. Mit der Eröffnung des neuen Freizeitparks werden dort auch von Beginn an Charaktere aus dem BBC-Universum den Park prägen. Da der Park auch viele internationale Gäste ansprechen soll, wird die Wahl wohl vor allem auf weltweit bekannte Formate fallen. Denkbar sind so etwa "Top Gear"-Achterbahnen und Attraktionen rund um "Doctor Who" und "Sherlock". Neben den BBC-Attraktionen sollen im Park, das erstaunt beim Namen bereits nicht, aber auch Attraktionen rund um die Filme von Paramount Pictures eingebunden werden.
  • BBC One Ident© BBC One
    An Weihnachten verabschiedete sich Miranda Hart mit ihrer Sitcom "Miranda" in zwei Specials vom Publikum - und auch die Zukunft einer weiteren, äußerst beliebten BBC-Sitcom steht mittlerweile in den Sternen. Es sei eher unwahrscheinlich, dass "Mrs Brown's Boys" mit einer vollen Staffel zurückkehren wird, äußerte BBC-Comedy-Boss Shane Allen in dieser Woche. Weil Hauptdarsteller Brendan O'Carroll mittlerweile einen ziemlich vollen Terminkalender hat, seien in Zukunft wohl nur noch Weihnachtsspecials möglich, so Allen. Bereits in diesem Jahr gibt es zwei Specials an Weihnachten und Neujahr; auch für das kommende Jahr sind bereits zwei Specials bestätigt. Sicherer ist die Zukunft von "Citizen Khan". Allen bestätigte gegenüber "Broadcast", dass die Sitcom im neuen Jahr in die vierte Staffel geschickt wird. Außerdem kündigte Allen eine neue Sitcom für BBC One an, in der Ruth Jones ("Gavin & Stacey") die Hauptrolle übernehmen soll. Kevin Eldon sollte sich dagegen besser nach neuen Rollen umsehen. Wie er bestätigte, wird BBC Two seine Sketchshow "It's Kevin" trotz positiver Kritiken nicht fortsetzen.
  • Channel 5 Ident© Channel 5
    Viacom bläst zum Angriff auf die BBC auf. Der Privatsender Channel 5, der seit diesem Jahr zur amerikanischen MTV-Mutter Viacom gehört, möchte weitere Duftmarken in der Sportberichterstattung setzen und hat sich dazu offenbar auch die Rechte an den Highlights der Football League, der unteren Spielklasse, für die kommenden drei Spielzeiten gesichert. Zwei Millionen Pfund soll der Sender pro Jahr für die Highlightrechte auf den Tisch gelegt haben - und die Football League vor allem mit einem attraktiveren Sendeplatz gelockt haben. Während die BBC die Highlights noch am späten Samstagabend nach 23:00 Uhr zeigt, will Channel 5 seine Highlight-Show zu besten Sendezeit um 21:00 Uhr senden. Eine Bestätigung des Deals soll es noch vor Weihnachten geben. Für die BBC wird die Lage damit ernster: Erst kürzlich wurde bekannt, dass ITV sehr großes Interesse an den Premier-League-Rechten hat. Sollte ITV den Zuschlag bekommen, blieben der BBC für "Match of the Day" nur noch der FA Cup und internationale Wettbewerbe.
  • Simon Cowell© ITV
    Wie geht es weiter mit "The X Factor"? Dass ITV die Show so schnell nicht fallen lässt, ist angesichts noch immer hoher Quoten klar - noch immer erreicht die Show Woche für Woche rund acht Millionen Zuschauer, ist vom Hoch mit 17 Millionen Zuschauern, das noch vor vier Jahren erreicht wurde, sehr entfernt. Nachdem "Rising Star" aber noch vor dem Start gestrichen wurde, gibt es so schnell auch keine Alternative, die mehrere Wochen lang für Erfolge sorgt und Sendeplätze füllt. Geholfen hat auch nicht, dass Simon Cowell nun wieder in der Jury sitzt. Für das neue Jahr hat Cowell entsprechend nun bereits deutliche Änderungen angekündigt, vermutlich wird er dabei auch im neuen Jahr wieder hinter dem Jurypult sitzen. "Wenn man jedes Jahr das gleiche macht, dann haben die Leute irgendwann die Nase voll", stellt Cowell richtigerweise fest. Zusammen mit ITV will er nun an einer Modernisierung es Formats arbeiten. Bei BBC One wagt man sich dagegen einfach gleich an eine neue Show. Emma Willis, die in "The Voice UK" und "Celebrity Big Brother" bereits überzeugte, wird gemeinsam mit Reggie Yates durch "Prized Apart" führen. Paare treten dabei gegeneinander an - wobei sich jeweils einer im Studio befindet und Fragen beantwortet, der andere Partner aber irgendwo auf dem Globus. Wer der Schwächste in einer Runde ist, muss dann wieder zurück ins UK. "Prized Apart" soll im Frühjahr samstagabends laufen, vermutlich im Anschluss an die neue Staffel "The Voice UK".
  • BBC, Channel 4, Channel 5, Sky & ITV© BBC/ITV/Channel 4/Channel 5/BSkyB
    JK Rowling und die BBC setzen ihre Zusammenarbeit fort. Nachdem bereits ihr Roman "The Casual Vacancy" vom Sender verfilmt wurde, wagt sich die BBC nun auch an eine Adaption des Romans "The Cuckoo's Calling", den Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlicht hatte. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Soldat, der im Afghanistankrieg ein Bein verlor und sich nun als Privatdetektiv, der einem möglichen Mordfall im reichen Milieu auf der Spur ist, versucht. Details zur Besetzung und geplanten Ausstrahlung stehen jedoch noch aus. Fix ist dagegen bereits, dass es eine zweite Staffel der Serie "The Missing" gegeben wird. BBC One nutzte das Umfeld des Staffelfinales am Dienstag, um eine Fortsetzung anzukündigen. ITV hat unterdessen das bereits im April geplante Drama rund um das altenglische Gedicht "Beowulf" nun auch offiziell bestätigt. Im April werden die Dreharbeiten zu dreizehn Folgen beginnen. Channel 4 hat derweil einen neuen Sitcom-Piloten bestellt, der Comedy mit Science-Fiction verbinden soll. In "Space Ark" geht es grundsätzlich aber erst einmal um 200 Menschen, die die Vernichtung der Welt durch einen Asteroiden auf einem Raumschiff überlebt haben und nun nach einem neuen Planeten suchen. Der kleine Ableger E4 war dagegen auf Shoppingtour und hat "The Goldbergs" aus den USA mitgebracht.

UK-Quoten-Update

  • The X Factor UK 2011© ITV
    "The X Factor" hat, wie oben in den Meldungen bereits erwähnt, in diesem Jahr weiter an Glanz verloren und endete am Sonntag so schwach wie seit zehn Jahren nicht. Zum Finale konnte die Castingshow allerdings immerhin nochmal zulegen, verpasste die Zehn-Millionen-Marke aber dennoch sehr deutlich. Im Schnitt sahen 9,22 Millionen Zuschauer den Sieg von Bean Haenow, was einem Marktanteil von 35,2 Prozent entspricht. Schwächer war nur das Finale der Auftaktsstaffel im Jahr 2004. Damals sahen 8,10 Millionen Zuschauer zu. Besonders ärgerlich für ITV: Noch nicht einmal mit dem Finale konnte man sich den Tagessieg sichern. Das Halbfinale von "Strictly Come Dancing" war mit 9,61 Millionen Zuschauern und 38,3 Prozent erfolgreicher. Ähnlich waren die Rollen auch wieder am Samstag verteilt. "Strictly" konnte sich über 9,78 Millionen und starke 42,4 Prozent freuen, während das ITV-Casting bei 8,14 Millionen Zuschauern und 35,8 Prozent stecken blieb. "The Jonathan Ross Show" konnte trotzdem noch immer gute Vorlage wie gewohnt aber kaum für sich nutzen und hielt anschließend nur 2,77 Millionen Zuschauer beim Sender. "Atlantis", das auf BBC One gegen "The X Factor" antreten musste, tut sich weiterhin schwer und erreichte diesmal nur 3,57 Millionen Zuschauer und 15,2 Prozent.
  • BBC Music Awards© BBC
    In diesem Jahr verlieh die BBC erstmals ihre eigenen Music Awards - ein Zuschauermagnet war die Show am Donnerstag jedoch nicht. Nur 3,94 Millionen Zuschauer konnten sich für die Show erwärmen, womit lediglich 18,3 Prozent erreicht wurden. Im Fernduell unterlagen die BBC Music Awards außerdem den Brit Awards, die im Februar immerhin 4,20 Millionen Zuschauer und 18,4 Prozent erreichten. Deutlich stärker als gewohnt lief es für die "Question Time" am späteren Abend - was aber vor allem an den beiden Gästen Russel Brand und Nigel Farage lag. 3,40 Millionen Zuschauer sahen den Polit-Talk diesmal (29,2 Prozent), das sind über eine Million Zuschauer mehr als gewohnt. Nigel Farage, Vorsitzender der Euro-skeptischen Partei UKIP, war am Montag dann auch noch bei "Googlebox" auf Channel 4 zu Gast. Auch hier reichte es mit 1,92 Millionen Zuschauern und 10,9 Prozent für starke Werte. "Im A Celebrity: Coming Out" konnte am Mittwoch nicht ganz an die gewohnten Werte der Dschungelshow anknüpfen, was für eine Rückblicksshow aber auch verschmerzbar ist. Mit 5,42 Millionen Zuschauern und 24,1 Prozent war das Format dennoch ein ordentlicher Erfolg für ITV. "The Missing" bewies am gestrigen Dienstag unterdessen, dass die Ankündigung einer zweiten Staffel ihre Berechtigung hat. Zum Finale kletterte die Serie noch einmal deutlich um 1,30 Millionen Zuschauer nach oben. 6,61 Millionen Zuschauer sahen das Finale der ersten Staffel, womit BBC One starke 28,5 Prozent erreichte.